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#Nägel, bitte!

Nägel, bitte!

Das ist also Olympia! Nach 26 Stunden kommt es mir wie ein spartanisches Abenteuer vor. Den Flug hatten wir gut hinter uns gebracht, nach der Landung zog es sich ein bisschen. Wir benötigten fast vier Stunden, um den Flughafen zu verlassen. So lange brauchte es, bis alle mehrseitigen Zoll-, Quarantäne- und sonstigen Erklärungen ausgefüllt, kontrolliert und abgestempelt sowie verschiedene QR-Codes auf die Handys geladen waren. Und natürlich wurden wir schon am Flughafen auf Corona getestet.

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Im olympischen Dorf angekommen, ging es sofort auf die Bude. Tatsächlich haben wir sechs deutschen Tennisspieler (Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer, Philipp Kohlschreiber, Kevin Krawietz und ich) eine Wohnung für uns! Was erst einmal toll klingt, erweist sich schon beim ersten Blick als Herausforderung, die wir mit Humor nehmen. Sechs Menschen auf geschätzt 50 Quadratmetern unterzubringen, empfinden wir als witziges Experiment. So nahe wollte ich meinen Kollegen eigentlich nicht kommen. Und sie mir wohl auch nicht.

Wir verteilen uns auf zwei Doppel- und zwei Einzelzimmer, es gibt zwei Bäder, aber keinen Gemeinschaftsraum. Ach ja, da ist noch der Balkon, aber auf dem kann man sich nicht aufhalten, weil es in Tokio viel zu stickig und zu heiß dafür ist. Wir sind abenteuerlustig und nicht verwöhnt: Aber ein paar Nägel in einer Wand des Bades, um die Kulturbeutel aufzuhängen, hätten wir nicht als luxuriöse Belästigung empfunden. Das Konzept der japanischen Inneneinrichter darf man interessant nennen: Rohbau mit Fußboden. Ausstattung? Puristisch! Betten, Tische, Waschbecken, Toilette. Wir haben uns heute schon ein paar Poster besorgt, um das konsequente Weiß der nackten Rigipswände aufzulockern.

Die Wohnung tut der riesigen Stimmung unter uns noch keinen Abbruch. Wir sind bei Olympia – megacool, ist doch lustig, so zu hausen. Mal schauen, wie es wird, wenn wir länger da sind. Wir sind noch in der Eingewöhnungsphase. Bisher haben wir nur einen kurzen Rundgang durchs Olympische Dorf unternommen, die riesige Mensa kennengelernt und dreimal trainiert.

Es heißt, innerhalb des Dorfes dürften wir uns frei bewegen, was das bedeutet, weiß ich noch nicht. Ich würde sehr gerne viele andere Athleten kennenlernen. Auf jeden Fall wurde uns schon bestätigt, dass wir keine anderen Wettkämpfe besuchen dürfen als unsere Tennisspiele, die übrigens am Samstag beginnen. Bis jetzt sieht es so aus, als könnten wir nicht viel unternehmen und dass das von den Organisatoren auch so gewollt ist. Es wurde unserem Tennisteam zwischen dem täglichen Corona-Test und 15-mal Fiebermessen schon mitgeteilt, dass wir nicht ständig zusammen sein sollten. Im Fall von meinem alten Freund Struffi (Jan-Lennard Struff) kann ich das gar nicht vermeiden – wir teilen ein Doppelzimmer.

Peter Heß sprach mit Tim Pütz, 33 Jahre alter Frankfurter Tennisprofi, der in Tokio im Doppel mit Kevin Krawietz antritt.

Blick in die riesengroße Mensa des Olympischen Dorfes in Tokio


Blick in die riesengroße Mensa des Olympischen Dorfes in Tokio
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Bild: AFP

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