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#Ein „superschönes Tor“ und ein Problem

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Ein „superschönes Tor“ und ein Problem

Nichts wie weg hier. Der Tross der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hatte es eilig. Noch in der Nacht nach dem 1:0-Sieg in Rumänien hob der Flieger in Bukarest ab, um die müden Spieler und alle anderen aus der Delegation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Schutz der Dunkelheit nach Köln zurückzubringen. Im Gepäck waren drei weitere Punkte auf dem Weg zum Weltturnier in Qatar, das im November und Dezember 2022 stattfinden soll. Auf das etwas überhöhte 3:0 zum Auftakt gegen Island folgte ein knapper Erfolg beim vermeintlich stärksten Kontrahenten der Qualifikationsgruppe.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Serge Gnabry erzielte schon in der 16. Minute das einzige Tor des Abends in der Arena Națională. Ein langer Ball aus der Abwehr von Antonio Rüdiger erreichte auf rechts Kai Havertz. Der hatte ein wenig Mühe, die Kugel unter Kontrolle zu bringen, schaffte das aber und erreichte mit seinem Pass flach in die Mitte Gnabry, der nur noch einschieben musste. „Das Tor war superschön herausgespielt“, sagte Bundestrainer Joachim Löw, der zugleich den großen Kritikpunkt des Abends benannte: „Wenn man etwas kritisieren kann, dann die Chancenauswertung. Wir hätten uns das Spiel leichter machen können, indem man das 2:0 erzielt.“

Dieser Mangel im deutschen Spiel war in der Tat augenscheinlich. Schon vor dem Treffer hatte der über rechts kommende Havertz frei vor dem guten Torwart Florin Nita eine große Möglichkeit, traf aber mit seinem Versuch nur den Schlussmann (9.). Danach hatte Kimmich mit einem Fernschuss Pech, als der abgefälschte Ball nur an die Latte krachte (19.). Auch Gnabry (32.), Leon Goretzka (50.), wieder Gnabry (58.), Ilkay Gündogan (60.), Leroy Sané (63.) und der eingewechselte Timo Werner (80.) brachten den Ball aus aussichtsreicher Position nicht im rumänischen Tor unter.

Große Chance für Rumänien

Ganz ähnlich sahen es auch die, die auf dem Rasen ganz nah dran waren. „Ich denke schon, dass wir uns das einfacher gestalten können“, sagte Kimmich, der nach seinem starken Auftritt gegen Island von den Rumänen besonders beschattet wurde. „Wir müssen es einfach früher entscheiden, dann haben wir auch einen ruhigeren Abend.“ Dem Fazit schloss sich Kapitän Manuel Neuer an. „Ich denke, dass wir früher den Deckel draufmachen müssen, dann kommen wir nicht in Gefahr.“ Und Torschütze Gnabry befand: „Wir haben uns selber das Leben schwergemacht. In der zweiten Halbzeit müssen wir einfach die Dinger machen.“

Diese Nachlässigkeiten wären kurz vor dem Ende fast bestraft worden. Der frische Angreifer George Pușcaș spielte zwar Rüdiger aus, sein Abschluss geriet aber zu schwach; Torwart Manuel Neuer hatte keine Mühe, den mittigen Abschluss zu fangen. Brenzliger wurde es in der letzten Minute der Partie. Nach einem Ballverlust von Sané schüttelte Nicolae Stanciu Matthias Ginter ab. Statt per Querpass einen Mitspieler zu erreichen, versuchte der Rumäne es selbst und traf nur das Außennetz. „Sie haben eine Mannschaft, die auch mal eine Chance herausspielen kann“, sagte Löw. In der Tat. Und stärkere Gegner können das noch etwas besser.

Es war ein großes Glück für die DFB-Elf, dass die Rumänen ihre Chance nicht nutzten. So blieb der Eindruck, dass der Sieg am Ende auf wackeligen Füßen stand, aber die Vorstellung Mut macht. „Wir haben sehr gut gearbeitet gegen den Ball, hatten gute Balleroberungen“, sagte Löw. „Wir hatten einige sehr gute Kombinationen. Wichtig war, dass wir die drei Punkte haben. Insgesamt kann man damit zufrieden sein, darauf können wir aufbauen.“ Der deutsche Wiederaufbau nach der Zerstörung durch das 0:6 in Spanien im vergangenen November kommt also voran; am Mittwoch (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur WM-Qualifikation und bei RTL) geht es in Duisburg gegen Nordmazedonien.

Dann soll, wie gegen Island in Duisburg, das Projekt WM 2022 mit einem dritten Sieg im dritten Spiel fortgesetzt werden, ehe das Projekt EM 2021 komplett in den Fokus rückt. Die Wirren der Pandemie bringen es schon jetzt mit, dass die Qualifikation für das übernächste Turnier als Einspielen für das nächste dient. Denn nach dem Nordmazedonien-Spiel steht als nächste Wegmarke für Löw schon die Nominierung für das verschobene kontinentale Turnier an. Dort warten in der Vorrunde Frankreich, Portugal und Ungarn. Zuvor ist bisher ein Testspiel gegen Lettland in Duisburg am 7. Juni terminiert, weitere sind noch nicht offiziell.

Soweit gingen die Gedanken am Abend in Bukarest zumeist noch nicht. „Wir müssen nochmal volle Kraft voraus auch das Spiel gewinnen“, sagte Löw zum vermeintlich wieder leichteren Gegner Nordmazedonien. Nachdem er seine Startelf im Vergleich zum Island-Spiel am Sonntag unverändert gelassen hatte, ist neues Personal zu erwarten. „Es kann aber sein, dass der eine oder andere frische Spieler reinkommt“, sagte Löw. Kandidaten sind Torwart Marc-André ter Stegen und Werner. „Timo wird seine Chance wiederbekommen, vielleicht am Mittwoch.“ Eine Pause könnte Goretzka, den zuletzt Wadenprobleme plagten, erhalten. Nach einem „Regenerationstag“ folgt die Vorbereitung auf Nordmazedonien von Dienstag an.

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