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#Eine Mutation nach der anderen – Wissenschaftsfeuilleton

Eine Mutation nach der anderen – Wissenschaftsfeuilleton

Zu den interessanten Phänomenen in einer Welt voller unterhaltsamer Medien gehört die Tatsache, dass sinnvolle Wörter erst sinnlos und dann missbraucht werden. Zu den Beispielen aus jüngster Zeit gehört die Idee der Nachhaltigkeit, die einst für eine zukunftsorientierte und angemessene Art der Holzwirtschaft entwickelt wurde und heute als Werbeknüller in Zahnarztpraxen – in Form einer nachhaltigen Zahnbehandlung – oder als Attribut von Vorschlägen missbraucht wird, von denen man behauptet, dass sie lange wirken, egal, was sie dabei bewirken. Nachhaltigkeit verliert nachhaltig an Bedeutung.

Aktuell verliert das Wort “Mutation” seinen sinnvollen Klang, erfährt die Öffentlichkeit durch die Medien doch unentwegt von gefährlichen Mutationen eines Virus, die aus England oder Südafrika stammen und politischen Führungskräften Sorgen bereiten. Mutationen haben in der öffentlichen Meinung keine Chance mehr auf eine positive Einschätzung, auch wenn weder die Wissenschaft von der Genetik noch das Leben selbst ohne Mutationen stagnieren und erliegen würden. Alle Menschen sind Mutationen oder tragen welche in ihrem Genom, und ohne die damit gemeinten Veränderungen gäbe es keinerlei Entwicklung. Wenn es heißt, man müsse die Welt nicht verstehen, sondern verändern, dann erfüllen Mutationen diese philosophische Herausforderung ganz konkret und ohne besondere Aufforderung. Und da die Welt dank der genetischen Beweglichkeit ihrer Bewohner nichts anderes tut, als sich zu ändern, sollte niemand über die immer neuen Mutationen des Virus überrascht sein. Man muss sie deshalb nicht lieben. Aber vielleicht kommen die Menschen mit den Mutationen besser zurecht, wenn verstanden wird, dass sie zum Leben gehören – die Menschen ebenso wie die Mutationen, und zwar nachhaltig.

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