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#„Ein bissl zu wenig“

„Ein bissl zu wenig“

Ein Haus, ein neues Auto, eine lebenslange Rente oder Bargeld bis in Millionenhöhe sind in manchen Ländern der Lohn für Olympia-Gold. Deutsche Sportler erhalten von der Sporthilfe für einen Triumph in Tokio wie seit vielen Jahren 20.000, für Silber 15.000 und für Bronze 10.000 Euro sowie bis Rang acht (1500 Euro) noch einen Obolus. „Es ist ein bissl zu wenig, man präsentiert ja auch das Land, da erwartet man dann schon, dass ein bissl mehr Anerkennung kommt“, meinte der Kanute Sideris Tasiadis, dem 2012 als Olympia-Zweiten schon eine Prämie überwiesen wurde.

Der Augsburger ist unter den deutschen Topathleten nicht allein mit seiner Kritik. Auch Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler hatte kundgetan, dass er den Gold-Lohn ein „bisschen peinlich“ findet und „man mindestens eine Null dranhängen“ sollte.

Die Deutsche Sporthilfe sieht die Prämien nicht als Kernaufgabe und weist Forderungen nach einer Anhebung zurück. „Wir können und wollen das nicht erhöhen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Berlemann im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist nicht unsere Aufgabe, weil wir dauerhafte Förderung, also die Unterstützung des Wegs zum Erfolg als unsere Mission definiert haben.“

Wenn jedoch ein Sponsor käme, der sagen würde, er will diese Prämie erhöhen, „sind wir offen dafür“, fügte er hinzu. Der Antrieb des Athleten sei aber nicht die Olympia-Prämie. Eine Goldmedaille zu gewinnen, sei ideell eine weitaus größere Motivation. „Unsere Mission ist nicht ausschließlich, Erfolg zu belohnen, sondern kontinuierlich Athleten zu entwickeln und sicher zu stellen, dass sie erfolgreich sein können und am Ende vielleicht in unserer „Hall of Fame“ landen“, betonte Berlemann. In anderen Ländern zahle der Staat die Prämien, in Deutschland werden sie durch Fördergelder der Sporthilfe finanziert.

Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler: „Mindestens eine Null dranhängen“.


Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler: „Mindestens eine Null dranhängen“.
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Bild: dpa

Für die Kanuslalom-Weltmeisterin Andrea Herzog sind Prämien kein Thema. „Das beschäftigt mich momentan überhaupt nicht, ich mache den Sport ja nicht, um Geld damit zu verdienen“, sagte sie. „Wenn ich damit Geld verdienen möchte, wäre ich mit dem Sport an der falschen Adresse. Ich möchte zu Olympia, weil es das Größte im Sport ist.“

Der Säbelfechter Max Hartung hält eine kontinuierliche Förderung für wichtiger als die einmalige Honorierung eines Erfolges und sei dankbar, dass er durch die monatliche Sporthilfe-Überweisungen „zwölf Jahre lang professionell meinem Sport nachgehen“ konnte. Außerdem sind dem deutschen Athletensprecher die horrenden Prämie, die andernorts gezahlt werden, auch suspekt. „Länder und besonders autoritäre Staaten, die durch Sporterfolge ihr nationales Prestige steigern wollen, zahlen hohe Prämien und verursachen damit auch ungeheure Anreize zu betrügen und alles dafür zu tun“, meinte Hartung. „Ich würde nicht für ein anderes Land starten wollen.“

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