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#Ein Haarschnitt, eine Tankfüllung, ein Hefeweizen – alles wird teurer

Ein Haarschnitt, eine Tankfüllung, ein Hefeweizen – alles wird teurer

Die Teuerung in Deutschland ist im Februar gestiegen. Sie bleibt aber weit entfernt von den Werten, die etwa die Bundesbank noch im Jahresverlauf erwartet. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, lag die Inflationsrate bei 1,3 Prozent, nach 1 Prozent im Januar. Das ist die nationale Berechnungsweise des Verbraucherpreisindex (VPI). In der europäischen Berechnungsweise des Harmonisierten Verbraucherpreis-Index (HVPI), bei der die Gewichtungen, mit denen die einzelnen Waren und Dienstleistungen in den Index einfließen, schon auf die Corona-Pandemie angepasst wurden, lag die Inflationsrate wie schon im Januar bei 1,6 Prozent.

Christian Siedenbiedel

Die Preise für Energie lieferten jetzt erstmals seit Pandemie-Beginn einen positiven Beitrag für die Inflationsrate. Sie stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozent. Noch im Januar war Energie billiger als im Vorjahresmonat gewesen; eine Folge des Ölpreiseinbruchs bei Pandemie-Beginn. Zuletzt aber gab es einen Preisanstieg vor allem an den Tankstellen. Im Durchschnitt seien Super E10 und Diesel im Februar 4 Cent teurer gewesen als im Januar, der bereits von einem Preissprung gegenüber dem Dezember 2020 geprägt war, berichtet das Internetportal Clever Tanken. Nahrungsmittel und Dienstleistungen verteuerten sich im Februar um 1,4 Prozent, Mieten um 1,3 Prozent. Das Statistische Bundesamt teilte zudem mit, wer jetzt einen Friseurtermin vereinbare, müsse mit höheren Preisen rechnen. Vor der Schließung der Salons hätten die Preise 6,3 Prozent über dem Vorjahresmonat gelegen. Carsten Brzeski, Ökonom der Bank ING, sprach von einer „Haarschnitt-Inflation“: „Ähnliche Muster sind im Gastgewerbe zu erwarten.“

Konkretere Berichte aus einzelnen Bundesländern 

Das Statistische Landesamt in Düsseldorf berichtete zudem von höheren Preisen gegenüber dem Januar für Weizen- und Altbier (plus 7,9 Prozent), Tomaten (plus 9,9 Prozent) und Schokolade (plus 9 Prozent). „Der weitere Anstieg der Inflationsrate in den nächsten Monaten könnte viele überraschen“, meinte Florian Hense, Ökonom der Berenberg Bank. „Wir denken, für die HVPI-Inflationsrate sind 2,5 Prozent im Juli möglich.“ Aus seiner Sicht sei die aktuelle Aufregung über die Inflation aber übertrieben. Man sollte den Anstieg der Inflationsrate nicht über 2021 hinaus fortschreiben. Dieses Jahr trieben eine Reihe von Einmaleffekten wie die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer die Inflationsrate in die Höhe.

„So sehr die EZB auf eine Rückkehr der Inflation auf 2 Prozent gehofft hat, ist dies nicht die Inflation, nach der die EZB gesucht hat“, meinte Brzeski. Was zu beobachten sei, sei eine Inflation, die hauptsächlich durch angebotsseitige Schocks und Einmalfaktoren verursacht werde. Die Europäische Zentralbank strebt eine Inflation von mittelfristig „unter aber nahe 2 Prozent“ an. Durch kurzzeitige Schwankungen wollen die Notenbanker für die Geldpolitik nach eigenen Angaben „hindurchschauen“.   

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