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#Duell der Kunstmessen

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Duell der Kunstmessen

Kein Zweifel, dass es in Paris eine große Kunst- und Antiquitätenmesse geben muss. Bis vor einigen Jahren hatte die „Biennale des Antiquaires“ diesen Platz inne. Von 2014 an wurde sie von Grabenkämpfen zwischen Händlern und einem Fälschungsskandal geschwächt. Umbenannt erst in „Biennale Paris“ dann „La Biennale“, obwohl sie jährlich stattfindet, setzte sich der Niedergang fort. Dann kam die Pandemie.

Im Schatten der zerstrittenen Messe hatten schon 2017 acht Pariser Kunsthändler eine weitere Messe gegründet. Sie gehören zu den Betreibern des „Salon du Dessin“, der im Frühjahr abgehalten wird. Ihre „Fine Arts Paris“ wollte sich als herbstliches Pendant verstehen: mit Schwerpunkt auf Malerei und Skulptur der alten Meister bis zur Moderne. Im ersten Jahr waren 36 Teilnehmer dabei. Die Gründergruppe mit Louis de Bayser als Präsident ließ 2019 die dem Konzern LVMH gehörende Zeitschrift „Connaissance des Arts“ mit 49 Prozent ins Messekapital einsteigen – ein ehrgeiziges Zeichen.

Bei Univers du Bronze: Henri Laurens, „La chevelure“,1946, Bronze mit goldbrauner Patina, 34,8 mal 20,7 mal 20,6 Zentimeter, 380.000 Euro.


Bei Univers du Bronze: Henri Laurens, „La chevelure“,1946, Bronze mit goldbrauner Patina, 34,8 mal 20,7 mal 20,6 Zentimeter, 380.000 Euro.


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Bild: Univers du Bronze

Dass nun Biennale und Fine Arts kurz nacheinander stattfinden, gleicht einem Nahkampf mit gezücktem Degen. Während die Biennale vom 26. November bis zum 5. Dezember im Grand Palais Éphémère abgehalten wird, schloss Fine Arts am Donnerstag nach sechs Messetagen die Tore in den Ausstellungshallen des Carrousel du Louvre. Jacques Garcia war gewählt worden, um dem weniger prestigevollen Ort mit einer Ruinenlandschaft im Entree Charme einzuhauchen. Der Innenarchitekt hatte ach schon Szenografie der Biennale des Antiquaires gestaltet.

Messe der Connaisseure

Für die fünfte Ausgabe der Fine Arts traten 55 Kunsthändler an, zwölf aus dem Ausland, keiner aus Deutschland. Der Schwerpunkt lag wieder auf Malerei und Skulptur mit Galerien wie De Jonckheere (Genf), Charles Beddington (London), Xavier Eckhout (Paris) oder Brame & Lorenceau (Paris). Sarti (Paris) oder Florence de Voldère (Paris) gehören zu den vier Händlern, die auch an der Biennale teilnehmen. Am Stand von Robilant + Voena (Paris, London, New York, Mailand), der die Alten Meister mit abstrakten Werken der italienischen Nachkriegsmoderne kombiniert, wird Fine Arts als Messe der Connaisseure angesehen, auf die die Galerie in Zukunft setzen möchte. Die Pariser Galerie Steinitz mit hochkarätigem Antiquitäten-Mobiliar und Kunstwerken war 2018 zu Fine Arts gewechselt. Die Öffnung hin zu einer übergreifenden Kunstmesse wird mit Händlern für außereuropäische Kunst wie Tanakaya (Paris), Mestdagh (Brüssel) oder Christian Deydier (Paris) vorangetrieben.

Deydier, ehemaliger Präsident der Biennale des Antiquaires, hatte umsonst versucht, eine Konkurrenzmesse zu gründen; nun schloss er sich Fine Arts an. Drei Joalliers, darunter Schmuckdesigner Walid Akkad, sind dabei, denn als Nischenmesse möchte sich Fine Arts nicht mehr verstehen. Noch reichen die Besucherzahlen nicht an die Brüsseler Brafa oder gar Tefaf in Maastricht heran. Auch wenn die Anzahl der Händler und damit der Disziplinen zu wünschen übrig lässt, setzt die Qualität in den Messekojen, die mit einem durchweg erfolgreichen Geschäft honoriert wurde, ein Zeichen für die Zukunft.

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