#FEATURE: Warum Big Mom der eigentliche Bösewicht von One Piece ist

„FEATURE: Warum Big Mom der eigentliche Bösewicht von One Piece ist
“

Es wurde gesagt, dass ein Held durch seine Schurken definiert wird.

Ich würde noch weiter gehen und sagen, dass oft eine ganze Serie durch ihre Schurken definiert wird. Viele Action-Adventure-Werke haben eher einfache Helden und finden ihre Textur oft in der Nebenbesetzung, dem Aufbau von Welten oder anderen Faktoren, die sie hervorheben. Eins Stück hat einen ähnlichen Ansatz, zumindest anfangs ― Ruffy ist ein Sonnenscheinjunge mit einer einzigartigen Mission, einem großen Appetit und dehnbaren, druckvollen Kräften. Er geht von Insel zu Insel, um Freunde zu finden und Feinde zu vereiteln, wie es jeder gute Held tut.

Ruffys Schurkengalerie umfasst viele der mächtigsten Persönlichkeiten der Welt Eins Stück’s Einstellung. Ihre Namen erschrecken Tausende; Personen wie Sir Crocodile, Doflamingo, Rob Lucci, Kaido und Blackbeard, um nur einige zu nennen. Es ist eine wahre „Who is Who“-Liste weltbekannter Krimineller. Jeder spiegelt auf seine eigene verzerrte Weise einen Aspekt von Ruffys Charakter wider. Diese Charaktere sind Ruffys eigene Eigenschaften, aber durch ein Glas dunkel.

Crocodile teilt Ruffys Vorliebe, Inselregierungen zu stürzen. Alabasta (manche mögen es Ala . nennenBestea, und wer kann es ihnen verdenken?) ist gerade deshalb ein legendärer Bogen, weil er den Ton angibt Eins Stück größeren politischen Ambitionen. Sir Crocodile arbeitet heimlich daran, die Regierung für seine eigenen Zwecke zu stürzen, und obwohl Ruffy seine Opposition ist, unterscheidet er sich nicht so sehr von unserem Helden. Ruffy und die Strohhüte haben auch die Angewohnheit, auf einer Insel anzukommen und sich die bestehende Ordnung anzueignen. Ruffy und Freunde haben kein Problem damit, den Status Quo an einem Ort zu stürzen, wenn sie Unrecht finden. Aber Crocodile tut dies zu seinen eigenen Zwecken und zur Vergrößerung und ersetzt eine Form der Kontrolle durch eine andere. Ruffy befreit um der Befreiung willen.

Doflamingo ähnelt Crocodile darin, dass es bei ihm um Kontrolle und Usurpation geht. Diesmal führt Doflamingo jedoch die Wendung von Ruffys Wunsch, König zu werden, zu einem schurkischen Ende. Doflamingo übernimmt, regiert aber hinter den Kulissen und lässt die Leute an den Enden seiner manipulativen Saiten tanzen. Doflamingos Herrschaft besteht aus Zwang und fröhlicher Grausamkeit. Ruffy stürzt Doflamingo, um eine frühere Ordnung wiederherzustellen und vor allem ein Gefühl des Gemeinwohls zurückzubringen, wo zuvor nur Angst herrschte.

Blackbeard wird von vielen als das ultimative Gegenstück zu Ruffy angesehen. In gewisser Weise ist das richtig. Eine der offensichtlichsten Eigenschaften von Ruffy ist vielleicht sein großer Ehrgeiz, König der Piraten zu werden. Blackbeards eindringlicher Refrain von „Die Träume eines Mannes sterben nie!“ und seine schier beispiellosen doppelten Teufelsfruchtkräfte machen ihn zu einer einzigartigen Oppositionskraft für Ruffy. Lange Zeit hielt auch ich Blackbeard für den vorletzten Bösewicht auf Ruffys Reise. Aber in letzter Zeit haben sich meine Gefühle dazu geändert.

Ich glaube fest daran, dass Big Mom der wahre Bösewicht der Serie ist.

