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#Essen Neonazis eigentlich Döner?

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Essen Neonazis eigentlich Döner?

Als sich Jawed Karim im Frühjahr 2005 dabei filmen lässt, wie er vier ziemlich belanglose Sätze in eine Videokamera spricht, wirkt der damals 26-Jährige etwas unbeholfen. Gleichzeitig gibt er dezidiert die Richtung vor. Am 23. April 2005 lädt Karim, einer der drei Gründer der Videoplattform Youtube, den neunzehn Sekunden langen Clip mit schlechter Bildqualität ins Netz. Es ist das erste Video auf Youtube. Zu sehen ist er mit dunkelblauem Pulli und einer Regenjacke vor dem Elefantengehege im Zoo von San Diego. Zu hören sind nur vier Sätze: „Ich stehe hier vor den Elefanten. Und das Coole an ihnen ist, dass sie wirklich, wirklich lange Rüssel haben. Und das ist cool. Mehr gibt es nicht zu sagen.“ Es sind Sätze, deren Botschaft ebenso unmissverständlich wie genial ist: Das hier ist Youtube. Und hier kann (fast) alles passieren – ganz egal, wie belanglos, trivial oder irrelevant.

In den Anfangsjahren gab das die Richtung vor im Kampf der konkurrierenden Videoplattformen um die Aufmerksamkeit der Nutzer. Youtube legte mit dem Slogan „Broadcast yourself“ zugleich den Fokus auf das Individuum, das „sich selbst übertragen“ sollte, und damit den Grundstein für zahlreiche Formate, die in den darauffolgenden Jahren geschaffen wurden. In ihnen geht es längst nicht mehr um banale Fakten über Elefanten.

Große Ziele

Youtube hat sich mittlerweile gewandelt: Zu einem Portal, auf dem einerseits Verschwörungstheoretiker ihre Botschaften oft ungehindert in die Welt senden können, auf dem andererseits aber auch zunehmend seriöse Inhalte zu finden sind. Es gibt unzählige Kanäle mit Tipps und Tricks, solche, die Wissen vermitteln, und inzwischen auch vermehrt unabhängige journalistische Formate, die sich ihren Themen mitunter aus einer anderen Perspektive nähern als die etablierten Medien. Für den Journalismus ist das deshalb relevant, weil Youtube das Potential hat, jüngere Menschen zu erreichen. In Deutschland nutzen laut einer Studie aus dem Jahr 2018 89 Prozent der 18 bis 34-Jährigen Youtube. Tendenz steigend.

Hierzulande setzt sich der gleichnamige Kanal der Videoproduktionsfirma Hyperbole mit einem solchen Programm hohe Ziele: „Wir wollen, dass HyperboleTV innerhalb von zwölf Monaten der größte unabhängige Youtube-Kanal für journalistische Inhalte in Deutschland wird“, sagt der Gründer der Firma, Bastian Asdonk, im Gespräch mit der F.A.Z. Hyperbole gehört seit Anfang August als eines von rund 60 Medienunternehmen aus aller Welt zum „Google Sustainability Lab“, einem Netzwerk, das Unterstützung bei der Umsetzung von nachhaltigen und unabhängigen Videojournalismus-Formaten auf Youtube leistet und den Austausch fördert.

Der Erfolg solcher Medien basiert meist nicht darauf, dass sie herkömmliche Formate kopieren und ersetzen, sondern das Angebot ergänzen. Hyperbole ist das mit der Reihe „Frag ein Klischee“ gelungen, das anfangs in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung erschien. Viele Videos wurden bereits millionenfach aufgerufen, der Kanal bringt es nach eigenen Angaben im Monat auf sieben Millionen Aufrufe und eine „Watchtime“ von 880.000 Stunden. Die Idee hinter dem Format ist simpel: Die Fragen stellen keine Journalisten, sondern die Zuschauer. Für die einzelnen Episoden wird jeweils ein Protagonist mit einem bestimmten Hintergrund eingeladen. Das Publikum kann ihm im Vorfeld Fragen aller Art stellen, die Redaktion wählt aus.

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