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#Experten betonen: Das ist die effizienteste und günstigste Wärmepumpe

Die vergleichsweise unbeliebte Erdwärmepumpe wird von Verbrauchern in Deutschland bisher nur selten eingebaut. Dabei bietet sie die beste Effizienz und zeichnet sich durch die langfristig günstigsten Betriebskosten aus. Experten vermuten, hohe Investitionskosten schrecken Verbraucher ab.

Experten betonen - Das ist die effizienteste und günstigste Wärmepumpe
Experten betonen – Das ist die effizienteste und günstigste WärmepumpeBildquelle: Bosch

Mit den Änderungen am Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie der eingeführten Förderung für den Heizungstausch greifen vermehrt Menschen zur effizienteren und klimafreundlichen Wärmepumpe. Unter den Wärmepumpen erfreut sich jedoch die Luft-Wasser-Wärmepumpe den größten Verkaufszahlen. Sie besticht bereits durch eine höhere Effizienz als Öl- oder Gasheizungen und kann deutlich günstiger eingebaut werden als Grundwasserwärmepumpen oder Erdwärmepumpen. Am stärksten lohnen sich jedoch die teureren Wärmepumpen-Arten, die mit Bodenarbeiten einhergehen.

Darum entscheiden sich wenige für das effizienteste und günstigste Modell

Erdwärmepumpen können sowohl die Fläche der oberen Erdschichten nutzen, als auch mit Sonden betrieben werden, die bis zu 100 Meter tief in den Boden eingeführt werden. Dadurch nutzen sie die natürliche Wärme des Erdreiches aus, um Wohngebäude zu heizen. Im Gegensatz zur Außenluft, die im Winter kälter wird, bleibt die Temperatur im Boden über das gesamte Jahr konstant. Somit können Erdwärmepumpen im ganzjährlich effizient arbeiten, während Luft-Wasser-Wärmepumpen einen Teil ihrer Effizienz über die Wintermonate einbüßen. Dadurch ist der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle und der Vorlauftemperatur des Heizsystems deutlich geringer als bei Luft-Wasser-Wärmepumpen. Folglich bieten sie eine wesentlich höhere Jahresarbeitszahl (JAZ) als Luftwärmepumpen.

Mit der Jahresarbeitszahl misst man die Effizienz des Heizsystems. Je höher sie ausfällt, desto mehr Einheiten Wärme kann die Wärmepumpe im Jahresdurchschnitt aus einer Einheit Strom liefern. Erdwärmepumpen erreichen hier nicht selten JAZ-Werte von 5 oder höher, während die Luftwärmepumpen sich im Bereich von 3 bis 4 bewegen. Dadurch sind die Heizsysteme zwar immer noch deutlich effizienter als Öl- und Gasheizungen, weisen jedoch höhere Betriebskosten auf als Solewärmepumpen. Auf die Jahre der Nutzung betrachtet, ist die Erdwärmepumpe somit die günstigere Wahl. Dennoch greifen vergleichsweise wenig Haushalte zu dieser Wärmepumpen-Art. Allein von 236.000 installierten Wärmepumpen im Jahr 2022 waren 205.000 Geräte Luft-Wasser-Wärmepumpe. Lediglich 31.000 erstandene Modelle wurden im Erdreich installiert, darunter 23.500 Solewärmepumpen sowie 7.500 Grundwasserwärmepumpen. Solewärmepumpen machen somit lediglich ein Zehntel aller installierten Wärmepumpen dieses Jahres aus.

Bodensonden überdauern 50 Jahre

Für den Heizungsindustrieverband BDH liegt das darin begründet, dass viele Verbraucher nicht langfristig genug denken. „Die günstigeren Betriebskosten einer Erdreich-Wärmepumpe durch den geringeren Stromverbrauch liegen für den Endkunden noch ‚weit in der Zukunft‘ und werden bei der Investitionsentscheidung nur selten mitgedacht.“ Besser wäre es laut Verband, wenn sich Käufer auf die sogenannten LCA-Kosten (Lebenszykluskosten) konzentrieren würden, anstatt lediglich auf die anfängliche Investition. Bei diesen Kosten werden nicht nur die reinen Anschaffungskosten, sondern die gesamten Betriebskosten über die Lebensdauer des Geräts berücksichtigt. So können Bodenarbeiten für Sonden zwar schnell 10.000 Euro zusätzlich verschlingen, aber eine Erdsondenbohrung kann weit über 50 Jahre genutzt werden. Die Bodenarbeiten und die dort verlegten Sonden überdauern somit häufig die Lebensdauer der eigentlichen Wärmepumpe. Wer danach ein weiteres Mal die Wärmepumpe tauschen muss, hat keine neuen Kosten für weitere Arbeiten im Erdreich.

Wahl der Solewärmepumpe nicht ohne Risiken

Es gibt jedoch auch Risiken, die dabei nicht vernachlässigt werden sollten. Nicht jede Bohrung, die man für eine Erdwärmepumpe vornimmt, ist automatisch erfolgreich. Während der Bohrarbeiten könnten die Installateure auf quellfähige Tone oder Fließsande im Boden stoßen. Diese verhindern ein Einbringen der Erdwärmesonden, sodass weitere Bohrungen mit Abstand nötig wären. Summieren sich diese Fehlbohrungen, können die Kosten von geschätzt 10.000 Euro, die für die Bodenarbeiten nötig wären, entsprechend ansteigen. Gepaart mit 15.000 Euro, die allein die dazugehörige Wärmepumpe verschlingt, entstehen schnell unerwünschte hohe Beträge.

Während andere Wärmepumpen dabei leichter innerhalb des zulässigen Förderrahmens für die Wärmepumpen-Förderung bleiben, laufen Verbraucher hier Gefahr, die förderfähigen Kosten zu überschreiten. Diese sind auf 30.000 Euro begrenzt – alles, was diese Summe übersteigt, müssen Hausbesitzer somit aus eigener Tasche zahlen. Ein Risiko, das bei der Installation von deutlich günstigeren Luft-Wasser-Wärmepumpen nicht anfällt. Zudem lassen sich diese Arbeiten im Falle von Monoblock-Wärmepumpen deutlich schneller erledigen. Dadurch kann auch in kurzer Zeit eine funktionsfähige Wärmepumpe installiert werden. Interessenten müssen sich so häufig entscheiden, ob die günstigeren Betriebskosten ihnen diese Risiken und Wartezeit wert sind.

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