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#Ein Schuh für Bremen

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Ein Schuh für Bremen

Bereits 2019 präsentierte Umbro eine exklusive Werder-Edition des Chunky-Sneakers „Neptune“. Der neue Schuh, der von Dienstag an im Handel ist, basiert auf der „Highway“-Silhouette. Die DNA des Schuhs wurde so verändert, dass sie durchweg viel nachhaltiger als das Original ist – und gleichzeitig eine Reihe von Anspielungen auf den Fußball-Klub und seine Fangemeinde trägt.

Aylin Güler

Die Einlegesohle des Schuhs besteht zu 97 Prozent aus recyceltem Kunststoff, das Obermaterial zu 45 Prozent aus recyceltem Post-Consumer-Abfall. Außerdem werden insgesamt fünf Schnürsenkelpaare aus recyceltem Material mitgeliefert, die den Besitzern die Möglichkeit geben, den Sneaker an den eigenen Stil und Geschmack anzupassen. Die dunkle Außensohle wurde aus einer Kombination von Naturkautschuk und recyceltem Kautschuk hergestellt. Dadurch entstehen sichtbare Schönheitsfehler in der Sohle, wodurch jedes der 1500 verfügbaren Paare einzigartig wird. Die Naturfarbe repräsentiert dabei die typische Farbe der Holzböden in den kultigen Bremer Jugendstilhäusern.

Die „Collectors-Box“ bietet nicht nur Platz für Sneaker, sondern auch für Pflege- und Reinigungsprodukte, mehrere Schnürsenkelpaare sowieso zwei Paar Socken.


Die „Collectors-Box“ bietet nicht nur Platz für Sneaker, sondern auch für Pflege- und Reinigungsprodukte, mehrere Schnürsenkelpaare sowieso zwei Paar Socken.
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Bild: Christian Wasenmüller

Für alle Schuhliebhaber gibt es noch ein Extra: Zusammen mit dem sozialen Designstudio weserholz und dem Schuhpflege-Unternehmen Collonil ist eine auf 100 Stück limitierte „Collectors-Box“ entstanden. Diese Schuhe werden nicht in einem üblichen Schuhkarton geliefert, sondern in einem Sammlerstück aus Holz – der dem nachhaltigen Gedanken des Sneakers gerecht wird.

Auch die Holzbox, die den Namen „High Tide“ trägt, greift lokale Besonderheiten auf. So ist die Struktur der Außenwände den maritimen Spundwänden nachempfunden, die man in Bremen entlang der Weser zahlreich findet. Die Innentasche wurde von der Bremer Segelmacherin Lena Radtke hergestellt und bietet den Pflege- und Reinigungsprodukten von Collonil und zwei Paar Socken von Ooley Platz und Halt. Die äußere Farbgestaltung der „Collectors-Box“ hat Josie Majetic übernommen, eine Bremer Künstlerin, die durch ihre besondere Marmorierungstechnik den Eindruck entstehen lässt, die Box wäre in die Weser eingetaucht worden.

Das Design der „Collectors-Box“ stammt von weserholz. Das Bremer Designstudio besteht aus einem sehr diversen Team, das aus verschiedenen kulturellen Kontexten stammt. Gegründet wurde das Sozialunternehmen 2016 in Bremen, um junge geflüchtete Erwachsene ohne gesicherte Bleibeperspektive dabei zu unterstützen, ihre Lebens-, Arbeits- und Aufenthaltssituation nachhaltig zu verbessern. Seit Herbst 2017 durchlaufen jährlich sechs junge Trainees ein Curriculum, mit dem sie sich auf eine Berufsausbildung und die vorangehende Einstiegsqualifizierung vorbereiten.

Für Integrationsarbeit ausgezeichnet

Die Idee dafür hatte Gründerin Paula Eickmann. Für junge Erwachsene, die bereits volljährig waren, gab es damals laut Eickmann zu wenig Perspektiven. Das habe sie selbst beobachtet, als sie 2015 Pape Samba Ndiaye kennenlernte. Dieser lebte mit einer Duldung in Bremen. Der Zugang zu passenden Bildungsangeboten, Deutschkursen und zum Ausbildungsmarkt blieb ihm wegen struktureller Rahmenbedingungen, fehlender Qualifikationen und der unsicheren Bleibeperspektive versperrt. Denn staatliche Integrationskurse gibt es nur mit Asyl.

Deshalb bekommen die Trainees bei weserholz zusätzlich Deutsch- und Mathe-Unterricht. In der Werkstatt werden sie außerdem künstlerisch und handwerklich weitergebildet – und können in dieser Zeit nicht abgeschoben werden. Auch die Interaktion in der Werkstatt untereinander festige die Deutschkenntnisse. „Sprache lernt man am besten in der Praxis“, sagt Tanja Engel. Sie ist Mitgründerin von weserholz. „Zwischen allen Bausteinen gibt es eine enge Verzahnung. Der Mathe-Trainer weiß, was in der Werkstatt passiert und die Deutsch-Trainerin verknüpft ihren Lehrplan mit den Geschehnissen in der Werkstatt“, fügt sie hinzu.

In der Werkstatt von Weserholz werden die Trainees handwerklich weitergebildet.


In der Werkstatt von Weserholz werden die Trainees handwerklich weitergebildet.
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Bild: Philipp Meuser

40 Stunden pro Woche, ein Jahr lang. So ebnet weserholz den Weg in eine Ausbildung für Menschen ohne sichere Bleibeperspektive. Bewerben kann sich jeder, der zwischen 18 und 27 Jahre alt ist und mit einer Aufenthaltsgestattung in Bremen lebt. „Dabei setzen wir natürlich voraus, dass die Person eine Motivation hat, kreativ zu arbeiten, deutsch zu lernen und nach dem Traineeship eine Ausbildung zu absolvieren oder zu arbeiten“, fügt Tanja Engel hinzu.

Die Designwerkstatt wurde für ihre Integrationsarbeit schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet. „Für uns war der Auftrag der Collectors-Box genau das Richtige. Wir wollen auch in Zukunft mehr in Unternehmen tätig werden, die an ihrer Arbeitsweise gerne was ändern wollen und offen für Neues sind“, sagt Tanja Engel. Um dieses Projekt zu unterstützen, gehen alle Erlöse der Holzbox an weserholz.  

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