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#Ekelhaft: Rechtsextreme machen Briefkastenwerbung in Neukölln

Ekelhaft: Rechtsextreme machen Briefkastenwerbung in Neukölln

Als Berliner*in ist man ja die ein oder andere unangenehme Überraschung im Briefkasten gewohnt, diese Woche wurde allerdings in Neukölln ein neuer Tiefpunkt erreicht: In vielen Haushalten sind Flyer der offen agierenden, rechtsextremen Kleinpartei Der III. Weg eingetrudelt. Wem dieser Name auf Anhieb nichts sagt: Die Partei gilt als demokratiefeindlich, als antisemitisch und -zionistisch; sie leugnet zu großen Teilen die Grausamkeiten der Nazidiktatur, möchte sogar eine Präsidialdemokratie, sprich: einen starken Führer an der Spitze unseres Landes sehen.

Nebenbei wird Der III. Weg vom Verfassungsschutz als äußerst gewaltbereit eingestuft – und hier wird es richtig interessant: Besagter Flyer, über den sich die Neuköllner*innen gerade „freuen dürfen“, prangert nämlich Gewalt an! Nicht von der eigenen Seite, das wäre zu entlarvend. Stattdessen ist es der – O-Ton: „linke Terror in Neukölln“ von Linksextremist*innen, die ihre „kriminellen Taten mit ihrer kruden Ideologie und dem Hass auf dieses Land begründen“, der der Partei Sorge bereitet. Kriminelle Taten, krude Ideologie? Sind das nicht Inhalte, für die ihr steht? Was für Witzfiguren seid ihr eigentlich?
Aber gehen wir das schleimige Schreiben doch mal kurz durch: Gleich zu Beginn wird uns mitgeteilt, dass in Neukölln kaum eine Woche ohne linksextreme Straftaten vergeht, diese sogar fast an der Tagesordnung (sic!) stehen. Neben brennenden Autos werden auch „mit Farbbeuteln markierte und beschmierte Hausfassaden“ genannt. Bemerkenswert – vor allem wenn man bedenkt, dass der Bezirk seit Jahren im Schutz der Dunkelheit mit Hakenkreuzen vollgeschmiert wird, wie unter anderem die Kolleg*innen des Tagesspiegels berichten.

Im Weiteren geht man dann auf die Räumungen der Friedel 54 bzw. der Kiezkneipe Syndikat ein. Dass Gewalt absolut keine Daseinsberechtigung bei diesen Veranstaltungen haben sollte, ist richtig. Allerdings ist es mehr als scheinheilig, diese Punkte gezielt hervorzuheben, auf (erneuter O-Ton) „zahlreiche Angriffe auf Eigentum und Personen“ sowie „Strafverfahren wegen diverser, teils schwerer Straftaten“ hinzuweisen, wenn eure Gesinnungsgenossen genau die gleiche oder eine noch härtere Schiene fahren, Anschläge verüben und zwei von euren Vollpfosten dafür vor wenigen Monaten verurteilt wurden, wie die Zeit berichtet.

Richtig dämlich ist übrigens auch das Schlussappell: Ladies und Gentleman: Der III. Weg, eine sinnbefreite Kleinpartei ohne Lobby, ohne Bedeutung und ohne Hirn, möchte „nicht weiter zusehen, wie Linksextremist*innen unser Neukölln mit ihrem Hass und Terror überziehen“. Machen wir es kurz: Neukölln ist bunt, Neukölln ist multikulti, Neukölln ist nicht euer Neukölln, sondern unseres. Dass ihr am Ende sogar so feige seid, kein Berliner Büro, sondern den Parteisitz in Rheinland-Pfalz anzugeben, stützt noch die These des geistig armen nationalistischen Würstchens. Ohne Senf. Der wäre zu intelligent für euch.

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