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#So knöpft sich das Kartellamt jetzt die Mineralölkonzerne vor

„So knöpft sich das Kartellamt jetzt die Mineralölkonzerne vor“

Angesichts der außergewöhnlich hohen Spritpreise will das Bundeskartellamt die Preisbildung und das Verhalten der Mineralölkonzerne genauer untersuchen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Raffinerien und der Großhandel. Anlass ist, dass zwar die Rohölpreise in den vergangenen Wo­chen wieder deutlich gesunken sind, sich dies aber nur mit großen Verzögerungen in den Tankrechnungen der Au­tofahrer widerspiegelt.

Kartellamtspräsident Andreas Mundt sagte: „Wir verfolgen diese Entwicklungen mit hoher Aufmerksamkeit. Rohölpreise, die Abgabepreise der Raffinerien und die Preise an der Tankstelle sind in den vergangenen Wochen deutlich auseinandergelaufen.“

Die Bonner Wettbewerbsbehörde werde nun eine „Ad-hoc-Sektoruntersuchung mit klarem Fokus auf die Raffinerie- und Großhandelsebene“ einleiten. Ei­nen ähnlicher Vorstoß hatte es schon vor zehn Jahren gegeben, damals war er aber im Sande verlaufen.

Günstige Tankstellen bleiben eine gute Wahl

Das Kartellamt reagiert nun auch auf das Drängen der Politik. Schon Mitte März hatte Bundwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verlangt, die Preisgestaltung zu prüfen. Sektoruntersuchungen richten sich nicht gegen ein bestimmtes Unternehmen oder auf ei­nen konkreten Verdacht, dass Marktmacht missbraucht wird oder gar Ab­sprachen im Spiel sind. In der Regel verschafft sich das Kartellamt damit aber eine Datengrundlage für weitere Verfahren. Ziel sei es, die Gründe für die jüngsten Markt- und Preisentwicklungen genau auszuleuchten, hieß es am Dienstag weiter.

Erfahrungsgemäß ziehen sich Sektoruntersuchungen lange hin, nicht selten über mehrere Jahre. Die Bundes­regierung will dem Amt aber auch zu­sätzliche Befugnisse an die Hand ge­ben. Unter anderem sollen die Mineralölkonzerne der „Markttransparenzstelle“ künftig nicht nur regelmäßig die ak­tuellen Kraftstoffpreise an den Tank­stellen melden, sondern auch die Ver­kaufsmengen. Davon verspricht sich das Amt, besser beurteilen zu können, wie die Wettbewerbsverhältnisse an den Tankstellen aussehen.

An den üblichen Preismustern an den rund 15.000 deutschen Tankstellen hat sich wenig verändert. Wie aus dem Jahresbericht der Markttransparenzstelle hervorgeht, welche die Preisdaten über Apps und Vergleichsportale zur Verfügung stellt, ist das Tanken morgens zwischen 5 und 8 Uhr besonders teuer, während die Preise am Abend zwischen 18 und 22 Uhr in der Regel am niedrigsten sind. „Im Laufe eines Tages gibt es in einer Stadt oder Region Preisunterschiede von um die zwanzig Cent pro Liter“, sagte Mundt.

An ein und derselben Tankstelle seien im Tagesverlauf Preisunterschiede von acht bis dreizehn Cent je Liter der typische Fall. Auch ohne regelmäßigen Preisvergleich lasse sich sparen, weil einmal gefundene vergleichsweise günstige Tankstellen in der Regel auch in Zukunft eine gute Wahl blieben. An Autobahntankstellen kostet der Sprit dem Kartellamt zufolge im Schnitt meistens etwa 25 Cent mehr als an Straßentankstellen. Autohöfe in Autobahnnähe nähmen typischerweise 2 bis 3 Cent mehr als Straßentankstellen.

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