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#Sind Vektorimpfstoffe verunreinigt?

Sind Vektorimpfstoffe verunreinigt?

Die heftigen Reaktionen auf den AstraZeneca-Impfstoff, die bei einigen Geimpften beobachtet worden sind, könnten durch eine Verunreinigung des Impfstoffs mit menschlichen und viralen Proteinen zusammenhängen. Zu diesem Ergebnis kam eine Forschergruppe der Universität Ulm um die Genforscher Stefan Kochanek und Lea Krutzke. „Es war ein Zufallsfund, wir waren überrascht, als wir diese Beobachtung gemachten haben“, sagt Krutzke der F.A.Z. Sie forscht an der Abteilung für Gentherapie am Universitätsklinikum Ulm.

In vier Chargen des Impfstoffs habe ihr Team bei Routineüberprüfungen von Impfstoffresten vor allem „Hitzeschockproteine“ gefunden. Diese seien bekannt dafür, eine starke Immunantwort und auch Entzündungsreaktionen hervorzurufen. Man habe etwa 1000 Proteine in dem Impfstoff detektieren können. Die Forscher haben ihre Entdeckung dem Hersteller schon am 22. April mitgeteilt, bislang habe sie AstraZeneca aber noch nicht wissen lassen, ob es gelungen sei, die Qualität und den Reinheitsgrad des Impfstoffs zu verbessern. „An der nachgewiesenen Wirksamkeit des Impfstoffs ändert unser Befund nichts, ob sich aus der Verunreinigung mit den Proteinen gesundheitliche Risiken ergeben, wissen wir noch nicht“, sagt die Forscherin.

Kritik an Qualitätskontrolle des Herstellers

Über mögliche Konsequenzen müsse, wie Krutzke sagt, die „Ständige Impfkommission“ (Stiko) und das Paul-Ehrlich-Institut entscheiden. Der Hersteller müsse künftig in jedem Fall eine bessere Qualität des Impfstoffs garantieren. „Man kann diese Vakzine sauber produzieren, es sollten aber die Methoden der Qualitätskontrolle sowie der Herstellung überarbeitet werden.“ Möglicherweise seien bei der Produktion nicht alle Analysemethoden ausgeschöpft worden. Bei der Untersuchung handelt es sich um eine preeprint-Studie, der wissenschaftliche Evaluationsprozess ist noch nicht abgeschlossen. Lea Krutzke hält die Untersuchungsergebnisse aber für äußerst valide, weil die Verunreinigungen insgesamt in sieben Datensätzen unterschiedlicher Chargen nachgewiesen worden sei.

Noch eine Hypothese ist hingegen die Annahme, dass sogenannte „Splicing-Prozesse“ in den Zellkernen, die bei DNA-basierten Vektorimpfstoffen ablaufen, für die Entstehung von Sinusvenenthrombosen bei einigen Geimpften verantwortlich sein könnten. Diese Vermutung hat Rolf Marschalek, der Direktor des Instituts für Pharmazeutische Biologie der Frankfurter Goethe-Universität, kürzlich aufgestellt. Lea Krutzke ist an der Frankfurter Studie beteiligt. Bei dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca wird, anders als bei den mRNA-Impfstoffen von BioNTech und Curevac, eine DNA in den Zellkern eingeschleust, dort laufe ein „Splicing Prozess“ ab, durch den das ursprüngliche „Spike-Protein“ verändert werden könne. Diese aus dem Zellkern geschleusten, variierten „Spike-Proteine“ könnten dann für die Gerinnungsstörungen verantwortlich sein.

Die Hersteller vektorbasierter Impfstoffe, das sind derzeit AstraZeneca und Johnson&Johnson, könnten Krutze zufolge auch diese Probleme durch eine Modifizierung des Impfstoffs relativ einfach beheben. Denn die auf der mRNA-Technologie basierenden Impfstoffe erreichen den Zellkern nicht. Sie sind nur im Zellplasma zu finden.

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