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#Australien kauft amerikanische Atom-Uboote

„Australien kauft amerikanische Atom-Uboote“

Nach dem geplatzten Vertrag mit Frankreich wird Australien nun zunächst fünf atomgetriebene Unterseeboote aus Amerika kaufen. Der Wandel Australiens hin zu Nuklearbooten hat bislang kaum einzuschätzende Auswirkungen auf die Sicherheitsarchitektur und damit die wirtschaftlichen Verbindungen im Indopazifik. Peking hatte die Australier mehrfach vor diesem Schritt gewarnt.

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Der Kauf und seine Bedingungen sollen am Montag im amerikanischen Flottenstützpunkt San Diego vom amerikanischen Ministerpräsidenten Joe Biden, seinem australischen Gegenüber Anthony Albanese und dem britischen Ministerpräsidenten Rishi Sunak verkündet werden. Sunak kommt in die Vereinigten Staaten, weil Großbritannien im Rahmen des trilateralen Sicherheitsbündnisses Aukus den Bau weiterer Boote übernehmen soll. Sie werden dann mit amerikanischer Technik ausgerüstet werden. Angesichts von Chinas Vordringen in der indopazifischen Region wollen alle drei Länder stark in ihre Verteidigungskraft investieren. So sollen Handelsrouten über den Pazifik, aber auch Fischgründe und Bodenschätze abgesichert werden.

Geplatzter 50-Milliarden-Deal mit Frankreich

Die ersten fünf Boote gehören der Virginia Class an. Die späteren Boote, die Briten und Australier gemeinsam bauen wollen, werden ein neues Design haben. Ab 2027 sollen amerikanische Nuklear-Boote auch erstmals wieder den westaustralischen Hafen Perth anlaufen, wo Dutzende während des Zweiten Weltkriegs stationiert waren, um für die japanischen Bomber unerreichbar zu bleiben.

Die amerikanischen Boote werden über die Zeit die überalterte australische Collins-Klasse ersetzen. Ursprünglich hatte der deutsche Hersteller Thyssen-Krupp Marine Services gute Chancen auf den Bau konventioneller Unterseeboote in Adelaide und Perth. Dann verdrängten ihn in letzter Minute die Franzosen, die aber noch unter der australischen Vorgängerregierung zum großen Ärger von Präsident Emmanuel Macron ihren Auftrag über geschätzte mehr als 50 Milliarden Dollar verloren.

Damit nehmen die Australier einen doppelten Schwenk vor – sie binden sich noch enger an ihre Handels- und Sicherheitspartner Amerika und Großbritannien. Und sie setzen erstmals auf Atomenergie. Obwohl im Boden des Fünften Kontinents rund ein Drittel der weltweiten Uranreserven liegen sollen, betreibt Australien nur den Kleinreaktor Lucas Heights bei Sydney für medizinische Zwecke. Seit 1998 ist Uran als Energiequelle in Australien offiziell untersagt – das Land erzeugt seinen Strom mit der eigenen Kohle, mit Gas und Wasser. Die Konservativen allerdings drängen seit langem darauf, auch Atomenergie einzusetzen. Der Kauf atomarer Unterseeboote wird ihnen auf lange Sicht in die Hände spielen.

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