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#Ein Solist fährt mit hängender Zunge zum Sieg

Ein Solist fährt mit hängender Zunge zum Sieg

Die 14. Etappe der Tour de France, die erste in den Pyrenäen, war ein Fall für Bauke Mollema. Der Niederländer vom Team Trek-Segafredo gewann das Teilstück von Carcassonne nach Quillan über 183,7 Kilometer als Solist. 42 Kilometer vor dem Ziel hatte er sich ein Herz gefasst und mit entschlossenem Antritt aus einer 14-köpfigen Spitzengruppe verabschiedet. Schon nach zehn weiteren Kilometern lag er mehr als eine Minute vorn, ein Zeitpolster, das er mit zäher Energie und hängender Zunge bis ins Ziel erfolgreich verteidigte.

Die Überraschung des Tages lieferte Guillaume Martin, der studierte Philosoph im Peloton. Nachdem er den Sprung in die entscheidende Fluchtgruppe geschafft hatte und am Ende mit mehr als vier Minuten Vorsprung vor der Gruppe der Klassementfahrer angekommen war, verbesserte er sich in der Gesamtwertung von Position neun auf Rang zwei. Er liegt nun nur noch 4:04 Minuten hinter Tadej Pogacar. Für den Slowenen ist dies aber kein Grund zur Sorge. Für ihn ist Martin kein ernstzunehmender Gegner auf den kommenden Hochgebirgsetappen.

Eine starke Leistung bot Patrick Konrad vom deutschen Team Bora-hansgrohe. Der österreichische Meister gewann den Sprint um Platz zwei gegen den Kolumbianer Sergio Higuita (EF Education-Nippo) um Haaresbreite. „Ich bin mit der Platzierung nicht unglücklich“, sagte er. „Aber ich wäre glücklicher, wenn ich um Platz eins hätte sprinten können.“ Das wäre vielleicht möglich gewesen, wenn sich Konrad in der Fluchtgruppe nicht hätte bedeckt halten müssen. Der Grund war Guillaume Martin, dem er nicht helfen sollte, in der Gesamtwertung noch mehr Zeit auf Bora-Kapitän Wilco Keldermann herauszufahren.

Die Rückkehr in die Berge hatte am Samstag mit einer ordentlichen Kostprobe dessen begonnen, was den Fahrern in den Pyrenäen in den nächsten Tage noch alles bevorsteht. Die Etappe führte nach dem Start in Carcassonne über fünf Berge, zwei der dritten und drei der zweiten Kategorie. Die Höhenmeter summierten sich auf 2900, das ist keine Schreckenstour für die Profis, aber auch keine Spazierfahrt. Das Tempo war von Anfang an hoch. Es dauerte deshalb ungewöhnlich lange, bis das Feld eine Gruppe fahren ließ. Rund achtzig Kilometer waren da schon zurückgelegt.

Aber dann war es doch so weit, Fluchtgruppen durften gehen, und im zurückgebliebenen Feld sortierten sich alle Fahrer mit Ambitionen auf die Gesamtwertung. Fast alle: Martin hatte den Absprung geschafft. 60 Kilometer vor dem Ziel hatte sich schließlich ein stabile Spitzengruppe gefunden: 14 Fahrer, darunter mit Pierre Rolland, Michael Woods, Wout Poels, Mollema, Esteban Chaves, Patrick Konrad, Sergio Higuita und Guillaume Martin viele gute Bergfahrer.

Der Kanadier Woods stürzte in einer Abfahrt, konnte aber weiterfahren und wieder zu den Kollegen aufschließen. Sein Lohn im Ziel: Er übernahm von Nairo Quintana die Führung in der Bergwertung. 43 Kilometer vor Ultimo dann der entscheidende Angriff von Mollema. „Es war ein schlauer Move von ihm“, sagte Patrick Konrad, der wie die Kollegen in dieser Situation das Nachsehen hatte. Mollema macht sich auf und davon und kam nicht mehr in Gefahr, noch einmal eingeholt zu werden.

Der Berg- und Talfahrt vom Samstag folgen nun vier weitere schwere Pyrenäenetappen, die erste führt an diesem Sonntag von Céret ins Fürstentum Andorra mit drei Gipfeln der ersten und einem der zweiten Kategorie. 4500 Höhenmeter insgesamt, das ist die Größenordnung der spektakulären Etappe am Mont Ventoux am vergangenen Mittwoch. Auch wenn sich Pogacar weiterhin als nicht angreifbar erweisen sollte, kann diese Etappe für erhebliche Verwerfungen auf den ersten Plätzen hinter ihm haben. In der Gesamtwertung liegen der Zweite, Guillaume Martin, und der Neunte, Enric Mas, gerade einmal 3:07 Minuten auseinander.

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