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#"Es soll wehtun": Die Daredevil-Regisseure Benson & Moorhead erklären die verheerendste Entscheidung in Born Again

Zum Start von Daredevil: Born Again hat Moviepilot das Regie-Duo Justin Benson und Aaron Moorhead getroffen und über Serien-Entscheidungen und mehr ausgefragt.

In Daredevil: Born Again ist der blinde Anwalt Matt Murdock aka Daredevil (Charlie Cox) diese Woche zurückgekehrt, um sich erneut mit seinem alten Gegenspieler Wilson Fisk aka Kingpin (Vincent D’Onofrio) anzulegen. Und das hat verheerende Folge …

Moviepilot sprach zum Start der neuen Daredevil-Serie mit dem Regie-Duo Aaron Moorhead und Justin Benson (The Endless), die in Staffel 1 die Episoden 1, 8 und 9, also den Auftakt und das Ende, inszenierten. Sie sprachen offen über dramatische Figurenentscheidungen, die Freude an Plansequenzen ohne Schnitte und gaben sogar schon einen kleinen Ausblick auf Staffel 2.

„Unausweichlich“: Daredevil Born Again-Regisseure Aaron Moorhead und Justin Benson im Interview

Moviepilot: Ihr habt vor Daredevil: Born Again

schon mehrere Folgen von Moon Knight und Loki inszeniert. Was habt ihr daraus mit in eure dritte Marvel-Serie genommen?

Aaron Moorhead: Bei Moon Knight haben wir angefangen, unsere Grenzen auszuloten, wie es aussieht, im MCU zu arbeiten. Bei Loki hatten wir alles abgesteckt. So konnten wir mit viel Marvel-Selbstbewusstsein in Daredevil gehen. Unsere Independent-Filme [wie Spring – Love is a Monster und Synchronic] drehten wir selbst. Bei Moon Knight und Loki lernten wir neue Tricks und behielten das, was wir am meisten mochten. Wir haben also eine viel weiter entwickelte Kamerasprache.

Justin Benson: Man hat uns nie etwas vorgeschrieben. Die Produzenten zeigten uns höchstens ein Comic-Panel und sagen: Seht euch mal dieses Bild für eine mutige Lichtsetzung an.

Ein beliebtes Merkmal von Netflix‘ Daredevil waren die großartigen Plansequenzen ohne Schnitte. Daredevil: Born Again holt das schon nach ca. 10 Minuten zurück. Könnt ihr davon erzählen?

Justin Benson: Es gibt so viele meisterliche Sequenzen in der ursprünglichen Netflix-Serie. Allein der Gefängniskampf [in Staffel 3]! Wir haben uns also gesagt: Lass uns das auch versuchen! Lass uns sehen, was wir mit dieser Tradition anstellen können. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis.

Wir hatten die Idee, dass diese schnittlose Szene am Anfang sich dadurch abheben sollte, dass sie auf den Gleisen des Schicksals stattfindet – aus der Perspektive einer allwissenden Macht. Das ist so passend, weil eins der Daredevil-Merkmale seine Spiritualität ist. Die Kamera war also der allwissende Geist. Wenn man am Ende der Einstellung ankommt und die Basis von Matt Murdocks Glauben erschüttert wird – dann sollte es sich schon allein durch die Kameraarbeit unausweichlich anfühlen.

Eins ist sicher: Ihr habt mir in diesen ersten 15 Minuten von Daredevil: Born Again das Herz gebrochen …

Aaron Moorhead: Es hat auch unsere Herzen gebrochen! Es war ziemlich hart, das zu drehen. Denn wir sahen [Spoiler] in die Augen und reden mit ihm darüber, was es für ihn als Person und Charakter bedeutet. Vieles davon hatte einen Nachhall in uns. Es tut weh. Und es soll wehtun!

Gab es je eine Alternative zu diesem Figurentod zu Beginn von Daredevil: Born Again?

Aaron Moorhead: Wir sind erst zur Serie gekommen, nachdem diese Entscheidung getroffen worden war. Wir dachten also: Wenn es so ist, dann wollen wir sicherstellen, dass es richtig wehtut; dass es Wellen durch die gesamte Serie zieht. Nicht nur als kurzer Schlag ins Gesicht, sondern als Unterbau der gesamten Staffel.

Und wir haben Angst [vor den Reaktionen]! Es ist niederschmetternd und real. Und Fans werden erschüttert sein. Ich weiß nicht, ob sie wütend sein werden … es ist bestürzend, was passiert. Aber wir haben das Gefühl, es mit Respekt behandelt zu haben, indem wir es zu einem einschneidenden Erlebnis gemacht haben, das nicht nur Matt Murdock verändert, sondern alle.

Was war die radikalste Veränderung,

nachdem ihr bei Daredevil: Born Again nach der kreativen Neuausrichtung der Serie 2023 an Bord kamt?

Justin Benson: Ich denke, wir zielten mehr auf eine serialisierte Struktur [mit einem größeren Erzählbogen] ab.

Aaron Moorhead: Wir sollten dazusagen, dass vieles von dem, was schon vor uns gedreht wurde, immer noch in der Serie ist. Es wurde nur in das eingewickelt, was wir anschließend noch gefilmt haben.

Justin Benson: Der erste Daredevil-Comic-Band, den ich mit zwölf gelesen habe, war Mitte der 90er

Der Mann ohne Furcht * (Man without Fear). Außerdem sind wir beide große Fans von Frank Millers Auferstehung * (Born Again). Die Handlung daraus benutzen wir zwar kaum, weil viel schon in Staffel 3 der Netflix-Serie aufgegriffen wurde. Aber alle im Team wollten etwas genauso Grenzüberschreitendes und Ausgeklügeltes machen.

Wie viel Zeit ist in der Handlungszeit zwischen dem Ende von Daredevil Staffel 3 (2018) und dem Beginn von Daredevil: Born Again (2025) vergangen?

Aaron Moorhead: Ich denke, etwa so viel wie in der Realität – also sechs Jahre, hat man uns gesagt. Sowas in dem Dreh.

Podcast: Lohnt sich die Daredevil-Rückkehr bei Disney+?

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Als Filmemacher tretet ihr häufig auch in euren eigenen Werken auf. Dürfen wir das auch bei Daredevil: Born Again erwarten?

Aaron Moorhead: Ich wünschte, dafür gäbe es genug Zeit. Es ist ein rechnerisches Problem, uns mit Make-up und einer Garderobe auszustatten. Wir haben es gerade so geschafft, uns in Loki zu schleichen. Aber stimmt, wir sollten uns irgendwo in Staffel 2 besetzten. Oh, aber da fällt mir gerade wieder ein: Man hört uns über ein Walkie-Talkie!

Die Dreharbeiten zu Staffel 2 von Daredevil: Born Again haben kürzlich begonnen. Könnt ihr mit einem Wort schon einen verschleierten Hinweis geben, was uns in der zweiten Season erwartet?

Aaron Moorhead: Ähh … „Widerstand.“

Justin Benson: „Unerwartet.“

Aaron Moorhead: Uhhh! [beide lachen]

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