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#Offener Brief deutscher Start-ups an Altmaier

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Offener Brief deutscher Start-ups an Altmaier

Sollt es eine Provokation sein, eine Motivation oder beides? Als Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Anfang der Hannover Messe sagte, wenn es mit der Digitalisierung in Deutschland „nicht so richtig klappt, wäre ich auch bereit, das beste Digital-Team aus Estland einzufliegen, um hier schneller voranzukommen“, schlug das hohe Wellen. Nun gehen am Ende der virtuell ausgetragenen Messe einige deutsche Start-ups zum Gegenangriff über.

Stephan Finsterbusch

In einem offenen Brief zeigen sich die Chefs von Firmen wie XignSys oder Aware7 nicht nur irritiert, sondern auch enttäuscht: „Ideen und Tatkraft sind vorhanden, sogar direkt vor der eigenen Haustür, in öffentlichen Verwaltungen, an den Hochschulen, in Start-ups. Sie müssen aber eben auch nachgefragt und gehört werden.“ Daran aber mangelt es. Dabei haben deutsche Start-ups nicht nur Ideen, sondern auch marktfähige Produkte. Damit aber kommen sie selten zum Zug, selbst bei kleinen Ausschreibungen der öffentlichen Hand.

Andere sind pfiffiger

In Ländern wie Amerika und China ist das anders. Dort wird der Marktzugang heimischer Start-ups durch die Vergabe öffentlicher Aufträge gezielt gefördert. Auch in Estland spielen Staatsaufträge eine tragende Rolle. Das machte das Land nach dem jüngsten „Baltic Startup Scene Report“ von Crunchbase zu einem Hub von tausend Start-ups, darunter eine Handvoll, deren Wert auf mehr als eine Milliarde Euro veranschlagt ist.

So heißt es in dem offenen Brief der deutschen Firmengründer: „Wir haben uns allesamt dazu entschieden, Unternehmen zu gründen, um digitale Identitäten als Schlüsseltechnologie zur praktikablen Umsetzung von eGovernment- und Smart-City-Anwendungen zu entwickeln. Wieso werden wir von Ihnen in diesen doch akuten Fragen sowohl mit unserer Lust an der Thematik als auch unserem Fachwissen nicht miteinbezogen, vielleicht nicht einmal gehört?“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU)


Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU)
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Bild: dpa

Auf der gerade zu Ende gegangenen Hannover Messe blieb das nicht ungehört. Nachdem die Messe im vergangenen Jahr ausgefallen war, fand sie diesmal nur virtuell statt. Gunther Kegel, Präsident des Digitalverbandes ZVEI, sagte: „Die Messe hat an technischer Kompetenz zugelegt.“ Frank Riemensperger, Chef von Accenture Deutschland, erklärte: „Inhaltlich war das Niveau gewohnt hoch, die Panel spannend und divers. Doch hat mir die Spontaneität gefehlt, die sich in einer Messehalle ergibt: zufällige Treffen, ungeplante Standgespräche, neue Kontakte. Außerdem ist Technologie zum Anfassen vor Ort ein anderes Erlebnis.“

Und Minister Altmaier? Der dürfte wissen, was nach seinem provozierenden oder auch motivierenden Ruf um digitale Hilfe aus dem Baltikum zu tun ist. Hat Estland doch zur Durchsetzung seiner Digitalpläne seit 1989 ein e-Council, seit 2008 einen Regierungs-CIO und seit 2013 ein ministerielles IT-Entwicklungszentrum.

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