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#Fußball-Reporter Manfred „Manni“ Breuckmann wird 70

Fußball-Reporter Manfred „Manni“ Breuckmann wird 70

© Susanne Grüger (www.mannibreuckmann.net)

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Manfred „Manni“ Breuckmann war einer der bekanntesten Fußball-Reporter im Radio. Heute wird er 70 Jahre alt. Coronabedingt sieht man ihn kaum noch, doch Breuckmann lebt ein zufriedenes Leben.

Es gibt sie, diese „kleine Lücke in der Biografie“, wie Manfred Breuckmann es nennt. „Ich durfte nie rufen: ‚Deutschland ist Weltmeister‘. Ja, noch nicht einmal: ‚Deutschland ist Europameister’“, sagt der kultige Fußball-Radioreporter. 1996 hatte er per Los das Halbfinale gezogen und ein Kollege das Endspiel. Die von Breuckmann kommentierten Finals bei der WM 2002 und EM 2008 verlor die deutsche Nationalmannschaft. „Ich bedauere das sehr“, sagte Breuckmann: „Aber ich schlafe deshalb nicht unruhig.“

Überhaupt ruht Manfred „Manni“ Breuckmann in sich. Auch mit seinem 70. Geburtstag am Freitag (11. Juni) hat er kein Problem. „Ein Problem hatte ich, als ich 30 geworden bin. Das war wie das endgültige Ende der Jugend“, sagt er im dpa-Gespräch. „70 ist eine Ansage. Aber ich fühle mich nicht wie 70. Faktisch ist es natürlich so, dass man allmählich auf die Zielgeraden kommt. Man darf nur nicht so oft darüber nachdenken.“

Ein „leicht komisches Gefühl“ sei es nur, den Ehrentag nicht gebührend feiern zu können. „Meine Tochter kommt mit dem Enkelkind, abends gehe ich lecker essen und trinke einen schönen Wein, den ich für besondere Anlässe im Keller habe“, sagt der gebürtige Dattelner, der seit vielen Jahren in Düsseldorf wohnt. „Das war es.“ Aber vielleicht feiere er dann einfach am 71. Geburtstag nach.

Gastauftritt bei DAZN

Seit 2008 hört man Breuckmanns markante Stimme nicht mehr beim WDR. Danach war er noch umtriebig, kommentierte fürs Internet-Radio, machte Podcasts, gab 2019 ein Gastspiel bei DAZN – sein erster Live-Kommentar im TV – moderierte Veranstaltungen, schrieb Kolumnen und Bücher. Das jüngste mit dem Titel „Manni Bananenflanke, ich Kopf – Tor!“ erschien im Februar.

All das schaffe „genug Inhalt“, auch wenn es immer weniger wird. „Zwischenzeitlich habe ich etwa 40 Prozent so viel gearbeitet wie vorher. Seit Corona sind es vielleicht zehn“, sagt Breuckmann. Und beschwert sich nicht. „Meine Überschrift über der Corona-Zeit heißt: Ich kann mich nicht ernsthaft beklagen“, sagt er. Überhaupt werde ihm, gerade mit Blick auf Kinder, „zu schnell das Wort Traumatisierung genutzt. Hier ist keiner durch rauchende Trümmer geirrt, hat überall Leichen gesehen und sich von eigenen Fußnägeln ernährt“, sagt er: „Es ist eine schwere Zeit, und sie hat bestimmt auch Auswirkung auf Seele. Aber wirklich schlimme Sachen sehen doch anders aus.“

Über den Bedeutungsverlust

Er selbst habe zwar als Kind „in Trümmer-Grundstücken mit den Ratten gespielt“. Dennoch habe seine Generation „das Glück gepachtet. Ich war auf der Sonnenseite des Lebens, weil ich zu der Generation gehört habe, die den gesamten Aufschwung erlebt hat.“

Dieses Bewusstsein lässt ihn eine tief verankerte Dankbarkeit spüren. Und auch die Eitelkeit zehrt nicht an ihm. „Das Grundproblem vieler Menschen aus dem Radio und noch mehr aus dem Fernsehen ist die panische Angst vor Bedeutungsverlust“, sagt er: „Ich habe nie Samstagmittag weinend auf dem Sofa gelegen, weil ich nicht mehr dabei bin. Immer noch auf jeder Katzenkirmes zu erscheinen, das ist nichts für mich. Und wieso sollte ich mit 70 noch ‚Tor‘ schreien?“

Manchmal sucht der „überzeugte Ruhri“ sogar extrem die Ruhe. Dann fliegt er meist nach Mallorca. „Eigentlich war Mallorca für mich immer als Putzfraueninsel kategorisiert“, sagt er. Ein Besuch im „lieblichen Fischerdorf“ Cala Figuera habe 1987 alles verändert. „Seitdem bin ich da ständig. Mallorca ist einfach wunderschön.“

Den Fußball verfolgt er natürlich weiterhin. Aber die nach dem Rückzug in die Rente ohnehin entstandene Distanz sei „durch bestimmte Entwicklungen noch stärker geworden. Ich mag es nicht, wenn Dinge, die mit Emotionen, Liebe und Engagement zu tun haben, ökonomisiert werden. Wenn Fans nur noch als Kunden gesehen werden. Das macht mich krank. Aber ich weiß, dass es nicht aufzuhalten ist. Man kann nur die größten Exzesse versuchen zu mildern.“

Text: dpa/ Redaktion: JN

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Von

dpa / Redaktion digitalfernsehen.de

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