#Film Hypnotic von Robert Rodriguez im Kino
Manchmal brauchen künstlerische Ideen ihre Zeit, bis sie zur Ausführung kommen. Der Regisseur Robert Rodriguez trug sich mehr als ein Jahrzehnt mit dem Wunsch, einen Film im Stil Alfred Hitchcocks zu drehen. Schuld daran sei dessen Film „Vertigo“ gewesen, erzählte Rodriguez im Gespräch mit dieser Zeitung (es ist heute auf Seite 6 zu lesen). In „Vertigo“ schaut der britische Suspense-Meister Hitchcock auf einen ehemaligen Polizisten, gespielt von James Stewart, der sich in eine Frau verliebt, dabei zusieht, wie sie in den Tod stürzt, und dann einer anderen begegnet, die der Verstorbenen gleicht und die er daraufhin in Kleidung und Frisur zu deren Ebenbild umzugestalten sucht, nur um irgendwann an seinem Verstand zu zweifeln und sich zu fragen, ob es sich nicht tatsächlich um dieselbe Frau handelt – ein Film über Besessenheit und Trauer, ein durch und durch poetischer psychologischer Thriller.
Rodriguez ist nun nicht dafür bekannt, psychoanalytische Analysen in seine Werke einfließen zu lassen, vielmehr hat er in seinen frühen unabhängig produzierten Actionfilmen wie „Desperados“ und „El Mariachi“ Männer mit Gitarren und Maschinengewehren an der mexikanischen Grenze Gefechte um Leben und Liebe ausführen lassen und zuletzt mit Comic- und Mangaverfilmungen wie „Sin City“ (nach und mit Frank Miller) und „Alita: Battle Angel“ (nach Yukito Kishiro) Blockbusterstatus erreicht. Was also meint er, wenn er sagt, sein Film sei von Hitchcock inspiriert?
Da ist zum einen die Handlungsebene, deren Elemente durchaus an Filme denken lassen wie „Der unsichtbare Dritte“ (1959, Cary Grant flieht vor Mordanschlägen, die seinem Doppelgänger gelten) oder „Ich kämpfe um dich“ (1945, Ingrid Bergman versucht durch Traumdeutung herauszufinden, was von Gregory Pecks Erinnerungen real ist und was erdacht). „Hypnotic“ beginnt mit einem Klopfen: Metall auf Papier, Stift auf Block. Ein Mann kommt zu sich. Sein Auge fokussiert, stellt die Pupille scharf: Orangefarbenes Licht fällt in ein Therapiezimmer, eine Psychologin klopft mit ihrem Kugelschreiber auf ihre Notizen. Sie fragt den Polizisten Danny (Ben Affleck), der hier gerade die Augen wieder geöffnet hat, woran er sich bei der Entführung seiner Tochter erinnert. Danny erzählt den Albtraum aller Eltern: Einen Moment in die falsche Richtung geblickt, und das Kind ist vom Spielplatz verschwunden. Der Mann, den man wegen der Tat verhaftet, so erzählen es die Schlagzeilen später, könne sich an nichts erinnern. Der Fall bleibt ungeklärt.
Was ist real und was nicht? William Fichtner in „Hypnotic“
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Bild: Hypnotic Film Holdings LLC
Danny stürzt sich in seine Arbeit. Er wird zu einem Banküberfall gerufen, bei dem Menschen plötzlich beginnen, wie ferngesteuert zu handeln: Eine Frau klagt über unheimliche Hitze und läuft sich im Wahn entkleidend mitten in den Nachmittagsverkehr, eine Bankangestellte schließt plötzlich ihren Schalter und führt einen mysteriösen Fremden zu den Schließfächern, zwei Polizisten richten, statt den Verdächtigen zu verhaften, ihre Waffen auf Danny. Keine der Personen kann sich danach an die Taten erinnern. Danny begibt sich auf die Spur des Fremden und trifft eine Hellseherin (Alice Braga), die ihm erzählt, es könne sich hier nur um das Werk eines sogenannten „Hypnotic“ handeln, eines Menschen, der andere allein durch seine Gedanken hypnotisieren könne und so deren Wahrnehmung der Realität ändert, ja ihnen seine Befehle aufzwingen kann.
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