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#Duschend Energie sparen

„Duschend Energie sparen“

Der Energieverbrauch soll an vielen Stellen sinken: Nach dem Regierungswillen geht es darum, russische Energielieferungen, die Kosten und auch Treibhausgasemissionen zu senken. Bisher haben die Appelle allerdings noch nicht entscheidend gefruchtet. Wichtig auf dem Weg zum Energiesparen sind nach einer neuen Studie zunächst Informationen über den eigenen Verbrauch. Denn wer weiß schon genau, wie viel es nun kostet, wenn die Temperatur in der Wohnung um ein paar Grad sinkt oder weniger Warmwasser durch die Leitung fließt?

Für das Duschen haben Verhaltensökonomen mit verschiedenen Gruppen von 570 Haushalten untersucht, wie sich der Verbrauch mit kleineren Hilfen senken lässt. Am deutlichsten geht in dem Feldexperiment des Essener RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Universität Bonn in Forschungspartnerschaft mit dem Bochumer Center for Advanced Internet Studies (CAIS) der Wasserkonsum dann zurück, wenn „smarte Duschköpfe“ während des Duschens den Verbrauch anzeigen: Diese direkte Rückmeldung senkt den durchschnittlichen Wasserverbrauch je Dusche um etwa 29 Prozent. In der Untersuchung wechselte der Duschkopf die Farbe, je nachdem wie viel Wasser anfällt – und blinkte rot bei hohem Verbrauch. „Wenn die Leute sehen, wie viel sie bei einer Tätigkeit verbrauchen, versuchen sie einzusparen“, sagt Projektleiter Mark Andor der F.A.Z.




Der Ökonom schlägt deswegen vor, diese Möglichkeiten der Digitalisierung weiter zu nutzen: Auch in Schulen, Sportstätten und anderen öffentlichen Gebäuden sollten Duschbrausen eingebaut werden, die den Verbrauch anzeigen, um zu sehen, wie hoch die Einspareffekte sind. Die Studie zielt darauf ab, wie verhaltensökonomische Interventionen einen nachhaltigen Umgang mit knappen Ressourcen unterstützen. „Im Wärmemarkt und Strommarkt ist die Echtzeitrückmeldung vielversprechend, weil die Leute ohne diese schwer einschätzen können, wie viel sie verbrauchen“, sagt Andor. Der Leiter der RWI-Forschungsgruppe „Prosoziales Verhalten“ hat in dem Experiment zur „Digitalisierung nachhaltigen Verhaltens“ mit seinen Kollegen Lorenz Götte, Michael Price, Christoph Schmidt, Anna Schulze Tilling und Lukas Tomberg zusammengearbeitet.

Tipps zum Sparen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat nach einigen Appellen gerade eine Werbekampagne „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ mit mehreren Wirtschaftsverbänden gestartet. Seine Tipps: regelmäßig das Eisfach abtauen, Duschkopf wechseln, im Büro die Beleuchtung auf LED umstellen. „Wenn viele das machen, bringt das in der Summe wirklich was“, sagt er. Schon wegen der hohen Preise sei Energiesparen nötig.

Analog zum Duschen lassen sich auch im Wärmemarkt die Heizungen digital umstellen, wodurch sich zudem höhere Temperaturen je nach Uhrzeit vorab einstellen lassen. Für den Stromverbrauch ist dies mit einem Smartmeter, einem intelligenten Messsystem, möglich. In einer früheren Untersuchung hat Andor gesehen, dass mit solchen Stromzählern, die sekündlich den Verbrauch mitteilen, der Stromverbrauch in sechs Monaten um 5 Prozent gesunken ist. Dabei hat eine App den Haushalten auch angezeigt, welches Haushaltsgerät am meisten verbraucht. Diese Aufrüstung erfordert jedoch zunächst höhere Ausgaben für die Technik.

Neben der direkten Verbrauchsanzeige besteht die Möglichkeit, Haushalten etwas nachgelagert den Verbrauch mitzuteilen. In dem Dusch-Experiment, das zwischen Oktober 2020 und Juni 2021 im Ruhrgebiet stattfand, erhielt eine andere Gruppe regelmäßig Berichte über ihren Wasserverbrauch im Vergleich zu anderen Haushalten: Dies senkte den durchschnittlichen Wasserverbrauch je Dusche um etwa 9 Prozent. Die Kombination mit einem „smarten Duschkopf“ erhöhte den Gesamteffekt auf 35 Prozent.

Andor spricht davon, dass die Haushalte auch genervt von den Verbrauchsanzeigen hätten werden können, etwa wenn der Duschkopf wieder rot blinkt, um einen hohen Verbrauch anzuzeigen. Dies war nach der Auswertung jedoch nicht der Fall. Die Teilnehmer des Experiments bewerteten die Interventionen überwiegend positiv: Sie wären sogar bereit, durchschnittlich etwa 10 Euro im Monat für den fortlaufenden Erhalt zu zahlen.

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