Dem Ort fehlen viele Eigenschaften, die man mit dem Wort „Dorf“ verbindet. Er ist keine gewachsene, krumme, ländliche Idylle, sondern eine geo­me­trisch geplante Siedlung: rote Wellblechdächer, brauner Putz, an den Giebelwänden ein paar geometrische Elemente. Die Fernstraße aus der Provinzhauptstadt führt kurz vor der Ansiedlung immerhin durch einige Felder, eine Ziegenherde links, eine Rinderherde rechts. 3000 Bewohner hat das Dorf jetzt wieder, weitere sollen zurückkehren.

Vor sieben Jahren wurde es niedergebrannt von Kämpfern der islamistischen Boko Haram, die ihren Terror im Nordosten Nigerias ausbreiteten. Jetzt ist die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auf den weiten Dorfplatz zwischen den Siedlungshäuschen gekommen, zur offiziellen Einweihung der Anlage. Sie wird eingeladen in das Haus einer Familie, spricht eine Weile mit den Frauen des Dorfs und kommt bei ihrer Abfahrt am wichtigsten Gebäude vorbei: der örtlichen Polizeistation, die auch mit einem Wachturm ausgestattet ist.