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#Erste Amazon-Gewerkschaft in Amerika

„Erste Amazon-Gewerkschaft in Amerika“

Die Arbeitnehmerbewegung in den USA hat einen historischen Erfolg errungen: Der Onlinehändler Amazon.com wird in seiner amerikanischen Heimat erstmals eine Gewerkschaft bekommen. Mitarbeiter eines Distributionszentrums in New York sprachen sich mit deutlicher Mehrheit für die Gründung einer Gewerkschaft aus. Wie die für Arbeitsrecht zuständige US-Behörde NLRB mitteilte, stimmten 2654 Beschäftigte an dem Standort dafür und 2131 dagegen.

Das Votum für eine Gewerkschaft ist insofern von enormer Bedeutung, weil Amazon hinter dem Handelskonzern Walmart der zweitgrößte private Arbeitgeber des Landes ist. Dem Onlinehändler sind zudem besonders oft schlechte Arbeitsbedingungen vorgehalten worden.

Der Erfolg in New York kommt fast genau ein Jahr, nachdem Beschäftigte eines Warenlagers im Bundesstaat Alabama sich mit klarer Mehrheit gegen eine Gewerkschaft aussprachen. Diese Abstimmung ist gerade wiederholt worden, nachdem die Behörde NLRB entschied, Amazon habe Mitarbeiter auf unzulässige Weise zu beeinflussen versucht. Nach einer vorläufigen Auszählung ist hier das Ergebnis diesmal deutlich knapper, bislang aber erneut zuungunsten einer Gewerkschaft, wobei noch über eine Reihe von Stimmen gestritten wird. Der endgültige Ausgang ist somit noch unklar.

In New York war die Ausgangslage von vorneherein etwas besser, weil die Stadt ein sehr gewerkschaftsfreundliches Pflaster ist. In südlichen amerikanischen Bundesstaaten wie Alabama haben es Gewerkschaften deutlich schwerer. Dies ist auch ein Grund, warum sich hier viele Unternehmen niederlassen. Beispielsweise sind in diesen Regionen auch die Werke deutscher Autohersteller wie Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen.

Hoffnung auf ein Comeback der Gewerkschaften

Die Mitarbeiter in dem New Yorker Lager, die eine Gewerkschaft gründen wollen, haben eine Anhebung ihrer Stundenlöhne gefordert, außerdem bessere Arbeitsbedingungen wie längere Pausen. Amazon hat sich bisher nicht zum Ausgang der Abstimmung geäußert, der Konzern könnte das Ergebnis anfechten. Er hat sich in seiner Heimat stets gegen gewerkschaftliche Vertretungen unter seinen Mitarbeitern gestimmt.

Amazon ist nur das jüngste in einer Reihe von amerikanischen Unternehmen, in denen Mitarbeiter Gewerkschaften gründen wollen. Ein anderes Beispiel ist die Kaffeekette Starbucks. Hier haben sich Mitarbeiter einer Filiale in der Stadt Buffalo im Dezember für die Gründung einer Gewerkschaft ausgesprochen, und daraus ist eine breitere Bewegung geworden. Mittlerweile gab es an acht Standorten Abstimmungen zugunsten einer Gewerkschaft, Mitarbeiter von mehr als 100 Filialen haben Anträge auf eine Abstimmung bei der Behörde NLRB gestellt. Im vergangenen Jahr haben auch Beschäftigte der Alphabet-Holding um den Internetkonzern Google erstmals eine Gewerkschaft gegründet.

Diese Erfolge machen Gewerkschaften nach einem jahrzehntelangen Bedeutungsverlust in den USA Hoffnung auf ein größeres Comeback. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der amerikanischen Arbeitnehmer, die in einer Gewerkschaft organisiert sind, nur noch bei 10,3 Prozent. 1983, als diese Zahlen erstmals erhoben wurden, war er noch doppelt so hoch. In privaten Unternehmen betrug der Organisationsgrad zuletzt sogar nur 6 Prozent.

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