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#Entschädigung für gefeuerte P&O-Seeleute

„Entschädigung für gefeuerte P&O-Seeleute“

Nach dem öffentlichen Aufschrei über die plötzliche Entlassung von 800 Crew-Mitarbeitern der P&O Ferries hat das Unternehmen Kompensationen angekündigt. Die britische Fährschiffgesellschaft hat einen Fonds mit 36,5 Millionen Pfund (43 Millionen Euro) eingerichtet, teilte sie mit. Den entlassenen Crew-Mitgliedern sollen zweieinhalb Monatsgehälter, mindestens aber 15.000 Pfund bezahlt werden. Etwa 40 ehemalige Angestellte können 100.000 Pfund, einzelne gar 170.000 Pfund erhalten – ja nach der Länge ihrer Betriebszugehörigkeit. Die Schiffsmitarbeiter waren vor einer Woche ohne jede Vorwarnung entlassen und von Sicherheitsleuten, teils mit Handschellen bewaffnet, von Bord geführt worden.

Dieses Vorgehen hatte scharfe Kritik ausgelöst. Premierminister Boris Johnson sagte am Mittwoch im Parlament über P&O Ferries, „für mich sieht es so aus, als habe das Unternehmen gegen das Gesetz verstoßen“. Oppositionsführer Keir Starmer (Labour) geißelte, dass „loyale britische Arbeiter per Zoom gefeuert und sofort durch ausländische Agenturarbeiter mit weniger als Mindestlohn ersetzt wurden“. Einige Politiker fordern, staatliche Corona-Hilfen zurückzufordern. Verkehrsminister Grant Shapps sprach von einem möglichen Kundenboykott gegen die P&O Ferries, das unter anderem die Fährverbindungen zwischen Dover und Calais sowie Liverpool und Dublin betreibt.

100 Millionen Pfund Verlust in 2021

Der Imageschaden ist gewaltig für P&O Ferries und den Mutterkonzern DP World aus Dubai, der auch zwei der größten Frachthäufen Großbritanniens, London Gateway und Southampton, betreibt. P&O rechtfertigte die Entlassungen mit einem Verlust von 100 Millionen Pfund letztes Jahr. Ohne die Entscheidung wären alle 3000 Stellen in dem Unternehmen gefährdet gewesen. DP World hat P&O Ferries 2019 für 322 Millionen Pfund gekauft. Das Unternehmen, das mehrheitlich der Herrscherfamilie des Emirats gehört, betont, dass es in Britannien in einem Jahrzehnt fast 2 Milliarden Pfund investiert habe und weitere Investitionen plane.

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Das PR-Desaster rund um P&O hilft da nicht. Die Gewerkschaften raten den entlassenen Crew-Mitgliedern davon ab, das Angebot anzunehmen, während sie rechtliche Schritte prüfen. Laut der RMT-Gewerkschaft werden neue billige Schiffsmannschaften aus Indien, Indonesien oder den Philippinen eingestellt. In manchen Berichten war die Rede von extremen Dumpinglöhnen von 1,80 Pfund pro Stunde, ohne Belege dafür zu bringen. P&O wies den Dumpingvorwurf zurück und betonte, dass die neuen Crews gut ausgebildet seien und alle Sicherheitsstandards erfüllen würden. Vorstandschef Peter Hebblethwaite schrieb, die Reaktion auf die Entlassungen seien „sehr negativ wie erwartet“ gewesen, aber er hoffe nun, dass der Sturm vorbei sei.

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