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#Ermittlungen gegen KSK-Kommandeur verzögert?

Ermittlungen gegen KSK-Kommandeur verzögert?

In der Munitionsaffäre im Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr geraten weitere Beteiligte in den Blickpunkt. So wird aus der Division Schnelle Kräfte (DSK), zu der das KSK zählt, Kritik gegen den eigenen Kommandeur laut. In der Division mit Sitz in Stadtallendorf in Hessen befassen sich gegenwärtig zahlreiche Offiziere und Wehrdisziplinaranwälte mit einer irregulären Amnestie-Aktion im Gegenzug für die Rückgabe Zehntausender Schuss Munition am KSK-Standort in Calw. Die Divisionsführung war von Generalinspekteur Eberhard Zorn vorige Woche mit der Intensivierung und Beschleunigung der seit Monaten andauernden Untersuchung beauftragt worden.

Peter Carstens

Lorenz Hemicker

Die DSK mit ihren knapp 12.000 Soldaten, inklusive niederländischer Truppenanteile, wird von Generalmajor Andreas Hannemann geführt. Der 59 Jahre alte frühere Fallschirmjäger und Afghanistan-Veteran war im Juni vergangenen Jahres einem breiteren Publikum durch eine Äußerung zu den Krawallen in Stuttgart aufgefallen. „Ich empfehle niemandem, einen von uns anzugreifen“, sagte Hannemann damals gegenüber der „Bild“-Zeitung. Der Satz des Fallschirmjäger-Generals konnte als Drohung, zumindest aber als Kraftmeierei verstanden werden. Die interne Kritik an Hannemann zielt auf seine Untätigkeit bei den Ermittlungen, die im Zuge der straffreien Munitionsrückgabe fällig geworden waren.

Sie richten sich unter anderem gegen Brigadegeneral Markus Kreitmayr, den Kommandeur des KSK. Kreitmayr ist Hannemann direkt unterstellt. Wie aus der DSK zu hören ist, sei Hannemann bereits Ende Mai vorigen Jahres durch Angehörige seiner Division über die Unregelmäßigkeiten bei der Rückgabe verschwundener Munition in Calw und die damit in Verbindung stehenden Anordnungen Kreitmayrs informiert worden. Der KSK-Kommandeur hatte im Februar vergangenen Jahres angeordnet, die Rückgabe von sogenannter „Fundmunition“ in den Kompanien seines Verbands zu organisieren. Als solche bezeichnet man allerdings eher kleine Mengen, die eine Soldatin oder ein Soldat beispielsweise etwa nach einer Übung in Hosentasche, Rucksack oder in seinem Fahrzeug vorfindet und zurückgeben soll.

In Kreitmayrs Kommando fehlten bei einer Munitionsüberprüfung Ende 2019 mehrere zehntausend Schuss. Allerdings, so heißt es im Verteidigungsministerium, verschieße die rund 1000 Mann starke Elite-Truppe pro Jahr Millionen Schuss bei Übungen. Kreitmayr hielt den Auftrag der Wiedereinsammlung dabei offenbar für ein rein logistisches Problem, ohne die rechtlichen Folgen zu berücksichtigen. Denn wer Munition in der Bundeswehr unerlaubt an sich nimmt, begeht ein Dienstvergehen. Wer das deckt, sei es durch falsche Buchführung oder Vertuschung, gerät in Konflikt mit dem Gesetz.

Über die genaue Form der Rückgabe in der Zeit von Ende März bis Mai 2020 herrscht Unklarheit. In Medienberichten hieß es zunächst, Kreitmayr habe Paletten oder sogenannte „Amnestie“-Boxen aufbauen lassen, auf denen Kommandosoldaten die Munition straffrei zurückgeben konnten. Zum großen Teil habe es sich um Übungsmunition gehandelt. Aus DSK-Kreisen wird nun berichtet, die Kompanien hätten die Rückgabe selbst organisiert. Es seien weder „Amnestie“-Boxen noch Paletten verwendet worden. Vielmehr habe es sich um eine einfache Sammelaktion gehandelt, bei der die Fundmunition in den Kompaniegebäuden bei den zuständigen Materialbewirtschaftungsfeldwebeln abgegeben worden sei. Waffen seien keine zurückgegeben worden.

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