In Bezug auf Parallelen hat Big Mom mehr als ein paar Verbindungen zu unserem Helden. Ihr enormer Appetit ist eine wichtige Gemeinsamkeit, sowohl sie als auch Luffy sind dafür bekannt, ihren gerechten Anteil an Essen wegzuräumen und neigen sogar gelegentlich dazu, zielstrebig nach Essen zu streben. Natürlich hat sich Luffys Appetit nie in Kannibalismus oder Filizid verirrt, daher ihr Status als sein schurkisches Gegenstück. Darüber hinaus spiegelt ihr hartnäckiges Streben nach Familie Ruffys eigenen Antrieb wider, seine eigene Familie (die gefunden oder nicht gefunden wurde) zu retten und zu schützen. Im Fall von Big Mom liegt dies sowohl an ihrer tragischen Vergangenheit als auch an ihrem Wunsch nach politischer Macht in der Gegenwart – sie tut alles, um ihre Familie zu vergrößern, um noch mehr Macht zu erlangen. Ruffy hingegen ist jemand, der andere befreit und sie bittet, sich seiner Crew anzuschließen, weil ― auch wenn sie ihm helfen können ― sie in erster Linie ihm gehören nakama (Crewmitglieder/Teil Ihrer Gruppe), Personen, die er um jeden Preis und gegen jeden Feind beschützen würde.

Darüber hinaus gibt es die textlichen Ähnlichkeiten mit Ruffy. Eins Stück ist eine lange Serie (schockierende Neuigkeiten, die ich kenne) und sie hat eine Charakterliste, die einem die Augen tränen lassen würde. Nur wenige wiederkehrende Charaktere erhalten viel Bildschirmzeit über den seltenen Rückruf oder das kurze Einchecken zwischen den Bögen hinaus. Ich würde argumentieren, dass viele der Strohhutpiraten aufgrund der schieren Anzahl der Charaktere, die Oda einführt, selbst Schwierigkeiten haben, eine angemessene Bildschirmzeit zu finden, und sie sind angeblich die Stars der Show.

Doch Big Mom taucht immer wieder auf, Bogen um Bogen, und wenn sie es tut – bekommt sie das Rampenlicht, Baby.

Nur wenige Charaktere haben so etwas wie Ruffys erzählerische Anziehungskraft. Warum sollten sie? Schließlich ist Ruffy unser Protagonist. Als Ruffy am Tatort ankommt, wendet sich die Welt unweigerlich und unaufhaltsam den Handlungen dieses albernen Gummijungen und seinen Possen zu. Big Mom schafft es, in einem ähnlichen Raum zu existieren. Egal, ob es sich um eine angespannte politische Diskussion, einen unbeschwerten Gag oder eine knochenbrechende Kampfsequenz handelt: Jede Szene, in der Big Mom auftaucht, dreht sich auf die eine oder andere Weise um Big Mom. Big Mom ist ein Kaiju in den letzten Minuten eines Monsterfilms, ein Sturm, der mit all dem Klang und der Wut des Himmels zuschlägt. Jeder Kampf, an dem Big Mom beteiligt ist, erfordert eine umfassende Reaktion, kombiniert mit allen möglichen willkürlichen Lösungen, um sie in Schach zu halten. Sie wird nie wirklich besiegt, nur verzögert oder vermieden. Genau wie unser liebenswerter Affe passt sich die Welt entsprechend an, wenn Big Mom handelt.

Ich denke auch, dass Oda einfach Spaß daran hat, Big Mom zu schreiben. Eiichiro Oda ist ein Schöpfer, der für seine fast freudige Hingabe an das Handwerk bekannt ist. Zu seinen vielen Talenten gehört seine Liebe, neue und wundersame Charaktere zu erschaffen. Selbst im aktuellen Bogen von Wano, der jetzt drei(!) Jahre im Manga dauert, dazwischen jahrzehntealte Lore-Drops und Enthüllungen über existierende Charaktere liefert, Oda still quetscht sich mit fast rücksichtsloser Hingabe neue Charaktere ein.

Aber wen nimmt er sich bei all dem Zeit, um ins Rampenlicht zu treten? Welcher Bösewicht hat so viel Bildschirmzeit und Bedeutung wie jeder andere? Warum Big Mom natürlich.

Von ihren thematischen Ähnlichkeiten über ihre erzählerische Bedeutung bis hin zu ihrer konsequenten Präsenz auf der Seite und auf dem Bildschirm, denke ich, dass Oda seit Jahren die Bühne für Big Mom als Ruffys wahre Erzfeindin bereitet. Offensichtlich haben alle seine ehemaligen Feinde ihre Spuren in der Serie und unserem Helden hinterlassen (in Akainus Fall buchstäblich), aber nur wenige hatten die konstante Präsenz, die Big Mom hat. Egal, was zwischen jetzt und dem Serienfinale passiert, ich denke, wir werden erkennen, dass Big Mom am Ende der bestimmende Bösewicht für die Serie sein wird. In Hunger, Ehrgeiz, Familie, Präsenz ist Big Mom in jeder Hinsicht größer als Ruffy.

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