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#„Eremiten bleiben Eremiten“

„Eremiten bleiben Eremiten“

Herr Rüttiger, Sie sind Psychologe und helfen, moderne Bürokonzepte und hybride Arbeitswelten zu entwickeln, dass Menschen gerne dort arbeiten. Wie geht das?

Ursula Kals

Redakteurin in der Wirtschaft, zuständig für „Jugend schreibt“.

Vieles erinnert an eine gut gestaltete Wohnung mit unterschiedlichen Zonen, Räumen zum konzentrierten Arbeiten, Austausch, für Kommunikation, zum Rückzug und dem Anspruch, sich wohlzufühlen wie zu Hause.

Und früher war vieles schlechter?

Früher war dem Unternehmen völlig egal, ob Menschen sich dort wohlfühlen. Ihnen wurde ein Raum zur Verfügung gestellt, den sich Leute dann so schön wie möglich gemacht haben mit Wandkalender oder Fotos auf dem Schreibtisch. Das Büro war eine Arbeitsstätte zur Erledigung der Aufgaben, kein Ort der Inspiration und der Vernetzung.

Nach Phasen im Homeoffice wird diese anonyme Kahlheit dem einen oder anderen stärker missfallen.

Ja. Seitdem Corona hybrides Arbeiten erfordert und ermöglicht hat, reicht das nicht mehr. Die Menschen wünschen sich, Raum zu haben für soziale Kontakte. Es reicht auch nicht mehr, sich für einen Austausch in den Brotzeitraum oder die Kantine zurückzuziehen. Die Wertigkeit für das Thema war vorher nicht da.

Allen neuen Büro-Konzepten ist gemein, dass Wände weichen.

Grundsätzlich ist das wie bei neuen Wohnungen oder Häusern. Früher gab es Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, alles getrennt. Heute gibt es zu 80 Prozent eine neue Raumplanung mit weniger Wänden: Ich koche da, esse da, lebe da. Ich lasse Wände weg oder reiße sie ein, um in einem Raum verschiedene Dinge zu tun.

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Sie führen gemeinsam mit dem Gründer das Unternehmen „büroforum planen und einrichten“ in Würzburg. Was tun Sie da genau?

Unser Geschäftsbereich umfasst das „Konzeptionelle Projektgeschäft“ und die ganzheitliche Planung von „Modernen Arbeitswelten“. Mit 80 Mitarbeitern bieten wir umfassende Planungsleistungen für individuelle Flächennutzungskonzepte und Innenraumfachplanungen von der ersten Idee bis zur konkreten Umsetzung an. Auf dem Weg zu neuen Arbeitswelten unterstützen wir die Unternehmen in ihren Veränderungsprozessen zum Beispiel durch Workshops und Change-Management-Maßnahmen um so die Ängste und Ressentiments der Mitarbeiter zu minimieren.

Was ist für Sie das größte Problem?

Die höchste Hürde sind die Mitarbeiter in den Unternehmen: Wie kannst du die mitnehmen in die moderne Arbeitswelt? Skepsis ist zu 99 Prozent ein psychologischer Faktor. Die meisten Mitarbeiter haben Angst vor Veränderung.

Wie nehmen Sie ihnen denn die Ängste?

Durch Kommunikation. Indem ich die Meinungsbildner an einen Tisch bringe. Im Workshop mit verantwortlichen Mitarbeitern gehen wir die Bedürfnisse Punkt für Punkt durch, versuchen, die Vorurteile herauszuarbeiten, erklären mit Bildern und Beispielen umgesetzter Projekte, was möglich ist, was sich verändert, was sich verbessert. Wir benutzen den Begriff Multi-Space-Büro, nicht Großraumbüro. So schaffen wir es immer, die Ängste zu minimieren, zu emotionalisieren, aus Angst Freude zu generieren, Vorfreude, auf das, was da kommt.

Das klingt aber reichlich optimistisch.

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