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#Ein bisschen Frieden beim FC Bayern

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Ein bisschen Frieden beim FC Bayern

Es gab ein paar Momente, da schien Hansi Flick zu überlegen, warum er die für ihn offenbar viel zu warme Daune nicht gleich in der Kabine gelassen hatte. Der Trainer des FC Bayern schritt jedenfalls die ganze zweite Halbzeit mit weit geöffnetem Wintermantel auf und ab, während sein Assistent Hermann Gerland den kalten Temperaturen angemessen mit Wollmütze und dicker Jacke auf der Bank saß.

Dabei gab es aber gar keinen Grund, dass Flick so richtig ins Schwitzen geriet an diesem Abend. Seine Mannschaft hat getan, was getan werden musste, sogar mehr, als nötig gewesen wäre in diesem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Lazio Rom. Dem 4:1 in der ersten Partie in Italien ließ sie nun in München ein 2:1 folgen. Damit stehen der Titelverteidiger zum 19. Mal im Viertelfinale der Königsklasse – so oft wie keine andere Mannschaft seit Einführung des Wettbewerbs.

„Wir wollten zeigen, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Das ist unsere DNA“, sagte Joshua Kimmich. Wenngleich der Auftritt „keine Glanzleistung“ gewesen sei, wie er zugab. Aber die musste ja nicht sein. „Wir hatten das Hinspiel-Ergebnis schon im Hinterkopf“, sagte der Münchner Mittelfeldspieler, und dafür habe man es „sehr ordentlich gemacht“.

„Das Spiel war etwas zäh“

Der Gegner war mit so wenig Hoffnung angetreten, die Partie drehen zu können, wie die Münchner mit Zweifel, das Viertelfinale noch zu verpassen. Lazio-Trainer Simone Inzaghi hatte angesichts der Aussichtslosigkeit ein paar seiner besten Spieler geschont, darunter Stürmer Ciro Immobile. Die Italiener waren vor allem darum bemüht, sich nicht noch einmal so vorführen zu lassen wie drei Wochen zuvor. Lazio habe dieses Mal „gut verteidigt und die Räume geschickt eng gemacht“, sagte Flick.  

Deshalb war das Spiel „ein bisschen zäh“, wie es Eric Maxim Choupo-Moting bezeichnete. „Es gab nicht so viele hundertprozentige Chancen.“ Eine davon nutzte er selbst zum 2:0 (73. Minute), er traf nur knapp zwei Minuten nach seiner Einwechslung. Das Führungstor hatte in der ersten Hälfte Robert Lewandowski erzielt, durch einem verwandelten Foulelfmeter (33.), den man nicht unbedingt hätte pfeifen müssen. Vedat Muriqi hatte Leon Goretzka im Strafraum zwar leicht gezogen, doch der Münchner nahm die Einladung zum Fallen auch gerne an.

Dass die Bayern auch in dieser Partie nicht ohne Gegentreffer blieben, der bis dahin fast beschäftigungslose Vertreter des kränkelnden Manuel Neuer, Alexander Nübel, bei Marco Parolos Kopfball zum 1:2 (82.) keine Chance hatte, war für Flick zwar „ein Wermutstropfen“ – aber am Ende trotzdem nicht mehr als eine Randnotiz.

Denn beim FC Bayern steht derzeit seit langem wieder einmal nicht der Sport im Fokus, sondern vielmehr die Zukunft von Flick beim FC Bayern und noch mehr das Verhältnis zwischen Trainer und Sportvorstand Hasan Salihamidzic, das aufgrund unterschiedlicher Auffassung bei der Kaderplanung nicht das beste sein soll.

Auch am Rande der Champions-League-Partie ging es in erster Linie um Meinungsverschiedenheiten und erst in zweiter Linie um das Duell mit Lazio, das aufgrund des deutlichen Sieges im Hinspiel ja ohnehin nicht mehr sehr spannungsgeladen war.

Bei den Spielern scheint der Konflikt und die öffentliche Diskussion keine Spuren zu hinterlassen. Es sei nie „Thema in der Kabine gewesen“, versichert Choupo-Moting. Kimmich sieht zwar nicht, „dass uns das als Mannschaft großartig belastet“, fände es aber schon „schöner, wenn Ruhe einkehrt und nicht internen Zündstoff nach außen gibt“.

Innerbetriebliche Störungen gehören genauso zu der von Kimmich zitierten DNA des FC Bayern wie der Siegeswille und die Gier, allerdings wissen die Beteiligten wohl auch, dass die auf Dauer den Erfolg gefährden können. Flick berichtete nach der Partie auf Nachfrage von einem klärenden Gespräch mit Salihamidzic. „Wir sind aufeinander zugegangen und haben das aus der Welt geschafft – ganz im Sinne des Vereins“. Er ließ dabei aber offen, ob diese Annäherung aus eigenem Antrieb oder auf Chef-Initiative passierte.

Bereits vor Anpfiff hatte er beim TV-Sender Sky Verständnis geäußert für Salihamidzics Neuverpflichtungen im vergangenen Herbst, deren Leistungen bisher den Ansprüchen des FC Bayern noch nicht genügt haben. „Gerade in der Corona-Zeit ist es auch für einen Sportvorstand nicht einfach, Spieler zu holen“, sagte der Bayern-Trainer. „Dann haben wir gesagt, wir wollen in der Breite Spieler dazu nehmen. Das haben wir gemacht.“ Es ist ein netter Versuch, wieder mehr die Titeljagd der Mannschaft in den Mittelpunkt zu rücken. Aber vermutlich kein sehr erfolgreicher.

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