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#„Eventmäßig wäre der Dome das Nonplusultra“

„Eventmäßig wäre der Dome das Nonplusultra“

Als Sie 2015 auf Basis der Bundesligalizenz der TG Rüsselsheim die United Volleys gründeten, wollten Sie ab der vierten Saison einen ersten Titel anpeilen. Jetzt könnte das Frankfurter Volleyball-Projekt an diesem Sonntag (17 Uhr) im Finale gegen die Netzhoppers KW Bestensee erstmals den DVV-Pokal gewinnen. Wie sehr fiebern Sie dem Duell in Mannheim entgegen?

Für uns alle ist das sehr aufregend, dass wir in diesem Finale stehen. Leider ohne Zuschauer, das schmerzt.

Welche Chancen geben Sie den Volleys?

Die Chancen stehen 50:50. Man muss sehen, wer mit welchen Spielern spielen kann und wer mit welchem Fokus in die Partie hineingeht. Das Ergebnis wird von der Tagesform abhängen.

Könnte es sich jetzt rächen, dass Sie bei der Planung des Kaders einen Sparkurs eingeschlagen und nicht alle Plätze mit Profis besetzt haben? Es ist die Rede davon, Spieler aus dem Drittliga-Team des United-Stammvereins TG Rüsselsheim mit nach Mannheim nehmen zu müssen.

Diese Entscheidung war dem Budget geschuldet.

Der Macher der United Volleys: Jörg Krick


Der Macher der United Volleys: Jörg Krick
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Bild: Imago

Sie mussten sich mehrmals während der Saison verstärken. Ist die Mannschaft damit teurer geworden, als wenn man sofort mehr investiert hätte?

Wenn jemand lange verletzt ist, zahlt die Krankenkasse das Gehalt. Das setzt Geld frei, mit dem man Ersatz verpflichten kann. Das Budget steigt damit nicht an. Aber die Qualität des Teams sinkt.

Sie selbst hatten bei Ihrem Rückzug als Geschäftsführer im Sommer davon gesprochen, dass Sie nur noch als einer von mehreren Gesellschaftern und nicht mehr als Hauptgeldgeber wirken wollen. Wie sieht es in wirtschaftlicher Hinsicht derzeit aus?

Es gibt jetzt ein Bundesprogramm 2 für Profisport, bei dem nicht nur die entgangenen Zuschauereinnahmen betrachtet werden, sondern die Gesamtkostenlage. Wenn wir die beantragten Mittel bekommen, kommen wir aus der Saison gesund heraus.

Was haben Sie an Hilfen erhalten?

Neben Kurzarbeitergeld gab es vom Bund etwa 35.000 Euro. Da hatten wir mehr erwartet, und das hat uns hart getroffen. Dazu kommt vom Land Hessen das zinslose Darlehen über 300.000 Euro.

Sie wollten in dieser Saison zwölf Gesellschafter finden. Wie weit sind Sie bei der Suche gekommen?

Das ist nur ein Modell. Wir hätten weitere Optionen, wie sich jemand bei uns beteiligen könnte. Wir haben noch keinen Ansatz finalisiert, weil wir nicht wissen, wie die Saison ausgeht und mit welchem Budget wir die nächste angehen. Das hängt auch davon ab, wann wir wieder mit Zuschauern rechnen können.

Linus Hüger und die United Volleys stehen im DVV-Pokalfinale.


Linus Hüger und die United Volleys stehen im DVV-Pokalfinale.
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Bild: Imago

Wird es eine nächste Saison geben?

Ohne Bundesmittel wird das sehr schwierig. Wir wissen auch nicht, ob es dann Darlehen oder Direktzuschüsse gibt. Bei so vielen Unklarheiten kann man niemanden als Gesellschafter aufnehmen.

Aber es gäbe Leute, die sich dafür interessieren?

Die gibt es. Gerade mit dem Dome im Hintergrund, wo wir einen Vorvertrag haben. Wenn es bereits eine Zusage von der Fraport geben würde, würde alles noch besser für uns aussehen. Wir rechnen Mitte März mit einem Statement.

Was versprechen Sie sich vom Dome?

Eventmäßig wäre das das Nonplusultra. Wir kämen an ganz andere Sponsoringmittel und mehr Aufmerksamkeit. Wir benötigen dafür aber eine Basis von etwa 4000 Zuschauern. Vielleicht haben wir anfangs zu wenig auf den Vertrieb und zu sehr auf sportlichen Erfolg gesetzt. Ich glaube aber, dass wir für die Zukunft noch alle Chancen haben.

Wann rechnen Sie mit einer Rückkehr der Zuschauer in die Spielhallen?

Bis Ende September sollte jeder ein Impfangebot bekommen haben. Mit einfachen Tests im Vorfeld könnte man noch mehr Sicherheit gewährleisten. Unser Ziel ist es, im Oktober mit mindestens 1000 Zuschauern zu spielen.

Als Tabellensechster müssen Sie erstmals um den Einzug in die Play-offs zittern. Wie sehr belastet das die Sponsorensuche?

Wenn wir das Finale gewinnen, haben wir eine erfolgreiche Saison gespielt. Mit Glück kommen wir in der Liga ins Halbfinale; das wird aber sehr schwierig, wenn wir am Ende der Hauptrunde Siebter oder Achter sind. Aber selbst wenn wir nicht in die Play-offs kommen würden, glaube ich nicht, dass ein Sponsor deshalb abspringt. Durch die Einschränkungen wegen der Pandemie ging es sowieso nur darum, die Bestandskunden zu halten. Ausbauen konnte seinen Stamm da keiner.

Wie stark hängt das Weiterbestehen der Volleys weiter von Ihrer eigenen Geldbörse ab?

Gar nicht. Es geht darum, ob die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, funktionieren. Aber es kann sein, dass wir auch mal eine ganz kleine Saison planen mit einer Mannschaft ähnlich der von Unterhaching, die überwiegend mit Amateuren spielt, und so Geld sparen für eine Spielzeit, in der wieder mehr Zuschauer zugelassen sind.

Sie waren anfangs optimistisch, mit Ihren Ideen einiges in der Region bewegen zu können. Was ist davon geblieben?

Volleyball hat sich nach vorne entwickelt, und wir selbst haben uns einige Träume erfüllen können. Aber der Abstand zu Sportarten wie Basketball oder Handball ist nicht viel kleiner geworden. Deutschland ist für Volleyball ein schwieriges Pflaster.

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