Eine Schießerei in den frühen Morgenstunden in Kreuzberg, nach der vier Schwerverletzte in Kliniken eingeliefert werden, darunter bekannte Personen aus dem Milieu der Clankriminalität. Ein Mann aus einer arabischstämmigen Großfamilie wird erschossen, daraufhin prügeln sich rivalisierende Gruppen, bis die Polizei eingreift. So etwas ist in Berlin keine Seltenheit. Die Hauptstadt ist zum Kampfplatz von Banden geworden, die immer härter um die Kontrolle über kriminelle Geschäftsfelder streiten.
Es geht dabei um viel Geld. Allein in den 56 Komplexen, in denen das Berliner Landeskriminalamt 2019 im Bereich der organisierten Kriminalität (OK) ermittelte, wurden mehr als 135 Millionen Euro erwirtschaftet. Den größten Gewinn bringt es nach wie vor, Rauschgift zu schmuggeln und damit zu handeln. Vor allem mit Kokain wird der Markt seit Jahren überschwemmt.
Alle paar Wochen lässt die Berliner Polizei einen „Lieferservice“ hochgehen, auch größere Mengen Koks werden beschlagnahmt. Doch diese Erfolge tun dem Geschäft keinen Abbruch. Dominiert wird der Berliner Drogenmarkt von arabischstämmigen Clans sowie türkischen und albanischen Tätern.
Der schnelle Aufstieg der Tschetschenen
Das große Geld weckt Begehrlichkeiten auch für kriminelle Gruppen, die bis vor wenigen Jahren unbekannt waren. Wenn manche Spieler wie etwa kriminelle Rockerbanden auch unter dem Verfolgungsdruck der Polizei weichen, dann rücken andere nach. Zu den neuen kriminellen Mitspielern gehören tschetschenische Gruppen. Viele von ihnen kamen als Flüchtlinge vor allem seit 2013 aus der russischen Teilrepublik nach Deutschland, sie wurden als Asylbewerber unter anderem Berlin und Brandenburg zugewiesen.
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