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#Eine Kirche wird zum Kletterpark

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Eine Kirche wird zum Kletterpark

Die Unterschriften sind geleistet: Die katholische Kirche St. Johannes in Wiesbaden-Rambach ist verkauft worden. Dort wird künftig die Wiesbadener Sektion des Deutschen Alpenvereins ihr Zuhause haben. Das denkmalgeschützte Gebäude hatte zuletzt nur noch wenige Gläubige angezogen, das Bistum Limburg fasste einen Verkauf ins Auge. Pfarrer Frank Schindling bedauerte das und wiederholte nach der notariellen Beurkundung, was er schon im Frühsommer gesagt hatte: „Ich bin nicht Pfarrer geworden, um Kirchen zu verkaufen.“ Er hätte wohl lieber noch eine gebaut.

Dem steht entgegen, dass das Bistum Kosten senken muss. Daher existiert das Projekt KIS, in dem es um die „Kirchliche Immobilien Strategie“ geht. Arbeitsgruppen haben zehn Kirchen im Blick, sieben von ihnen sollen verkauft werden. Der Verkauf von St. Johannes stellt eine Premiere dar, bei den anderen KIS-Gotteshäusern sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Insgesamt ist St. Johannes aber die fünfte Kirche, die das Bistum verkauft hat, wie ein Sprecher am Montag bestätigte.

Teil der Rambacher Ortsgeschichte

Der Verkauf an den gemeinnützigen Alpenverein mit rund 5000 Mitgliedern in der Wiesbadener Sektion ist für Schindling ein Glücksfall, Wanderer und Kletterer vertreten seiner Auffassung nach ähnliche Werte wie die Kirche. „Was wir Bewahrung der Schöpfung nennen, heißt beim Alpenverein Umweltschutz. Im Ergebnis ist es aber doch sehr ähnlich“, sagt Schindling. Die Kirche und der Verein haben vertraglich vereinbart, dass die zuständige Pfarrei St. Birgid ihr ehemaliges Gotteshaus für Veranstaltungen nutzen und eine Gedenkanlage, die an die Kirche erinnert, errichten darf. Kletterer und Pfarrei verstehen sich laut Schindling gut.

Die Kirche ist ein Teil der Rambacher Ortsgeschichte. Im März 1954 gründeten die Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde einen Verein, um ein eigene Kirche in ihrem Stadtteil errichten zu können. Der Grundstein wurde 1962 gelegt, 1964 wurde der Bau aus Stahlbeton und Kalkstein durch einen 18 Meter hohen und frei stehenden Glockenturm ergänzt. Seit 2007 existierte ein Förderverein, um den Fortbestand der Kirche zu sichern. Folglich gab es Diskussionen, als der Verkauf öffentlich wurde. „Einige Gemeindemitglieder trauern um ihre Kirche“, bestätigte eine Mitarbeiterin.

Nun gibt es kein Zurück mehr. Am 27. Dezember wird die Kirche im Rahmen eines „Profanierungsgottesdienstes“ entweiht und an den Alpenverein übergeben. Nächstes Jahr beginnen die Umbauarbeiten, um das Gebäude an die Bedürfnisse von Wiesbadens größtem Verein anzupassen. Den Verkaufspreis nennt die Kirche nicht, aber es sei ein „fairer Preis“ ermittelt worden.

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