Nachrichten

#EM-Finale gegen Italien: Elfmeterschießen gewinnt England

EM-Finale gegen Italien: Elfmeterschießen gewinnt England

Dass Engländer kein Elfmeterschießen gewinnen können, gehört zu den beliebtesten Mythen, seit sie bei WM 1990 und EM 1996 jeweils im Halbfinale im Stechen gegen Deutschland unterlagen. Auch ihr aktueller Trainer Gareth Southgate ist Teil dieser Geschichte, die er längst nicht mehr hören kann, scheiterte er doch seinerzeit im Wembley-Stadion als einziger Schütze am deutschen Torwart Andreas Köpke.

Doch exakt mit diesem Fehlschuss beginnt die Beweiskette, warum die Engländer diesmal in Wembley gewinnen würden, sollte es gegen Italien zur Ultima Ratio Elfmeterschießen kommen. England hatte bei seiner Heim-EM vor der Niederlage gegen Deutschland im Viertelfinale gegen Spanien ebenfalls ein Elfmeterschießen absolviert und gewonnen.

Frankreich war 1996 nach dem gleichen Muster gescheitert: erst im Stechen gegen die Niederlande gewonnen, dann gegen Tschechien vom Punkt verloren. Diese Duplizität der Ereignisse lässt sich als Beginn einer wundersamen Serie lesen, die bis heute Bestand hat: Von zehn Teams, die seitdem während eines großen Turniers in ein zweites Elfmeterschießen gerieten, sind neun ausgeschieden.

Nur Kroatien überstand 2018 auch ein zweites Shoot-Out gegen Russland, doch dieses Duell kann ausgeklammert werden, da zuvor beide Teams nach Elfmeterschießen weitergekommen waren – und somit logischerweise eines noch mal durchkommen musste. Einzige wirkliche Ausnahme von der Regel sind die Argentinier, die es bei der WM 1990 dank ihres schier unüberwindbaren Torwarts Goycochea schafften, gleich zwei Stechen zu überstehen. Als späte Ironie des Fußball-Schicksals unterlagen sie dann aber im Endspiel gegen Deutschland durch ein Elfmetertor.

Man darf eben im Fußball wie im Leben das Glück nicht zu oft herausfordern. Eine Erklärung für das Phänomen könnte sein, dass ein Schütze bei der zweiten Runde denken könnte, dass der Torwart weiß, wohin er schießt, und deshalb die andere Ecke wählt. Oder er denkt, dass der Torwart denkt, dass er genau so denkt, und wählt gerade deshalb die gleiche Ecke, in der der Keeper dann aber schon liegt. So oder so sind Knoten im Kopf nicht zielführend, da sie auch Knoten in den Beinen hervorrufen können. Gegen diese Theorie spricht, dass Southgate 1996 beim ersten Stechen gar nicht gefordert war.

Ein Häufchen Jubel: Engländer nach dem Siegtreffer im Halbfinale


Ein Häufchen Jubel: Engländer nach dem Siegtreffer im Halbfinale
:


Bild: dpa

Die zweite mögliche Herleitung beruht auf dem Gesetz der großen Zahl, einem mathematischen Prinzip, das besagt, dass nach einer bestimmten Anzahl an Wiederholungen die relative Häufigkeit eines Ereignisses sich verändert und die Wahrscheinlichkeit zur Mitte hin tendiert. Kurz gesagt: Bei einer kleinen Stichprobe von fünf Schützen kann es sein, dass sie gegen die Wahrscheinlichkeit alle treffen, bei zehn schon nicht mehr.

So oder so bestätigt auch die aktuelle EM, dass sich ein Team vor einem zweiten Stechen hüten sollte. Die Schweiz gewann vom Punkt gegen Frankreich, unterlag dann aber gegen Spanien, das wiederum an Italien scheiterte: Logische Folge: Italien hätte bei einem Elfmeterschießen im Endspiel am Sonntag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, im ZDF und bei MagentaTV) keine Chance – egal gegen wen. Nicht mal gegen England.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!