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#Ein großer Monitor macht keinen Sommer

„Ein großer Monitor macht keinen Sommer“

Ohne Navi geht es nicht. Auch auf Strecken, die man gut kennt, wird man die Routenführung in einem rein elek­trisch fahrenden Auto aktivieren. Schließlich ist die Reichweite des Akkus begrenzt und die Ladezeit lang. Mit Onlineanbindung zur Ermittlung freier Ladestationen entlang der Strecke und der Vortemperierung der Batterie holt man mehr aus der noch jungen Antriebstechnik heraus und umfährt manche Widrigkeiten.

So spielt also das Infotainment im Elektrofahrzeug eine große Rolle. Wir haben die Ausstattung im Škoda Enyaq 80x geprüft, dessen Batterie netto 77 Kilowattstunden (kWh) fasst. Bei einem Verbrauch von um die 25 kWh für 100 Kilometer bei niedrigen Temperaturen und sehr vorsichtiger Fahrweise kamen wir auf eine maximale Reichweite von rund 350 Kilometern. Man beachte, dass Schnellladen in der Serienausstattung nur bis 55 kW gelingt. Eine Ladeleistung bis maximal 100 kW gibt es für die 50er- und 60er-Modellvarianten in Verbindung mit einem Ionity-Vertrag, in den beiden 80er-Modellen sind es bis zu 125 kW.

Es wird viel auf Touch und wenig auf Tasten gesetzt

Obwohl das Navi für effizientes Fahren unabdingbar ist, gehört es leider nicht zur sonst üppigen Serienausstattung. Die besteht in einem sehr karg gehaltenen digitalen Cockpit vor dem Lenkrad und einem riesigen berührungsempfindlichen Farbbildschirm, der eine Diagonale von 13 Zoll hat, allerdings im Enyaq 50 mit nur 10 Zoll deutlich kleiner ist. Vier bis acht Lautsprecher gehören zur Standardausstattung, ferner ein Bluetooth-Freisprecher und Digitalradio sowie die Unterstützung von Apple Carplay und Android Auto. Das Navi mit Onlineanbindung kostet im günstigsten Fall 800 Euro.

Ein erster Blick auf die Anlage zeigt, dass auch hier viel auf Touch und wenig auf Tasten gesetzt wird. Wenige Tasten unterhalb der mittleren Lüftungsdüsen erlauben einen Schnellzugriff auf einige Funktionen der Klimaanlage. Aber es gefallen die rein mechanischen Lenkradtasten, die weitaus präziser funktionieren als etwa die Touch-Elemente im Golf 8.

Doch es gibt kein Vertun: Ohne Finger auf dem Monitor geht es nicht, auch nicht zum Einschalten der Sitzheizung oder zum Einstellen der Temperatur. Im Vergleich mit dem Golf 8 gelingt Letzteres auch nachts problemlos, weil hier der Bildschirm zuständig ist und nicht eine unbeleuchtete, berührungsempfindliche Slider-Leiste. Nur die Lautstärke der HiFi-Anlage ist mit einem solchen Bedienelement einzustellen, leider.

Der Škoda Enyaq


Der Škoda Enyaq
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Bild: Hersteller

Ein weiterer Minuspunkt ist die lange Wartezeit, bis die Anlage betriebsbereit ist. Die zur Serienausstattung gehörende Sprachsteuerung benötigt gefühlte Minuten, bis sie Befehle entgegennimmt, und die Berechnung längerer Routen erfordert weitere Geduld. Das mag auch daran liegen, dass praktischerweise eine Streckenoptimierung unter Berücksichtigung des Akkustands und der verfügbaren Ladepunkte erfolgt. Auch werden Schnellladestationen jenseits von 22 kW bevorzugt.

Man sieht in der Liste Name, Ort und Tempo der Ladestation und die vorgeschlagene Ladezeit. Was fehlt, ist jedoch eine detaillierte Darstellung, etwa mit wie viel verbleibender Akkukapazität man an der Ladestation ankommt. Wenn man hin und her rechnet, ergibt sich der Eindruck, dass nicht mehr viele Reserven bei der Anfahrt an die Tankstelle bleiben. Risikoscheue Fahrer werden das nicht goutieren. Beim Ladevorgang vermisst man die Angabe, wie hoch die aktuelle Ladeleistung ist. Immerhin, man sieht den Füllstand in Prozent und wie viele Kilometer pro Ladestunde gerade geladen werden.

Doch nun genug der Meckerei: Das Infotainment des Enyaq wirft ansonsten hinsichtlich der Bedienung kaum Fragen auf, und wenn es erst mal läuft, ist auch das Arbeitstempo befriedigend. Wer es gut meint, wählt ein Ausstattungspaket, welches das Head-up-Display mit Augmented Reality enthält. Die Darstellung ist spektakulär: Im unteren Sichtbereich des Fahrers tauchen die üblichen Navi-Hinweise oder erkannte Verkehrszeichen auf. In einem riesigen Bereich darüber werden größere, farbige Symbole eingeblendet, etwa sich bewegende Richtungspfeile vor einem Abbiegevorgang oder dynamische Elemente für die Spurhalte- und Abstandsassistenten. Unser Fahrzeug hatte bereits den aktuellen Softwarestand von Infotainment und Akkumanagement aufgespielt. In der zweiten Jahreshälfte kommt er nach einem Werkstattbesuch auch in die Bestandsfahrzeuge.

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