#Finanzkandal in den USA: 1,8 Milliarden Dollar suchen Besitzer
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Rechnungsprüfer im US-Bundesstaat South Carolina haben 1,8 Milliarden Dollar auf einem Staatskonto gefunden, von denen scheinbar niemand wusste. Das ist nicht die erste Finanzpanne. Woher kommt das Geld?
Unerwartet einen alten 10-Euro-Schein in den Ecken eines Umzugskartons oder besitzerlos am Straßenrand entdecken, das ist für viele ein kleiner Glücksmoment im Alltag. Was aber, wenn es sich um 1,8 Milliarden Dollar handelt, die scheinbar ohne Besitzer und Zweck auftauchen – und auf einem unbekannten Staatskonto?
In dieser Lage steckt der US-Bundesstaat South Carolina. Dort haben sich in den letzten zehn Jahren etwa 1,8 Milliarden Dollar auf einem unbekannten Bankkonto gesammelt. Buchhalter versuchen immer noch herauszufinden, woher das Geld kam und wohin es gehen sollte: „Es ist, als ob Sie in Ihre Bank gehen, und der Bankpräsident sagt: Wir haben eine Menge Geld in unserem Tresor, aber wir wissen einfach nicht, wem es gehört“, sagte der republikanische Senator Larry Grooms. Er leitet einen Senatsausschuss, der dieses kuriose Problem nun untersucht. „Das ist nicht vertrauenserweckend. Aber die gute Nachricht ist, dass kein Geld verloren gegangen ist“, sagte der republikanische Gouverneur Henry McMaster.
Wer trägt die Verantwortung?
Ein Problem scheint die Kommunikation zwischen Schatzamt und Rechnungshof zu sein. Laut Schatzmeister Curtis Loftis hatte sein Team lange Zeit damit verbracht, das Konto zu finden und zu untersuchen. Allerdings hätte sich die Behörde des obersten Rechnungsprüfers geweigert, sich mit ihm zu treffen oder Informationen zu teilen. Der Rechnungsprüfer „versucht, die Verantwortung für die Beseitigung seines Schlamassels auf den Schatzmeister abzuwälzen“, schrieb Loftis in einem Brief an Senator Grooms.
Senator Grooms wiederum sagte, Loftis’ Schatzamt hätte den Fehler finden müssen – nicht der Rechnungsprüfer. Der oberste Buchhalter des Staates, Brian Gaines, habe außerdem alle Fragen des Unterausschusses beantwortet und habe Vertrauen in seine Arbeit. Nächste Woche sollen nun Rechnungsprüfer Gaines und Schatzmeister Loftis vor dem Ausschuss sprechen.
In South Carolina gab es in der Vergangenheit immer wieder Buchhaltungsprobleme. Im vergangenen Jahr trat der gewählte republikanische Rechnungsprüfer zurück. Grund dafür war, dass die Behörde Gelder auf den Konten der Hochschulen doppelt verbuchte, seitdem im Jahr 2010 die Computersysteme umgestellt wurden.
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