Wissenschaft

#Draußen: Jahreszeiten-Potpourri – Geograffitico

Draußen: Jahreszeiten-Potpourri – Geograffitico

@Beobachter

Deshalb kann ich mir weniger gut vorstellen, dass sie jemals durch ihre Taxilizenz als Geldanlage einigermaßen wohlhabend geworden sind.

Niemand wurde durch Taxifahren reich. Aber man muss hier unterscheiden zwischen der Lizenz, Taxi zu fahren und der, ein Taxi zu betreiben. Letztere war, für viele Jahrzehnte jedenfalls, eine sichere Wertanlage, d.h. man konnte sicher sein, sie für mehr Geld verkaufen zu können, als man für den Erwerb hingeblättert hatte. Es ist in dieser Kommentarspalte sicher nicht machbar, die gesamt Geschichte des New Yorker Taxisystems aufzubereiten (einen Einstieg liefert Wikipedia, aber soviel lässt sich sagen:

Von 1937, als das heutige System mit den “Yellow Cabs” und ihrem alleinigen Recht, Passagiere am Straßenrand aufzulesen verankert wurde, bis 1996 war die Zahl der Betriebslizenzen (die in der Form von gut handtellergroßen Medaillions manifestiert wurden, die physisch am Taxi angebracht sind) auf exakt 11.787 limitiert; wer ein Taxi betreiben wollte, musste diese Lizenz einem Vorbesitzer abkaufen. Vor allem für Einwanderer war dies ein Einstieg in die berufliche Selbständigkeit (das Einwanderungsgesetz regelt zwar sehr streng die abhängige Beschäftigung durch Arbeitserlaubnisse etc., aber selbständige Tätigkeit fällt nicht darunter, schon gar nicht, wenn sie mit einer Investition gekoppelt ist), die Preise für diese Medaillons kletterten schließlich bis in die siebenstelligen Bereiche, die natürlich nicht mehr allein mit dem Taxifahren wieder hereingeholt werden konnten – ein Teil des Geschäftsmodells war, dass man diese Lizenzen (die ja von der Stadt künstlich knappgehalten wurden; nach einer kleinen Aufstockung um knapp 2000 gibt es heute rund 13.600 dieser Medaillons) dann schließlich irgendwann mit Profit weiterverkauft werden konnten.

Eine Taxilizenz galt somit als sichere Wertanlage – bis die sogenannten “Rideshare”-Angebote von Uber und Lyft ins Spiel kamen. Durch diese Systeme wurde praktisch jeder, der ein Auto hatte und dazu bereit war, zum selbständigen Taxiunternehmer – obwohl die Stadt (auf Drängen der Lizenzinhaber) dagegen ankämpfte und eine Zulassung der Ride-Share-Autos durch die entsprechende Behörde vorschrieb, war damit das Privileg der Medaillons ausgehebelt. Die Preise stürzten ab (liegen jetzt irgendwo bei 300.000 Dollar, wen ich mich nicht irre), und alle, die sich verschuldet hatten, um diese Lizenzen zu kaufen, stecken damit in einer praktisch aussichtlosen Situation (siehe mein Link in der ersten Antwort.

Haben die (Nachkommen der) irischen Einwanderer (in New York City) immer noch so einen speziellen Ruf?

Einfache Antwort: Alle Einwanderergruppen haben ihren “speziellen Ruf”, d.h. stereotypische Vorurteile, die vermutlich noch lange bestehen werden.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Wissenschaft kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!