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#Ein Monsun, wie es ihn noch nie gab

„Ein Monsun, wie es ihn noch nie gab“

Mehr als 1000 Menschen sind infolge extremer Regenfälle und Überschwemmungen in Pakistan schon ums Leben gekommen. Aus den besonders schwer getroffenen Gebieten im Süden des Landes gelangen Aufnahmen an die Öffentlichkeit, mit deren Hilfe die Zerstörungsmacht der dunklen Wassermassen wenigstens im Ansatz nachvollziehbar wird. Mit enormer Wucht zer­stören die Fluten Häuser und Brücken, reißen Berghänge hinunter und setzen ganze Orte unter Wasser.

Das Ausmaß der menschlichen Tragödien lässt sich auf Basis dieser Berichte aber wohl nur erahnen. Es sind mittlerweile Zigtausende, die ihre Wohnorte ver­lassen mussten. Auf Fahrrädern, Mopeds und Lastwagen machen sie sich mit ihren Habseligkeiten auf den Weg. Ein Fernsehsender zeigte einen langen Treck aus schwer beladenden Transportern auf einer schmalen Sandstraße, die links und rechts vom Wasser umspült war.

Einige Anwohner haben sich auch aus Betten und Plastikkanistern improvisierte Flöße zusammengebaut, in denen sie sich einen Weg über das Wasser bahnen. Die Geflüchteten leben in Zelten am Straßenrand, in Moscheen und Schulen. Unterricht kann unter diesen Umständen ohnehin nicht mehr stattfinden. Nach einem Besuch im Flutgebiet gestand Ministerpräsident Shehbaz Sharif am Wochenende ein, dass die Verheerungen noch deutlich größer seien als befürchtet. Die Klimaschutzministerin Sherry Rehman sprach gegenüber den Medien von einer Katastrophe „epischen Ausmaßes“. Die humanitäre Krise könnte sogar noch die Folgen der Extremfluten des Jahres 2010 übertreffen. „Fast 30 Millionen Menschen haben keine Unterkunft. Tausende wurden vertrieben und haben kein Essen“, sagte die Ministerin. Betroffen sind damit rund 15 Prozent der pakistanischen Bevölkerung.

Flucht vor dem Wasser: Die pakistanische Armee evakuiert ein Gebiet in Rajanpur im Osten von Pakistan.


Flucht vor dem Wasser: Die pakistanische Armee evakuiert ein Gebiet in Rajanpur im Osten von Pakistan.
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Bild: AP

Nach Angaben der Nationalen Krisenbehörde sind seit Mitte Juni schon 1033 Menschen an den Folgen der Katastrophe ums Leben gekommen. Allein am Samstag waren 119 Menschen getötet worden. Das Land habe noch nie so einen wilden und intensiven Monsun erlebt, sagte die Ministerin weiter. Sie warnte, dass für September weitere Monsunregenfälle angesagt seien. Am Ende könnte ein Drittel des Landes unter Wasser liegen. Die Regierung in Islamabad hat auf Basis solcher Lageberichte aus den betroffenen Gebieten bereits den Notstand ausgerufen und die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Das Militär wurde mobilisiert, um bei Evakuierungen mitzuhelfen.

Die Naturkatastrophe trifft eine Bevölkerung, die infolge von Staatsschulden, Inflation und Energiekrise ohnehin schon mit Existenzproblemen kämpft. Viele Geflüchtete müssen nun hungern, stehen mit vor Schrecken geweiteten Augen vor den Essensausgaben der Helfer.

Viele Felder sind durch die Fluten zerstört, mit unabsehbaren Folgen für die mittelfristige Versorgungslage. Die Klima­ministerin, die nun starke Präsenz in den Medien zeigt, hält sich mit ihrem Urteil, wonach es einen kleinen Zusammenhang zwischen der Flut, der Erderwärmung und ihren Folgen gebe, nicht zurück. Nach Einschätzung der Nichtregierungsorganisation Germanwatch gehört Pakistan schon länger zu den Ländern, die weltweit am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Im Frühjahr war Pakistan von einer extremen Hitzewelle betroffen. Seit Juni halten nun die Regenfälle an. Nach Angaben der Meteorologen sind sie fast fünfmal so stark wie im 30-Jahres-Durchschnitt. Besonders betroffen waren bisher die Südprovinzen Sindh und Belutschistan. Doch seit Samstag sind auch im Norden Zehntausende auf der Flucht. In der Provinz Khyber Pakhtunkhwa haben sich Flüsse in reißende Ströme verwandelt. Nachdem eine Brücke fortgerissen wurde, sind dort nun mehrere Bezirke von der Außenwelt abgeschnitten.

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