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#F.A.Z.-Newsletter: Impfstau und Schnelltest

F.A.Z.-Newsletter: Impfstau und Schnelltest

Deutschland ist auf dem Weg in einen Impfstau. Schon seit einigen Tagen deutet sich an, dass nicht der Mangel an Impfstoff, sondern das Tempo beim Impfen das Problem des Frühlings wird. Schon jetzt liegen hunderttausende unverimpfte Dosen Astra-Zeneca in den Kühlschränken der Impfzentren, in der ersten Märzwoche kommt eine Million dazu. Manche Impfberechtigte wollen diesen Impfstoff nicht, andere bekommen ihn noch nicht, weil die Vergabe erst organisiert werden muss. Politiker können schnell sagen, dass nun auch sofort Polizisten, Grundschullehrerinnen oder Erzieher geimpft werden dürfen, die Umsetzung dauert länger.

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„Die Prioritätsgruppen brauchen Priorität. Wir brauchen aber auch eine schnelle Versorgung der sofort Impfbereiten“, schreibt der Virologe Christian Drosten auf Twitter. Um die Pandemie endlich in den Griff zu bekommen, ist eben auch Schnelligkeit wichtig. „Ich gehe davon aus, dass wir in den Ländern an Geschwindigkeit gewinnen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Statt wie bisher 140.000 oder 150.000 Spritzen am Tag könnten die Impfzentren bis zu 500.000 setzen. Wie schnell die Impfungen in Deutschland tatsächlich voranschreiten, können Sie in unserer täglich aktualisierten Grafik-Übersicht verfolgen.

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Merkel gegen Privilegien für Geimpfte

Auch Angela Merkel sprach sich im F.A.Z.-Interview für ein Aufweichen der Priorisierung in naher Zukunft aus. Je mehr Impfstoff vorhanden sei, desto flexibler müsse man mit der Priorisierung umgehen. Bis dahin sollten aber vulnerable und ältere Menschen zur Impfung eingeladen werden und „Bevölkerungsgruppen, die in ihrem Beruf keinen Abstand halten können“. Sie selbst möchte als Bundeskanzlerin keine Vorzugsbehandlung.

Merkel lehnt zudem weiterhin Privilegien für Geimpfte ab, für die sich eine Mehrheit der Bevölkerung in einer repräsentativen Umfrage ausgesprochen hatte. „Solange die Zahl der Geimpften noch so viel kleiner ist als die derjenigen, die auf die Impfung warten, sollte der Staat beide Gruppen nicht unterschiedlich behandeln“, sagte die Bundeskanzlerin. Privaten Unternehmen könne der Staat hier aber keine Vorschriften machen. Für den März kündigte Merkel zudem eine Öffnungsstrategie mit Schnelltests an. Warum dabei schnell manchmal besser ist als genau, haben neue Studien nachgewiesen.

EU-Sondergipfel zur Corona-Pandemie

Heute kommen die EU-Staats- und Regierungschefs zu ihrem Videogipfel zur Covid-Pandemie zusammen. Dort steht die EU-Kommission abermals in der Schusslinie, sie wird wieder erklären müssen, warum Großbritannien und die Vereinigten Staaten schneller impfen. Auch Astra-Zeneca wird wieder ein Thema sein, der schwedisch-britische Pharmakonzern sorgt mit neuen Produktionsengpässen für Ärger. Für das zweite Vierteljahr sind die für die EU gemachten Zusagen wohl wieder nicht einzuhalten. Derzeit spielen die möglichen Astra-Zeneca-Engpässe in Deutschland aber keine Rolle, da selbst die ausgelieferten Impfstoffe (noch) nicht verimpft werden. Weiteres Streitthema ist die Reisefreiheit in Europa. Deutschland und Belgien waren für ihre verschärften Grenzkontrollen kritisiert worden. Mit der zunehmenden Zahl der geimpften Bürger kommt auch die Frage zurück, wer eigentlich wann wohin in den Urlaub fahren darf. Und: Braucht ein EU-Bürger vielleicht keinen Personalausweis für die Ferien in Frankreich, aber einen Impfpass?

Und sonst? Entscheiden die Niederlande, ob sie den Reemtsma-Entführer Thomas Dracht wegen seiner möglichen Beteiligung an Raubüberfällen nach Deutschland ausliefern, analysiert der Podcast für Deutschland die Krise der Königshäuser, ist das Meinungsklima für die Unionsparteien laut einer repräsentativen Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach im Auftrag der F.A.Z. zurzeit günstig, in der „Sonntagsfrage“ kämen CDU und CSU auf 37 Prozent.

Die Nacht in Kürze:

Weil es bald mehr Impfstoffe geben soll, wollen die Bundesländer jetzt beim Impftempo zulegen. Auch erste Corona-Selbsttests sollen schon in den nächsten Tagen frei zu kaufen sein.

Bundesfinanzminister Scholz will höhere Steuern für Besserverdienende, um mittlere und untere Einkommen zu entlasten. Die derzeitige Finanzpolitik mit hohen, kreditfinanzierten Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Krise will er fortsetzen.

Der Rover „Perseverance“ hat ein hochaufgelöstes Panorama-Bild vom Mars aufgenommen. Darauf sind Details von nur drei Millimeter Größe sind erkennbar.



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