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#Ein E-Scooter für den Frieden

Ein E-Scooter für den Frieden

Auf der Drehbrücke am Kölner Rheinauhafen steht ein klogrüner E-Scooter und schaut harmlos drein. Nicht ganz so grün, dafür aber umso trüber ist das Wasser im Rheinaubecken – ein Blick in Richtung Grund lohnt kaum. Trotzdem weiß man: Da unten liegen die gesammelten Gefährten des grünen Gefährts, lauter E-Roller. Sie sollen am Montag geborgen werden.

Am Mittag jedoch hat Sebastian Schlebusch, Sprecher der Arbeitsgruppe Mikromobilität der Plattform Shared Mobility (PSM), noch nicht viel zu vermelden: „Wir haben bisher einen Scooter gefunden.“ Dafür seien andere Gegenstände gefunden worden, zum Beispiel Bürostühle. Die PSM ist ein Zusammenschluss der großen Verleiher, dazu zählen Unternehmen wie Lime oder Share Now, einer der größten Carsharing-Anbieter Deutschlands. Sie finanziert die Bergungsaktion in Köln, die nach Schätzungen Kosten im sechsstelligen Bereich verursachen wird.

Bergung durch Spezialtaucher

Schon im Juni hatte die PSM mit der Bergung der E-Roller beginnen wollen. Doch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein sagte nein: Der Ablauf der Bergung sei nicht ausführlich genug geplant. Also fuhr im August über vier Tage hinweg ein Sonarboot den Rhein entlang und machte mögliche E-Scooter-Fundorte aus. Nun sollen sie von Spezialtauchern geborgen werden. Dabei tauchen sie zunächst nur im Rheinaubecken, nicht im Rhein – für den Fluss fehlt das richtige Schiff, so Schlebusch, das werde noch für Aufräumarbeiten an der Ahr benötigt. 60 der 105 ausgemachten Fundstellen befinden sich aber ohnehin im Becken.

Drei junge Frauen sausen auf E-Scootern vorbei, als Schlebusch mit der Presse spricht. Die eine ruft etwas über die Schulter, ihre Mitfahrerinnen kichern. Ihre Haare flattern im Fahrtwind, die Scooter machen gut Tempo. Schlebusch nennt das die „Free Floating Experience“: dass E-Scooter-Nutzer ihr Fahrzeug einfach überall abstellen können, ganz flexibel, und überall damit losfahren. Viele Kölner aber drehen am Rad wegen der E-Scooter, die Gehwege versperren, umgefallen sind, Radfahrer und Fußgänger behindern.

Parkverbot in Party-Hotspots

„So kann es nicht bleiben“, twitterte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Freitag. Die Stadt Köln hat daher die Zahl der E-Scooter um 35 Prozent verringert; ein Kompromiss mit den Anbietern, gefordert waren 50 Prozent. Außerdem hat die Stadt die Abstellregeln geändert: Die Zonen, in denen Scooter nicht abgestellt werden dürfen, wurden erweitert. Am Wochenende gilt an Party-Hotspots wie den Ringen oder dem Belgischen Viertel zudem ein temporäres Parkverbot.

Unter Rekers Post finden sich Stimmen, die gleich mal die Abschaffung der E-Scooter fordern. Andere weisen darauf hin, dass weniger Autos die Verkehrslage in Köln womöglich eher beruhigen würden.

Sebastian Schlebusch spricht am Montag davon, dass man die E-Scooter-Nutzer wohl besser erziehen müsse. Viele wüssten eben gar nicht, dass es schlimm sei, den E-Scooter auf dem Gehweg zu parken. Anderen wiederum scheint es egal zu sein, wenn das Ding im Rhein landet. Immerhin werden am Montag noch einige Scooter aus dem Hafenbecken geborgen.

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