#Wuselnde Roboter aus Stammzellen – Konradin Wissens-Ecke
„Wuselnde Roboter aus Stammzellen – Konradin Wissens-Ecke“
Mikroskopische „U-Boote“, die auf Missionen in komplexen Umgebungen oder sogar im Körper unterwegs sind – dieses futuristisch wirkende Konzept hat in den letzten Jahren immer mehr Gestalt angenommen: Wissenschaftler haben bereits durch verschiedene technische Ansätze kleine Roboter mit Antrieb und bestimmten Fähigkeiten konstruiert. Das Baumaterial für die Winzlinge waren dabei meist Metalle oder Kunststoffe und Magnetfelder sorgen oft für die Mobilität. Doch vor etwa einem Jahr präsentierte ein interdisziplinäres Entwicklerteam ein Konzept, das die Vorteile biologischer Baumaterialien und Systeme aufzeigte: Sie konstruierten millimetergroße Roboter aus lebendigen Zellgeweben des Froschs Xenopus laevis, die für erstaunliche Effekte sorgen konnten.
„In gewisser Weise sind sie ähnlich aufgebaut wie herkömmliche Mikro-Roboter. Nur verwenden wir Zellen und Gewebe statt künstlicher Komponenten, um die Form herzustellen und ein vorhersehbares Verhalten zu erzeugen“, sagt Co-Autor Doug Blackiston von der Tufts University in Medford. Für die Herstellung der ersten Xenobots war allerdings aufwendige Puzzlearbeit unter dem Mikroskop nötig: Die Forscher bastelten die Winzlinge einzeln aus Hautgeweben zusammen und rüsteten sie mit schlagenden Herzzellen für den Antrieb aus. Wie sie nun berichten, ist ihr neues Konzept deutlich weniger aufwendig – dabei aber sogar noch effektiver: Die Xenobots 2.0 bauen sich selbstständig zusammen, benötigen keine Muskelzellen für die Bewegung und sind dennoch schneller und langlebiger als die „operativ“ zusammengebauten Vorgängermodelle.
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