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#IG Metall gewinnt Betriebsratswahl bei SAP

„IG Metall gewinnt Betriebsratswahl bei SAP“

Bei der Betriebsratswahl der SAP SE hat erstmals die IG-Metall die Mehrheit der Stimmen gewonnen. Zusammen mit der von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi unterstützten Liste, die als Drittplatzierte aus der Wahl gekommen ist, halten die DGB-Gewerkschaften ein Drittel der Sitze im 45-köpfigen Betriebsrat. Neun Sitze in dem nach wie vor stark zersplitterten Gremium entfallen auf die IG Metall, sechs auf Verdi.

Bernd Freytag

Wirtschaftskorrespondent Rhein-Neckar-Saar mit Sitz in Mainz.

Das Ergebnis ist eine Zeitenwende, hatten sich doch die Gründer und Anfangs sogar ein Großteil der Belegschaft erst gegen einen Betriebsrat gewehrt, später vor allem gegen den wachsenden Einfluss von außen. Eine „natürliche“ Zuständigkeit für das Softwareunternehmen kann weder IG-Metall noch Verdi für sich proklamieren, dennoch ist ihr Stimmenanteil weiter gestiegen.

Die bemerkenswerte Wahl zeugt zum einen von der offensichtlichen Unzufriedenheit etlicher Beschäftige in Deutschland mit der letzten Gehaltserhöhung von 2,7 Prozent. Zum anderen dürfte sie die Quittung sein für Unregelmäßigkeiten, Missmanagement und einer veritablen Schlammschlacht im bisherigen Betriebsrat. Der ehemalige Betriebsvorsitzende soll mit manipulierten E-Mails einen Lohnbetrug seines Kollegen gedeckt haben. Er trat nach Bekanntwerden der Vorwürfen zurück, wurde später vom Konzern fristlos gekündigt. Ein zweites Betriebsratsmitglied verließ den Konzern ebenfalls.

Schwache Lohnerhöhung

Neben dem schlechten Bild der Arbeitnehmervertretung hatte die aus Sicht der Beschäftigen schwachen Lohnerhöhungen für Unmut gesorgt. In einer Umfrage der IG-Metall hatten sie vor allem die Art und Weise beklagt, wie bei SAP Gehälter festgelegt werden. Lohnerhöhungen werden anders als bei den meisten großen Unternehmen nicht sozialpartnerschaftlich ausgehandelt, sondern vom Vorstand beschlossen.

Dass der Konzern trotz hoher Gewinne in diesem Jahr im Schnitt nur 2,7 Prozent nach 1,2 Prozent im Vorjahr bewilligte, hat die Zufriedenheit nicht erhöht. Schlecht behandelt fühlen sich vor allem die Mitarbeiter in den mittleren Besoldungsgruppen. In den „Einkommensgruppen“ zwei und drei von fünf halten nach Darstellung der IG-Metall knapp zwei Drittel der Belegschaft ihr Einkommen in Bezug zur Leistung für „gar nicht“ oder „in geringem Maß“ angemessen.

Die IG-Metall hat vor der Wahl angesichts der Unzufriedenheit und der nach wie vor in vielen Bereichen überdurchschnittlichen Gehälter einen Haustarifvertrag gefordert. Den Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie könne man dem Konzern nicht einfach überstülpen, da die Gehälter von einem bestimmten Niveau an deutlich höher lägen. Von den knapp 22.000 Beschäftigen der SE haben sich 43 Prozent an der Wahl beteiligt.

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