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#Es geht an die Mythen

Es geht an die Mythen

Die automobile Welt ist in Unordnung. Das mag daran liegen, dass außer der Bundeskanzlerin nicht jeder Entscheidungsträger Dinge vom Ende her denkt oder denken mag. So ergibt es sich, dass unrealistische Normangaben für den Verbrauch von Benzin- und Dieselmotoren durch realistischere ersetzt wurden, um unter dem Fahrplan zur Elektromobilität wieder durch unrealistische verdrängt zu werden. Auf politische Vorgaben reagieren Unternehmen unternehmerisch, im Fall von Ford führt das nach Absurdistan. Die Amerikaner bringen ein 5-Meter-SUV namens Explorer nach Europa, weil das einen Plug-in-Hybridantrieb samt normiertem Fabelverbrauch hat und sich deswegen vorteilhaft auf die Berechnung des Flottendurchschnitts auswirkt. Bevor jemand „Haltet den Betrüger“ schreit: Wer das Trumm von Auto wie vorgesehen regelmäßig lädt und vorwiegend kurze Strecken elektrisch fährt, verfeuert in der Tat kaum fossilen Brennstoff. Wer nicht, schließt ein Abonnement mit dem Tankwart.

Holger  Appel

Holger Appel

Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Technik und Motor“.

Man könnte auf die Idee verfallen, sparsame Diesel seien eine Alternative, eine gute womöglich. Ein Freund schreibt uns nach jedem Test von Hybriden und Elektroautos mit Fassungslosigkeit, er bewege seinen Ford Kuga Diesel mit 6,4 Litern. Doch weil die Weichen gestellt sind, wie sie sind, und der Abschied von der Erdölexploration zum Zwecke der Fortbewegung im Personenwagen politischer und gesellschaftlicher Konsens werden, bahnt sich das Elektroauto seinen Weg. Ford wäre nicht Ford, hätte der Erfinder der Massenproduktion keine Antwort parat.

Sie heißt weder Model T wie Transformation noch Model E wie Elektro, verbindet aber so ähnlich Historie und Zukunft. Der Konzern hat entschieden, seine für Freiheit und Sound stehende Marke Mustang ins Rennen zu schicken. Mach E lautet der Zusatz, der Aufbruch signalisieren soll. Das klappt auf den ersten Blick nur so halb. „Jetzt geht es an die Mythen“, sagt der den Testwagen an unserer Sicherheitszentrale entgegennehmende Mitarbeiter, und er schaut wenig vergnüglich.

Übernervös eingestellt ist der Spurhalteassistent

Der Mustang Mach E ist, was heutzutage als SUV-Coupé bezeichnet wird. Die äußere Form schmeichelt dem Auge, die innere der Beinfreiheit. Nur die Schenkelauflage hinten ist kurz geraten. Es gibt fünf Sitzplätze, vier davon sind vollwertige. Für den Fahrer und seine Begleiter bekommt der Begriff Autokino eine neue Bedeutung. In der Mitte prangt hochkant ein Bildschirm im Leinwandformat, der Spiel- und Informationstriebe befriedigt. Der einzige, für die Regelung der Radiolautstärke zuständige Drehregler wirkt wie zufällig darin eingelassen, erweist sich in der Bedienung aber als praktisch. Im Sichtfeld des Fahrers macht sich ein bedeutend kleinerer, zweiter Bildschirm um Nachrichten zu Reichweite und Geschwindigkeit verdient. Die Systeme fahren bei Kälte träge hoch, bleiben dann aber zuverlässig auf Sendung. Übernervös eingestellt ist der Spurhalteassistent, der ständig am Lenkrad zerrend belehrt. Zum Glück gibt es zum Abschalten desselben eine Taste, die zu betätigen Empfehlung jedes Anlassvorgangs ist.

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