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#Eskalation vor dem Showdown der Formel 1

Eskalation vor dem Showdown der Formel 1

Gleichstand nach Punkten. Vorerst. Beim vorletzten Formel-1-Rennen am Sonntag in Saudi-Arabien ist der Zweikampf zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton um den Weltmeistertitel auf die Spitze getrieben worden und löste wegen seiner Härte auf den ersten Blick Empörung aus.

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Hamilton siegte nach zahlreichen Unterbrechungen vor dem Niederländer und Valtteri Bottas im zweiten Mercedes. Dank seiner schnellsten Runde holte er den Rückstand von acht Punkten in der Fahrerwertung komplett auf. Das Finale findet am nächsten Sonntag (14.00 Uhr MEZ im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 und bei Sky) in Abu Dhabi statt.

Hamilton nahm mit Bottas vor Verstappen im Red Bull die Plätze in der Startaufstellung ein. Die unglücklichste Konstellation für den Niederländer, die glücklichste aus Sicht von Mercedes. Der Rivale hatte mit seinem Fehler im Startplatzrennen dem Serienweltmeister die beste Chance serviert, als Team davon zu kommen auf den ersten Metern. So kam es. Hamilton blieb vorne, Bottas musste sich nur kurz breit machen.

Verstappen blieb nach seinem Fehler vom Vortag nur die Geduldsübung bei Vollgas: Warten auf die Gelegenheit, mit taktischem Geschick voran zu kommen oder auf einen Fehler. An dieser Stelle kommt Mick Schumacher ins Spiel. Zehnte Runde: Der Haas steckt in der Streckenbegrenzung. In der Kurve neun hatte der Deutsche auf dem Randstein die Kontrolle über seinen Boliden verloren. „Sorry Jungs.“ Fahrer wohlauf, Auto außer Form und Fassung.

Dieser Stillstand brachte Bewegung ins Rennen. Ab zum Boxenstopp, neue Reifen nehmen. Das spart Zeit. Weil Mercedes beide Silberpfeile kurz hintereinander abfertigen wollte, trödelte Bottas als Zweiter hinter Hamilton. Fuhr so langsam, das der auflaufende Verstappen Klage führte, aber meckernd auf der Piste blieb und kampflos die Führung übernahm. War das so klug nach nur zehn von 50 Runden? Ein Stopp im Rausch des Rennens kostet viel mehr Zeit.

Aber weil die Unfallstelle nicht en passant wieder gesichert werden konnte, befahl die Rennleitung eine Unterbrechung der Sause bis zur Reparatur. Alles auf Anfang über einen Halt in der Boxengasse, schön der neuen Reihenfolge nach. Also mit Verstappen als Nummer eins samt Recht auf frische Pneus. Da jammerte der Weltmeister. „Es war ein kleines Risiko zu stoppen, aber wir dachten nicht, dass es die rote Flagge gibt“, erklärte Mercedes Chefstratege via Funk Hamilton.

Nächster Versuch, in die Gänge zu kommen mit umgekehrten Vorzeichen. Verstappen verliert den Sprint aus dem Stand bis zur ersten Kurve. Hamilton ist schon vorbei, doch der Niederländer bleibt auf seinem Kurs, drückt sich unter Abkürzung der nächsten Biegung wieder vorbei. Dann kracht es – hinter den beiden. Rote Flagge, zweiter Abbruch. Diskussionen über das Manöver und seine Strafwürdigkeit.

Und dann Verhandlungen zwischen Rennleiter und Rennstall. Das Angebot an Red Bull: Der beim Zwischenfall an Hamilton vorbeigehuschte Franzose Esteban Ocon (Alpine) startet auf der Pole-Position, Hamilton rückt auf Rang zwei vor, Verstappen nimmt Platz drei hin. Andernfalls Prozess am Hals, jedenfalls eine Untersuchung der Streckenkommissare. Red Bull stimmt zu. Zurück vom Basar zum Rennen.

Dritter Versuch aus dem Stand nach 17 Runden: Ocon kommt kaum vom Fleck, Hamilton sieht sich schon in Führung, da schießt Verstappen innen an ihm vorbei, als sei er auf der Busspur. Gewagt, eng, sauber. Ocon muss im Kurvengedränge ausweichen und rückt als Zweiter wieder ins Spiel, ehe ihm der Mercedesmann auf der Geraden keine Chance lässt. Im Mittelfeld kommt sich auch niemand zu nahe, Vettel kreist auf Rang acht, ehe Yuki Tsunoda (Alpha Tauri) den Deutschen im Aston Martin unbeholfen von der Piste drückt. Die Strafe für den Japaner tröstet den viermaligen Weltmeister nicht. Ein Kontakt mit Kimi Räikkönen wirft ihn auf Platz 13 zurück, bevor er ausfällt.

Aber die Fangemeinde des Formel-1-Duells des Jahres schaut auf den Zweikampf im Fluss. Hamilton attackiert, rückt in Schlagdistanz. Eigentlich muss der Hintermann um 1,8 Sekunden pro Runde schneller sein, um relativ gefahrlos vorbeikommen zu können. Der Mercedes ist auf den Geraden wesentlich fixer, Verstappen ein Verfolgter, Gehetzter mit einer heiklen Aufgabe: die weicheren Reifen zu schonen, ohne in die Fänge des Jägers zu geraten.

Trümmerteile auf der Strecke nach Scharmützeln im Mittelfeld verschaffen dem Führenden etwas Entspannung. Die Entsendung des „Virtuellen Safetycars“ friert für ein paar Touren den Abstand ein. Es hilft nicht viel. Nach der nächsten Freigabe saugt sich Hamilton wieder an, taucht formatfüllend im Rückspiegel auf, setzt zum Überholen an in der 36. Runde, wieder wehrt sich Verstappen, nimmt Hamilton mit in die Auslaufzone. „Der ist verrückt“, ruft der Brite.

Verstappen bleibt vorne. Aber Augenblicke später erhält er die Anweisung von seinem Team, den Rivalen vorbeizulassen. Er senkt das Tempo vor Kurve 27 langsam, fährt aber mitten auf der Piste. Hamilton drosselt, prallt beim Ausweichen auf den Red Bull. Der Frontflügel wird schwer beschädigt. Die Boxenbesatzung schreit auf. „Das ist ein Bremstest“, klagt Hamilton. Verstappen wies den Vorwurf zurück.

Hatte er versucht, sich für einen neun Angriff sofort nach dem Vorbeiwinken des Weltmeisters vorzubereiten und deshalb den besten Überholpunkt ausgewählt sowie heruntergeschaltet? Und ahnte Hamilton den Trick und fuhr deshalb so dicht auf? Von der Anordnung an Verstappen, ihn vorbei zu lassen wusste er angeblich nichts. „Kann sein, das es ein Missverständnis war“, räumt später selbst Mercedes-Sportchef Toto Wolff ein.

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