#Ein Raum wird wahr
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„Ein Raum wird wahr“
Zum ersten Mal sah ich den „Living Tower“ in einem Interior-Design-Laden in Freiburg. Das Möbelstück hatte eine überwältigende Wirkung auf mich. Mir verschlug es die Sprache. Ich konnte einfach nicht mehr wegschauen. Es war wie eine große Skulptur, die ich immer ansehen wollte. Die Ladenbesitzerin erzählte mir von Vitra Design, gab mir einen Katalog mit Fotos, und wenige Tage später schaute ich mir das Vitra Design Museum und den Architektur-Campus in Weil am Rhein an.
Ich war 22 Jahre alt – und wollte dort arbeiten. Ich steckte mitten in meiner Schreinerausbilung in Stuttgart, kurz vor der Zwischenprüfung, rief bei der Personalabteilung von Vitra an und fragte, ob ich bei ihnen meine Ausbildung fortsetzen könne. Sie schlugen mir vor, mich für eine Polstereiausbildung zu bewerben. Da mir das Arbeiten mit Holz sowieso zu langwierig war und mir zu wenig Formfreiheiten bot, wechselte ich zu Vitra.
Die Dreidimensionalität nutzen
Es war eine gute Entscheidung, wie ich jetzt, Jahre später, bei einem Besuch dort festgestellt habe. Ich bin gleich wieder in die „Fantasy Landscape“ eingetaucht. Sie fühlt sich wie ein liquider, fluider Traum an, sie öffnet meinen Geist, ich fühle mich frei. All die Farben laden mich ein, überall Platz zu nehmen. Ich gehe hinein, tauche ab in das Meer aus Farben und fühle mich wohl in allen Liegepositionen, die man sich vorstellen kann. Mir kommt es vor, als wäre die Schwerkraft aufgehoben, und Grenzenlosigkeit träte an ihre Stelle. Alles ist möglich: Du bist der Meister deines Universums! Fühl dich wohl und lass alles so sein, wie es ist! Eine Einladung ins Jetzt.
Verner Panton wollte mit seinen Designentwürfen die Menschen dazu bringen, ihre Phantasie zu nutzen. Er wollte, dass sie sich mehr zutrauen, sie sollten mutiger experimentieren, so erzählt es mir Carin Panton von Halem, seine Tochter. „Der Hauptzweck meiner Arbeit ist es, Menschen zu provozieren, ihre Vorstellungskraft zu benutzen“, sagte Verner Panton einmal. „Indem ich mit Licht, Farben, Textilien und Möbeln experimentiere und die neuesten Technologien einsetze, versuche ich, neue Wege aufzuzeigen, um die Menschen zu ermutigen, ihre Phantasie zu nutzen und ihre Umgebung spannender zu gestalten.“
Viel zu sehen: Unsere Autorin lässt sich auch als Künstlerin von Verner Panton anregen.
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Bild: Helmut Fricke
Die „Fantasy Landscape“ ist nicht nur ein optisches Erlebnis, sie ist auch transformativ, befreiend und entspannend. Ergonomisch funktioniert sie wunderbar: Ich kann liegen, sitzen oder mich einfach in zwei Meter Höhe unter die Decke hängen. Sie erinnert mich an einen Katzenbaum oder einen Spielplatz für Erwachsene. Die „Fantasy Landscape“ ist unglaublich bequem. Alte, Junge, einfach alle erobern sie liegend oder hüpfend und fühlen sich geborgen.
Verner Panton wollte die Dreidimensionalität in Wohnräumen nutzen. Warum ein Sofa nur mit einer Sitzfläche auf den Boden stellen, wenn man auch auf mehreren Etagen übereinander sitzen, liegen und entspannen kann? Zu Hause im Wohnzimmer der Pantons entspannten sich die Gäste schnell, wenn sie sich auf den dreidimensionalen „Living Sculpture„ oder „Sitting Stairs“ aufhielten. Ihr Haus diente auch als Showroom und war immer voller Gäste.
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