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#Ein Pole als Helfer in der deutschen Not

„Ein Pole als Helfer in der deutschen Not“

„Die Energie auf dem Feld“ sei ihm wichtig, so kündigte es der neue Volleyball-Bundestrainer Michal Winiarski an, „und dass das Team von Anfang bis Ende zusammen kämpft“. Im ersten Spiel unter der Regie des Polen haben die deutschen Männer nun auf Anhieb beide Kriterien erfüllt. Gegen Gastgeber Kanada gewann das deutsche Team zum Auftakt der Nations League in Ottawa 3:0 (25:19, 25:20, 30:28) – durchaus überraschend, denn die Kanadier sind in der Weltrangliste als Zwölfte besser platziert als die Deutschen (14.), und Winiarski musste bei der Nominierung seines Kaders gleich mal auf zwei wichtige Stützen verzichten: Zuspieler Lukas Kampa, der die Nordamerika-Spiele auslässt, und Angreifer Georg Grozer, der das ganze Jahr pausieren wird. „Wir haben gemeinsam entschieden, dass er in diesem Sommer aussetzt und sich erholt“, erklärte Winiarski: „Wir wissen alle, wie gut Georg ist, aber er ist auch kein junger Spieler mehr.“ 37 Jahre hat der Starspieler auf dem Buckel, gerade mal ein Jahr älter ist der neue Bundestrainer.

Winiarski kann auf eine grandiose Karriere zurückschauen, die er mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft als Kapitän des polnischen Nationalteams 2014 krönte. Drei Jahre später beendete er seine aktive Laufbahn und fing als Assistenz-Trainer beim Erstligaklub Skra Belchatow an. Keine fünf Jahre danach verantwortet er nun die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft als Bundestrainer.

Die Gelegenheit war günstig, und Winiarski griff Anfang April beherzt zu. Chancen nutzen, diese Fähigkeit zeichnete ihn schon als erfolgreicher Außenangreifer an. Umgekehrt lässt sich auch sagen, dass die Not groß war, denn dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) war über Nacht der Bundestrainer abhandengekommen. Der Italiener Andrea Giani, knapp eineinhalb Jahrzehnte älter und als Spieler noch erfolgreicher als Winiarski, hatte zwar gerade erst seinen Vertrag verlängert, dann aber über Nacht bei Olympiasieger Frankreich angeheuert. Gianis fünf Jahre in Deutschland hatten mit EM-Silber 2017 stark begonnen, erhielten aber mit der verpassten WM-Teilnahme 2018 einen herben Dämpfer und endetet mit der versäumten Olympia-Qualifikation enttäuschend.

Teambuilding mit Damen: Die Nationalspieler Graven (vorn l-r), Röhrs, Krick, Kampa und Fromm posieren mit den Nationalspielerinnen Anna Pogany (hinten l-r), Pia Kästner, Ivana Vanjak, Marie Schölzel, Lena Stigrot und Laura Emonts.


Teambuilding mit Damen: Die Nationalspieler Graven (vorn l-r), Röhrs, Krick, Kampa und Fromm posieren mit den Nationalspielerinnen Anna Pogany (hinten l-r), Pia Kästner, Ivana Vanjak, Marie Schölzel, Lena Stigrot und Laura Emonts.
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Bild: dpa

Winiarski will nun die Möglichkeit des Neuanfangs unter verschärften Wettkampfbedingungen nutzen. In der Nations League treten die besten 16 Mannschaften der Welt gegeneinander an. Insgesamt zwölf Partien stehen für jedes Team in der Vorrunde an drei verschiedenen Austragungsorten an. Deutschland trifft in Ottawa noch auf Argentinien (Donnerstag, 17 Uhr) sowie Bulgarien (Freitag) und Serbien (Samstag). Danach geht die Reise weiter nach Quezon City auf die Philippinen (21. bis 26. Juni) sowie Osaka in Japan (5. bis 10. Juli), ehe Ende Juli die Finalrunde der besten acht in Bologna ansteht.

Jungen Spielern die Chance zu geben, sich in den Fokus zu spielen, gibt Winiarski als erstes Ziel der langen Länderspielreisen aus. Gegen Kanada profitierte der 22-jährige Linus Weber auf der Diagonalposition vom Verzicht Grozers. Weber spielte durch und erzielte 14 Punkte. Erfolgreicher war nur Außenangreifer Christian Fromm, der 18 Punkte erzielte. Kurzfristig will Winiarski das neuformierte deutsche Team bestmöglich auf die WM in seinem Heimatland Polen sowie Slowenien Ende August einstellen. Mittelfristig soll Deutschland wieder als Top-Ten-Team in der Weltrangliste geführt werden. Und über allem steht die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024. Bei Olympia waren die deutschen Männer zuletzt 2012. In Paris würden sie dann auch wieder auf Giani treffen.

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