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#FC Bayern München bei Harry-Kane-Einstand 0:3 im Supercup gegen RB Leipzig

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Als es nach einer guten Stunde so weit war, erhob sich das Publikum von den Plätzen. Eine Woge der Begeisterung schwappte durch das Stadion des FC Bayern. Die Zuschauer riefen laut „Harry Kane“, so laut, dass der Name des neuen Stürmers womöglich auch noch jenseits der Betonschüssel am Rande von München zu hören war.

Sogar die kleine Schar der Anhänger von RB Leipzig, die davor unter dem Dach der Arena ordentlich Lärm gemacht hatten, verstummten, als Kane eingewechselt wurde im Supercup am Samstag, nicht einmal 24 Stunden nachdem er einen Vierjahresvertrag beim FC Bayern unterzeichnet hatte. Es war ein ganz besonderer Moment, der einzige allerdings aus Münchner Sicht an diesem Abend, der mit einer 0:3-Niederlage endete und der Erkenntnis, dass es mit dem neuen Stürmer allein nicht getan ist, um den deutschen Rekordmeister wieder in die Spur zu bringen.

Hype um Kane beim Bayern-Transfer

Noch nie war in München ein Spieler derart begeistert und überschwänglich empfangen worden wie Kane. Am Abend zuvor waren Fans am Flughafen in Oberpfaffenhofen gestanden, ebenso in der Klinik in München, wo der Kapitän der englischen Nationalmannschaft den Medizincheck absolvierte, mit ein paar Stunden Verspätung, weil sein ehemaliger Arbeitgeber Tottenham Hotspur noch einmal hatte nachverhandeln wollen.

Und sie warten auch am Trainingsgelände des FC Bayern, als Kane dort endlich zu sehr vorgerückter Stunde ankam, um den Vertrag zu unterschreiben. Zwar ist der Kapitän der englischen Nationalmannschaft nicht der erste Spieler mit so etwas wie einem Superstar-Status, den der FC Bayern verpflichtete.

Aber zu Zeiten der Ankunft von Franck Ribéry, Arjen Robben oder Luca Toni in München gab es eben noch keine Smartphone-Apps, die den Flug des Privatjets, mit dem Kane am Freitag von London nach München gebracht wurde, verfolgten. So einen Hype, gab er in einem Interview auf der vereinseigenen Homepage zu, habe er noch nicht erlebt. Allerdings war dies auch Kanes erster Vereinswechsel, seit er sich einen Namen als einer der besten Stürmer der Welt gemacht hat.

Es mag sein, dass Kane an seinem ersten Arbeitstag für die Bayern gleich ein paar Zweifel kamen, ob er eine gute Entscheidung getroffen hat. „Er denkt wahrscheinlich, wir haben hier vier Wochen nicht trainiert“, sagte Trainer Tuchel bei Sat.1 nach dem missglückten ersten Pflichtspielauftritt der neuen Saison.

Kane hatte gerade auf der Bank Platz genommen, da stand es auch schon 0:1 durch Dani Olmo, weil die Defensive der Münchner nicht sortiert war. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit, Kane hatte da schon Bekanntschaft mit seinen Banknachbarn geschlossen, erhöhte der Spanier in Leipzigs Diensten auf 2:0. Dazwischen musste der Neue von der Insel zuschauen, wie seinen Kollegen ein paar glänzende Chancen vergaben, die er, Kane, vielleicht alle verwandelt hätte.

Vor allem Mathys Tel lieferte den Beweis, dass der FC Bayern dringend einen echten Mittelstürmer benötigte. Dem talentierten Franzosen fehlt noch jene Kaltschnäuzigkeit und Souveränität, durch die es Kane in England zum zweitbesten Torschützen der Premier-League-Geschichte brachte. Kurz nach seiner Einwechslung in der 64. Minute fiel das 0:3, wieder war es Olmo, der einen von Noussair Mazraoui verschuldeten Handelfmeter verwandelte. Da hatte Kane noch nicht einmal den Ball berührt.


Neun Minuten stand er auf dem Platz, ehe er zum ersten Mal ins Spiel eingebunden, aber er blieb wie der Rest der Mannschaft blass. Anders als bei den Kollegen war es bei ihm aber nachvollziehbar. Er sei um drei oder vier Uhr ins Bett gekommen, gab Tuchel zu, nach einem anstrengenden Tag mit vielen neuen Eindrücken. Aber Kane wollte es sich nicht nehmen lassen, gleich beim Supercup dabei zu sein, um vielleicht den ersten größeren Titel seiner Karriere zu gewinnen, auf den er aber nun weiter warten muss.

Die Kritik, die der Bayern-Trainer anschließend übte, galt deshalb nicht Kane. Man habe nicht erwartet, sagte Tuchel, „dass er der Superheld ist“. Allerdings war für ihn „unerklärlich“, was der Rest der Mannschaft zeigte. „Die Diskrepanz zwischen Stimmung, Form und dem, was wir auf den Platz bekommen, ist riesengroß“, sagte der Bayern-Trainer.

Noch unter dem ganz frischen Eindruck des Spiels sprach Tuchel im Fernsehen sogar davon, „keinen Ansatzpunkt“ zu haben. So ähnlich hatte er sich auch ein paar Mal am Ende der vergangenen Saison geäußert. Aber während ihm damals der Zustand der Mannschaft nach der Übernahme des Traineramtes Ende März und den Turbulenzen im Verein nicht angelastet worden ist, wird er nun gemessen an der Form und der Leistung der Spieler.

Die Schonfrist für Tuchel ist vorbei, und er muss sich Fragen gefallen lassen wie jene, warum es ihm in der Vorbereitung nicht gelungen ist, der Mannschaft eine Struktur zu verpassen. Später, auf der Pressekonferenz, wiederholte er zwar die Kritik, verzichtete aber darauf, noch einmal über die eigene Ratlosigkeit zu sprechen.


Dafür gab er Kane so etwas wie eine Einsatzgarantie, für den Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen am Freitag (20.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga, bei Sat.1 und Sky) und die anschließenden Wochen und Monate. „Er spielt jedes Spiel“, sagte Tuchel. Eine Integrationsphase sei nicht vorgesehen. „Wir müssen ihn kennenlernen. Wir können von ihm lernen, nicht anders herum.“ Womöglich hat es sich Harry Kane etwas einfacher vorgestellt. Seinen neuen Job beim FC Bayern.

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