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#Es ist Flug vor Zwölf

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Es ist Flug vor Zwölf

Dieser Zwölfzylinder kommt aus Deutschlands Mitte. Aber nicht von BMW oder Mercedes, sondern einer deutlich kleineren Firma. Die sitzt nahe dem Nürburgring im rheinland-pfälzischen Adenau. Der V12 mit 500 PS treibt ein neues und futuristisches Flugzeug an, die Celera 500 L aus Kalifornien. Es fällt allein schon durch seine ungewöhnlichen Proportionen ins Auge, die Hightech pur zeigen. Sein Design hat größtmögliche Effizienz zum Ziel.

Deshalb bricht der amerikanische Hersteller Otto Aviation mit fast allen Konventionen im Bau von Geschäftsreiseflugzeugen für sechs Fluggäste. Also kein flacher Rumpf, keine zwei Triebwerke, kein Einziehfahrwerk im Flügel, keine Turbinen. Stattdessen ein Kolbenmotor hinter der Passagierkabine, Druckpropeller, das Einziehfahrwerk steckt im Rumpf, und die Form erinnert an ein Ei. Das exotische Aussehen hat gute Gründe. Aerodynamik und Antriebstechnik sollen so effizient sein, dass bis zu 80 Prozent Treibstoff gegenüber bisherigen Geschäftsreiseflugzeugen ähnlicher Dimension eingespart werden können. Größenwahnsinnige Fiktion eines der unzähligen Luftfahrt-Start-ups, um Geld risikobereiter Investoren einzusammeln? Keineswegs, 51 Flugstunden war der Erprobungsträger schon in der Luft.

Die Aerodynamik wird ausgereizt

Der Rumpf der Celera 500 L bietet Vorteile. Er garantiert Stehhöhe für sechs Passagiere, viel Platz und zugleich extreme Windschlüpfigkeit. Nur diese ausgereizte Aerodynamik zusammen mit dem sparsamen Propellerantrieb kann eigentlich Unvereinbares verbinden, nämlich geringe Betriebskosten und gleichzeitig einem Jet ähnliche Geschwindigkeit in großer Höhe. Laminare Strömung ist hier die Zauberformel. Rumpf, Tragflächen und Leitwerk sind so optimiert, dass die Luft ungehindert und ohne störende Wirbel zu bilden um das ganze Flugzeug fließt. Daher kann ein leistungsschwächerer Motor verwendet werden, der dennoch hohes Tempo ermöglicht. Das erfordert auch perfekte Oberflächengüte. Selbst Verunreinigungen wie anhaftende Insekten auf der Tragfläche können die laminare Strömung zum Erliegen bringen.

Innen ist Platz für sechs Passagiere. Stehhöhe ist garantiert.


Innen ist Platz für sechs Passagiere. Stehhöhe ist garantiert.
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Bild: Otto Aviation

Firmengründer William Otto gilt als genialer Konstrukteur und ist jahrzehntelang in der amerikanischen Luftfahrtindustrie tätig. Er gründete in den 1970er Jahren sein erstes Entwicklungsunternehmen, ist studierter Physiker, Mathematiker und Ingenieur. 2008 brachte er mit Otto Aviation eine weitere Firma an den Start. Ziel ist es, ein Geschäftsreiseflugzeug zu bauen, in dem Passagiere zu Kosten eines Linienflugs komfortabler ans individuell gewählte Ziel gebracht werden können. Sohn William Otto junior hat mittlerweile die Leitung der Firma übernommen. Anders als bei manch hippen Start-ups wurde bei Otto Aviation nicht unter PR-Getöse viel Geld mit großen Versprechen eingeworben. Stattdessen hat man still und leise einen Prototyp gebaut, ihn heimlich zur Flugreife gebracht und erst nach dem Auftauchen erster Fotos informiert.

Die projektierten Flugleistungen sind ambitioniert. Mehr als 8000 Kilometer und damit transkontinentale Reichweite, eine Flughöhe von 15.200 Metern, also oberhalb von Boeing, Airbus und Co, sowie eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 740 km/h soll die Serienversion erreichen. Das Ganze zu Betriebskosten, die etwa 15 Prozent eines vergleichbaren zweistrahligen Businessjets der Light- bis Medium-Kategorie betragen sollen.

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