#Eltern-Kolumne „Schlaflos“: Papa-Sein in der Mama-Phase
Die kleine Tochter schreit, ihr Vater kann sie kaum trösten. Bei der Mutter beruhigt sie sich sofort. Zwei junge Eltern über Frust, Verantwortung – und den „Übermutter-Modus“, der oft zu Streit führt.
Lena: Der Schrei meiner Tochter reißt mich aus meiner Konzentration. Ich sitze an meinem Schreibtisch, im Wohnzimmer nebenan spielen meine Tochter Tilda und ihr Vater Paul. Trotz der Wand zwischen den Zimmern breche ich in Schweiß aus, als ihr Weinen sich weiter steigert. Ihr Brüllen hat nach einigen Minuten eine neue Intensität erreicht, die ich nicht ignorieren kann. Frustriert klappe ich den Laptop zu und stehe auf. Bei dem Weinen kann ich sowieso nicht arbeiten. In diesem Moment schalte ich in den Übermutter-Modus um, ich stürme ins Zimmer und strecke instinktiv die Arme nach meiner Tochter aus. Sobald sie bei mir ist, ebbt das Weinen ab. Erschöpft lässt sie ihr Köpfchen auf meine Schulter sinken und schlingt ihre Arme um meinen Nacken.
Mein Freund lässt sich frustriert in den Sessel fallen. „Das ist doch bescheuert“, sagt er genervt. „Ich hätte sie auch noch beruhigt bekommen, es gab gar keinen Grund für ihr Weinen, wieso bist du einfach reingekommen?“ Während ich schuldbewusst von einem Bein auf das andere wippe und mein Puls sich langsam beruhigt, stelle ich mir die gleiche Frage. Wie sind wir hierher gekommen? Warum hat unser Kind eine Mama-Phase, und bin ich vielleicht sogar Schuld daran?
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