Nachrichten

#Bosch investiert 2,5 Milliarden Euro in Wasserstoff-Technologien

Der Elektronikkonzern Bosch will in den kommenden drei Jahren 2,5 Milliarden Euro in Wasserstoff-Technologien investieren. Auf einer Pressekonferenz im Werk in Stuttgart-Feuerbach, das bislang vor allem Komponenten für Verbrennungsmotoren herstellt, kündigte Unternehmenschef Stefan Hartung an, Ausrüstung für Produktion, Transport und Nutzung des chemischen Energieträgers zu liefern. Dazu gehören Elektrolyseure für die Herstellung sowie Kompressoren, die für den Transport in Pipelines und für Tankstellen benötigt werden.

Für den Einsatz im Verkehr entwickeln die Stuttgarter sowohl Brennstoffzellenantriebe als auch auf Wasserstoff umgerüstete Verbrennungsmotoren. Hinzu kommen sowohl Hochtemperatur-Brennstoffzellen für die stationäre Strom- und Wärmeerzeugung als auch Brennwertthermen für das Heizen in Gebäuden. Insgesamt bezifferte Hartung das Umsatzpotenzial auf 5 Milliarden Euro im Jahr 2030, was etwa 5 Prozent des Gesamtumsatzes entspräche, wenn das Unternehmen bis dahin seine Wachstumsziele erreicht.

„Dann läuft der Elektrolyseur nur, wenn der Wind weht“

Etwa zwei Drittel des Investitionsvolumens, in das die Entwicklungsleistung eingerechnet ist, entfallen auf die Brennstoffzellenantriebe. So läuft die Produktion eines Brennstoffzellensystems für Nutzfahrzeuge dieser Tage parallel in Deutschland und in China an. Erstkunde ist der amerikanische Hersteller Nikola, was auf zunächst geringe Stückzahlen hinweist. Der gleiche Antrieb soll später auch Lastwagen von Iveco antreiben. Bosch rechnet damit, dass bereits im Jahr 2030 jedes fünfte schwere Nutzfahrzeug mit einem Brennstoffzellenantrieb ausgerüstet wird. Weitere Produktionsanlagen sollen in den Vereinigten Staaten entstehen. Für Verbrennungsmotoren, die auf Wasserstoff umgerüstet werden, liefert Bosch unter anderem die Einspritzanlage und die elektronische Motorsteuerung. Bislang lägen vier Serienaufträge vor, heißt es in Stuttgart, man erwarte sechsstellige Stückzahlen bis Ende des Jahrzehnts.

Hartung mahnte eindringlich, die europäische Politik müsse die Voraussetzungen schaffen, um in dem schnell wachsenden Markt als Standort attraktiv zu bleiben, insbesondere gegenüber den Vereinigten Staaten. Der Bosch-Chef stellte konkrete Forderungen: So solle die Wasserstofferzeugung innerhalb Europas gefördert statt behindert werden. Dass momentan nur Strom genutzt werden dürfe, der aus dafür zugebauten Anlagen stammt, hält er für einen gravierenden Fehler. „Dann läuft der Elektrolyseur nur, wenn der Wind weht“, erläutert Hartung. Das verschrecke potentielle Investoren. Auch den Käufern von Elektroautos und Wärmepumpen schreibe man nicht vor, nur regenerativ erzeugten Strom zu nutzen.

Wasserstoff zur Beschäftigungssicherung

Da die Erzeugungskapazität in Europa begrenzt sei, sollten Hartung zufolge internationale Lieferketten etabliert werden. Dass Wasserstoffimporte nur aus Ländern erlaubt sein sollen, die über eine effektive CO2-Bepreisung verfügen, hält er für bedenklich. Zudem müsse sich Deutschland stärker für den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur engagieren. Und nicht zuletzt solle sich die Politik die Wasserstoffnutzung in allen Wirtschaftssektoren, also auch im Verkehr, fördern. Letzteres ist besonders umstritten, allerdings sieht die noch nicht von der Bundesregierung verabschiedete Neufassung der Wasserstoffstrategie dies vor.

Gelingt der forcierte Einstieg in die Wasserstofftechnik, könnte das für Bosch auch zur Beschäftigungssicherung beitragen. Mehrfach haben Bosch-Manager bestätigt, dass in der Produktion von Elektroantrieben nur ein Zehntel der Mitarbeiter benötigt würde, die bislang Komponenten für Verbrennungsmotoren bauen. In der Produktion von Brennstoffzellenantrieben blieben sieben von zehn Arbeitsplätzen in der Produktion erhalten. Anfang Juli hatte Bosch mit den Arbeitnehmern eine Vereinbarung getroffen, die betriebsbedingte Kündigungen an deutschen Standorten für das Fahrzeuggeschäft bis 2027 ausschließt.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!