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#Ein Empathiebündel namens Joe Biden

Ein Empathiebündel namens Joe Biden

Es läuft gut für Joe Biden. In den vergangenen Wochen ist nach den Umfragen die Wahrscheinlichkeit noch gewachsen, dass der Demokrat Donald Trump besiegt. Auf etwa sechs zu eins beziffern seriöse Meinungsforscher die Chance, dass Joseph Robinette Biden junior Präsident der Vereinigten Staaten wird. An ihm läge es dann, das Land aus der Corona-Krise zu führen. Sein Versagen wäre es, wenn die Wirtschaft nicht schnell aus ihrem Lockdown-Loch käme. Biden würde zu Nato-Gipfeln fliegen, mit Wladimir Putin über Atomwaffen verhandeln und bestimmen, wie robust Amerika China entgegentritt. Ein Offizier mit den Nuklearcodes im Koffer bliebe Tag und Nacht in seiner Nähe.

Andreas Ross

Andreas Ross

Verantwortlicher Redakteur für Politik Online und stellvertretender verantwortlicher Redakteur für Nachrichten.

Eine Riesensache, eigentlich. Aber kaum einer redet davon.

Anderthalb Wochen vor der Wahl stehen andere Dinge im Mittelpunkt. Was, wenn die Umfragen schon wieder in die Irre führen? Und wenn nicht: Würde der Amtsinhaber eine Niederlage überhaupt akzeptieren? Oder könnte er sich im Weißen Haus verbarrikadieren? So dreht sich die Diskussion nicht um den Mann, der die mit Abstand besten Chancen hat, Amerika zu regieren. Sie dreht sich wieder und wieder um Trump.

Bidens Rolle in diesem Drama ist eng definiert. Er ist der Mann, der nicht Trump ist.

Joe Biden kam 1972 in die nationale Politik. Es war das Jahr, in dem Präsident Richard Nixon in Peking historische Gespräche mit Mao Tse-tung führte und palästinensische Terroristen in München elf israelische Olympia-Athleten entführten und ermordeten. Biden feierte seinen dreißigsten Geburtstag und saß fortan 36 Jahre im Senat, danach diente er acht Jahre lang Barack Obama als Vizepräsident.

Wo bleibt die Auseinandersetzung mit seinen politischen Leistungen? Kennt doch jeder, sagen Demokraten. Gab doch keine, sagen Republikaner.

Die vielleicht mächtigste Position, die Biden je bekleidete, war zwischen 1987 und 1995 der Vorsitz im Justizausschuss. Die Bilanz liest sich auch für Demokraten durchwachsen. In ein Gesetzespaket zur Kriminalitätsbekämpfung schnürte Biden 1994 zwar robuste Regeln zum Schutz von Frauen sowie ein Verbot von Sturmgewehren. Letzteres lief aber 2004 aus – und Bidens „crime bill“ gilt heute ansonsten als Kardinalfehler der amerikanischen Justizpolitik. Denn obwohl die Gewaltkriminalität damals schon abnahm, wurden Mindeststrafen für Drogendelikte verschärft. Darum sind die Vereinigten Staaten bis heute das Land der Erde, das den höchsten Anteil seiner Bürger ins Gefängnis sperrt.

1991: Joe Biden leitet die Anhörungen von Clarence Thomas im Justizausschuss des Senats.


1991: Joe Biden leitet die Anhörungen von Clarence Thomas im Justizausschuss des Senats.
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Bild: AP

Biden hat dafür inzwischen um Verzeihung gebeten. Als Fehler bezeichnet er auch sein Verhalten bei den Anhörungen des konservativen Juristen Clarence Thomas, den Präsident George Bush 1991 für den Supreme Court nominiert hatte. Anita Hill, eine frühere Mitarbeiterin von Thomas, warf diesem sexuelle Belästigung vor. Der Ausschussvorsitzende Biden aber ließ keine Zeuginnen zu, die Hills Aussage bestätigen wollten. Thomas sitzt bis heute auf der Richterbank.

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