#Dwayne Johnsons Fast & Furious-Rückkehr ist der Tiefpunkt seiner Karriere – und das Beste, was der Reihe passieren konnte
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Am 17. Mai startet Fast & Furious 10 in den Kinos. Und wie es sich für den zehnten Teil einer Blockbuster-Reihe gehört, ist der Film komplett überladen mit Figuren. Irrsinnige drei Minuten und 45 Sekunden benötigte der erste Trailer, um wirklich allen Stars ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken. Vin Diesel, Jason Momoa, Brie Larson, John Cena: Braucht der Film noch einen Star? Braucht Fast and Furious Dwayne Johnson?
Am Freitag berichtete das Branchen-Blatt The Wrap, The Rock werde im Rahmen einer Abspann-Szene in Fast X auftreten – nach sechs Jahren Abwesenheit. Mein erster Gedanke war: warum!? Und der zweite: eigentlich gibt es hier nur Gewinner.
Das The Rock-Comeback in Fast & Furious 10 ist nur möglich mit einem grimmigen Frieden
Warum ist das Dwayne Johnson-Comeback überhaupt so eine große Sache? Spulen wir mal ein paar Jahre zurück. 2016 wurde im Rahmen der Dreharbeiten zu Fast & Furious 8 öffentlich, dass sich
der Fast and Furious-Pate
Vin Diesel und Dwayne Johnson so sehr mögen wie die FDP und das Tempolimit. Also gar nicht. Johnson nannte Vin Diesel indirekt „Candy Ass“ und beschwerte sich über dessen Arbeitsmoral.
Der Streit zwischen den Alpha-Männchen köchelte noch ein paar Jahre weiter, bis Johnson Ende 2021 kategorische ausschloss, jemals wieder zur Reihe zurückzukehren.
Dass Johnson nun doch wieder dabei sein soll, ist die perfekte Pointe einer Geschichte, wie sie nur dieses milliardenschwere Muskel-und-Öl-Franchise schreiben kann. Diese Reihe, bei der tatsächlich Klauseln verhandelt werden, wie oft und ob einer der Testosteron-Klötze einen Leinwand-Faustkampf verlieren darf. Bei der Kameraperspektiven geändert werden, um Körpergrößen-Unterschiede zu kaschieren. Kurz gesagt, in der ganz reale Schauspieler-Egos fiktionale Figuren-Schicksale vorformen.
- Hier könnt ihr die gesamte Chronik des Fast and Furious-Streits in drei Akten nachlesen
Vin Diesel und Dwayne Johnson finden jetzt sicher nicht aus brüderlicher Zuneigung wieder zueinander.
Die Fast-Filme wären ohne Johnson wohl nie zur heutigen Größe angewachsen. Er verschaffte der Reihe eine neue Reichweite.
Genauso wuchs Johnson im Fast and Furious-Biotop zum immer noch profiliertesten Blockbuster-Star der Gegenwart.
Jetzt „versöhnen“ sich Diesel und Johnson in einem Moment, in dem es um beide nicht gut steht. Seit Dwayne Johnson das Fast-Franchise verließ, ging es für die Reihe bergab – und genauso für Dwayne Johnson.
Zwei Flops stürzten Dwayne Johnson in die größte Krise seiner Karriere
Dwayne Johnson sagte sich in einer vermeintlichen Hochphase seiner Karriere von Fast & Furious los. Er hatte zwei hochbudgetierte Blockbuster vor sich, die ganz auf seine Star-Power setzen. Sein Abenteuer-Blockbuster Jungle Cruise startete im zweiten Pandemie-Sommer zwei Wochen nach Fast and Furious 9
–
dem ersten Fast-Teil seit 2009, in dem er nicht dabei war. Doch der Film wurde zu seinem bis dahin schlimmsten Blockbuster-Flop: 200 Millionen US-Dollar Budget, nur 220 spielte er wieder ein.
Ein Jahr später folgte der DC-Kracher Black Adam, der bis zu 250 Millionen US-Dollar Verlust gemacht haben könnte. Johnson fand sich nach Black Adam Johnson plötzlich in der größten Krise seiner Karriere wieder. The Rock erlebte seine Kernschmelze, sein Ego wirkte zuweilen stark angeschlagen. Die Pferde, auf die er setzte, entpuppten sich als Nieten.
Dass er jetzt wohl zur erstbesten Gelegenheit wieder zurück zur Fast-Familie kriecht, passt ins Bild. Johnson ist am Tiefpunkt seiner Karriere angekommen. Ausgerechnet Vin Diesel wirft ihm offenbar die Rettungsleine zu. Das muss er erstmal verkraften.
Doch Johnson sollte sich mit dem Gedanken trösten, dass Vin Diesel sich überhaupt zu diesem Schritt gezwungen sieht.
Die Rückkehr zu Fast and Furious hilft Dwayne Johnson – und sie hilft Fast and Furious
Auch die Fast-Reihe strauchelte ohne Johnson, wenngleich nicht so stark. Innere Dynamiken verdeutlichen The Rocks Fehlen. Ohne Johnson auf dem Set dreht Vin Diesel unkontrolliert frei und vergraulte wohl Mitarbeiter: Regisseur Justin Lin soll mit den Worten „meine geistige Gesundheit ist mehr wert als dieser Film“ das Set verlassen haben. Teil 10 wechselte wenige Tage nach Drehstart den Regisseur aus. Sowas darf bei einer Großproduktion eigentlich nicht passieren. Diesel betrieb verzweifelt Schadensbegrenzung.
Schon Teil 9 blieb ohne The Rock (und in der Pandemie) finanziell hinter den Erwartungen zurück. Der Film langweilte das treue Publikum mit einem Story-Vakuum. Kein Wunder: Vin Diesels Figur Dom Toretto verlor mit Dwayne Johnsons Hobbs ihren wichtigsten Gegenspieler und Frenemy. Ob man die Figur und Dwayne Johnson mag oder nicht: Hobbs ist ein wichtiger Teil der Fast-Saga. Mit ihm erst als Gegner und später Verbündeten der „Crew“ erlebte die Reihe ihre beste Phase.
Der Abschluss der Fast-Saga ist sowieso nur mit The Rock denkbar
Zuletzt redete Vin Diesel davon, nach Fast X noch zwei weitere Filme drehen zu wollen, eine Art Abschluss-Trilogie. Aber wenn der unverantwortlich teure Fast X an den Kinokassen nicht abliefert, kann sich Vin Diesel diesen Plan abschminken. Dann gerät selbst Teil 11 in Gefahr.
Mit dem, reine Spekulation, eilig abgedrehten und an den Film geklatschten Hobbs-Auftritt im Fast 10-Abspann ziehen sich die Muskelmänner gegenseitig aus dem Dreck. Fast schon rührend.
Dwayne Johnson kommt nun zurück nach Hause. Zurück zur Family, in die starken Arme von Daddy Diesel, der ihn mit liebevoller Strenge in Fast and Furious 11 und 12 zu Höchstleistungen treiben kann. Dwayne Johnson weiß jetzt: Er braucht Fast and Furious genauso so sehr, wie Fast and Furious ihn.
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