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#Fans attackieren deutsche Reporter bei Eintracht-Sieg

„Fans attackieren deutsche Reporter bei Eintracht-Sieg“

Rund 30.000 Frankfurter Fans beim Viertelfinalrückspiel der Eintracht in Barcelona im Camp Nou hatten Eindruck hinterlassen. Und so warnten die Engländer von West Ham United vor der Anreise nach London, dass sie rigoros durchgreifen würden, falls sich die Deutschen auch in ihrem Stadion beim Halbfinalhinspiel breitmachen sollten. In den Arenen in England gilt eine Null-Toleranz-Politik: Auswärtige Anhänger dürfen sich ausschließlich in den Bereichen im Stadion aufhalten, die für sie vorgesehen sind.

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Eintracht-Präsident Peter Fischer hatte die präventive Drohung im Vorfeld der Partie scharf kritisiert: „Das ist der größte Dreck. Ich schäme mich für den Fußball, dass man uns heute schon bedroht: Jeden, den wir erwischen, der sich als Eintrachtler zu erkennen gibt, den schmeißen wir raus“, sagte er im Sportstudio des ZDF. Beim FC Barcelona hatte die Masse der Frankfurter Fans, die sich auf verschiedenen Wegen Karten besorgt hatten, für großen Ärger gesorgt.

Und so waren diesmal „nur“ 3000 Frankfurter in ihrem Abschnitt im Stadion dabei, als die Eintracht am Donnerstag mit 2:1 Toren gewann. Die Regel gilt selbstredend nicht für Medienvertreter aus Deutschland, die im Pressebereich der Haupttribüne platziert waren. Darunter waren auch die Rundfunkreporter des Hessischen Rundfunks (HR), Tim Brockmeier und Philipp Hofmeister. Nach dem Ausgleich West Hams in der 21. Minute wurden sie von Zuschauern auf der Pressetribüne attackiert – mitten in ihrer Livereportage für HR-Info.

Es ist zu hören, wie das 1:1 fällt. Neben dem Jubel der Fans ist Brockmeier plötzlich nicht mehr zu verstehen, stattdessen gibt es seltsame Geräusche, es hört sich an, als gebe es Tumulte. Hofmeister sagt: „1:1 steht es auf jeden Fall – und wir werden hier jetzt gerade von hinten attackiert von den englischen Fans. Deswegen waren wir gerade kurz weg. (…) Dem Kollegen Tim haben sie gerade das Headset ‚runtergeworfen. Also da müssen wir jetzt echt ein bisschen aufpassen, was wir hier machen. (…) Wer das Tor gemacht hat, haben wir – ehrlich gesagt – gar nicht so richtig mitbekommen, weil wir darauf achten müssen, dass wir jetzt ein klein wenig geschützt werden vor den Menschen, die hier hinter uns sitzen und die mit einer Menge Aggression unterwegs sind.“

„So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Brockmeier nach dem Eklat: „Wir sind geschockt.“ Später meldete er sich auch bei Twitter zu Wort: „Mehrfach Faustschläge an den Hinterkopf, in den Nacken, in den Rücken, ist wohl nicht die feine englische Art. Danke an die Medienmitarbeiter der @Eintracht und @WestHam, die uns in der Pause regelrecht in Sicherheit gebracht haben, bringen mussten.“

Auch Hofmeister meldete sich: „Uns geht es gut. Alles Gute für die West-Ham-Fans, die den Fußball lieben und den Gegner respektieren.“ In der Halbzeitpause wechselten die beiden Reporter die Plätze und kommentierten aus der geschützten Mitte des Medienbereichs weiter. Zuvor hatten sie in der letzten Reihe gesessen, direkt angrenzend an den Zuschauerbereich. „Mental war das danach schwierig“, sagte Hofmeister. „Aber es geht uns den Umständen entsprechend gut.“ Ernsthafte Verletzungen erlitten beide nicht.

Laut englischen Medienberichten kündigte West Ham eine Untersuchung an. „Der Klub ist sich des Vorfalls bewusst und wird daran arbeiten, den Täter zu identifizieren“, sagte ein Sprecher am Donnerstagabend nach Angaben von Reporter Derek Rae. „Im Einklang mit unserem Null-Toleranz-Ansatz werden alle identifizierten Personen an die Polizei weitergeleitet. Sie erhalten ein unbefristetes Verbot und dürfen das London Stadium nicht mehr betreten und mit dem Klub reisen. Für ein solches Verhalten ist kein Platz“, erklärte der West-Ham-Sprecher demnach weiter.

Der HR verurteilte die tätlichen Angriffe auf seine beiden Reporter. „Ein Fußballstadion ist kein rechtsfreier Raum“, sagte Programmdirektorin Gabriele Holzner am Freitag in einer Mitteilung des Senders. Man erwarte „vom veranstaltenden Verein, dass er Bedingungen auch für Reporter der Gastmannschaft schafft, so dass diese ihren Job ohne Angst vor Übergriffen machen können“, fügte Holzner an. Schläge und körperliche Gewalt seien in keinem Fall tolerierbar. Von Seiten der Europäischen Fußball-Union UEFA hieß es, man warte derzeit noch auf die verschiedenen offiziellen Berichte von dem Spiel.

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