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#Ein deutsches Juwel im Sturm

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Ein deutsches Juwel im Sturm

So ist das in dieser schnelllebigen Zeit: Da schießt ein junger Stürmer ein schön anzusehendes Tor in einem Bundesligaspiel, bei dem der Bundestrainer auf der Tribüne sitzt, und schon reagieren manche Experten und empfehlen einen solchen Mann für höhere Aufgaben. Dabei kommt gelegentlich auch schon die Nationalmannschaft ins Spiel.

Es gab Zeiten, da wäre man in einem solchen Fall zurückhaltender gewesen und hätte dem Talent und den Menschen, die sich mit ihm beschäftigen, erst mal geraten, Ruhe zu bewahren und sich weiterzuentwickeln, Schritt für Schritt. Und heute? Da scheint der Weg für einen solchen Fußballspieler zu Hansi Flick nicht weit zu sein, in jedem Fall für manche Fachleute.

Beim FSV Mainz 05 müssen sie allerdings nicht befürchten, dass Jonathan Burkardt ob öffentlichen Lobs, das er gerade erhält, abhebt. Burkardt ist 21 Jahre alt, und er scheint eine Menge Bodenhaftung zu besitzen. Entsprechend lässig wich er nach dem 2:0-Sieg bei der TSG Hoffenheim am Samstag der Frage aus, ob ihn Flicks Anwesenheit in Sinsheim besonders motiviert habe. „Nee“, antwortete Burkardt gegenüber Sky, „weil wir überhaupt nicht mitkriegen, wer im Stadion ist. Uns puscht es, wenn die Fans uns anfeuern.“

Neuer Kapitän der U-21-Auswahl

Verübeln könnte man es dem gebürtigen Darmstädter jedoch nicht, wenn er dieser Tage auf Wolke sieben schwebte. Nach der überzeugenden Rückrunde, mit der die Mainzer vorige Saison den für nahezu ausgeschlossen gehaltenen Klassenverbleib bewerkstelligt hatten, trug Burkardt maßgeblich zum Titelgewinn der deutschen U-21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft bei. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio sagte der Mainzer zwar ab, weil es ihm wegen anhaltender muskulärer Probleme sinnvoller erschien, in der Saisonvorbereitung seines Teams einen dosierten Aufbau zu betreiben, als sich ins nächste Turnier zu stürzen.

Aber U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz nahm ihm dies offensichtlich nicht übel; in der vorvergangenen Woche ernannte er den Mainzer zum Kapitän. Im ersten Spiel mit der Binde am Arm steuerte Burkardt zwei Treffer zum 6:0 in San Marino bei. Und jetzt dieses sehenswerte 1:0 in Sinsheim: den Ball knapp vor der Strafraumgrenze in der Drehung mit rechts mitgenommen und mit links flach ins rechte Eck geschossen. „Ich habe versucht, mir den Ball mit dem ersten Kontakt bestmöglich hinzulegen und mit dem zweiten abzuschließen“, fasste Torschütze Burkardt die Szene zusammen.

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Nicht nur in dieser 21. Minute war der jüngste der vier Mainzer Stürmer sehr präsent. Burkardt war viel unterwegs in dieser Begegnung, er ging weite Wege, auch mit hohem Tempo, holte zahlreiche Freistöße heraus. Und war trotz des Adrenalins, das ihm durch den Körper geschossen sein muss, kurz nach dem Schlusspfiff nüchtern genug, um in einer kurzen Analyse erst mal Trainer und Kollegen zu würdigen. So sagte Burkardt über die Mannschaft, dass es ihre Stärke sei, „dass wir ein gutes Konzept gegen den Ball haben, dass jeder diesem Konzept unterliegt und jeder seine Aufgabe in diesem Konzept kennt und ausführt“. Ein Mainzer Kollektiv also.

Was Burkardt im Vergleich zur vorigen Saison verändert habe, wurde Bo Svensson am Samstag gefragt. „Er hat nix verändert“, sagte der Trainer und schob nach, als wollte er Wasser in den Wein schütten: „Es ist mit einem Tor auch nicht alles erledigt.“ Sprich: Noch muss der talentierte Angreifer seinen Torabschluss verbessern. Er hat die Qualität dazu, er muss das jetzt beweisen. Dem Trainer, den Mitspielern, nicht zuletzt sich selbst. Denn Burkardt ist trotz seiner Jugend ein sehr reflektierter Spieler, der seine eigenen Leistungen kritisch beurteilt.

Vorige Saison kam Burkardt bei 29 Bundesligaeinsätzen auf zwei Tore, und auch wenn er diese jeweils in Hinrunde und Rückrunde gegen den FC Bayern schoss und obschon er über Monate hinweg gute Auftritte hatte, war dies für einen Stürmer keine zufriedenstellende Quote. „Jonny hat viel mit sich gehadert“, sagte Svensson am Samstag. „Um solche Phasen wegzustecken und als Teil seiner Entwicklung anzusehen, braucht er als junger Spieler Unterstützung.“ Die habe Burkardt bekommen, und die bekomme er weiterhin. „Wir glauben an ihn, auch wenn er nicht trifft. Wichtig ist, dass er auch selbst an sich glaubt.“ Ein so entscheidendes Tor wie gegen 1899 Hoffenheim zu machen sei dafür hilfreich.

Seinen Vertrag in Mainz hat Burkardt im Sommer um zwei Jahre bis zur Mitte des Jahres 2024 verlängert, unter Svensson wolle er die nächsten Fortschritte machen. Und dann könnte er tatsächlich eines Tages ein Mann auch für Bundestrainer Flick werden.

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